Bewertung

Review: #3.18 Am Ende aller Kräfte

Ich habe diese Episode von "Glee" mit gemischten Gefühlen verlassen, weil ich sie einerseits sehr emotional fand, andererseits aber auch sehr lustig. Wenn man aber bedenkt, welches Thema hier angesprochen wurde, ist es alles andere als witzig.

"I need something fresh, I need something edgy, something completely unpredictable. Or maybe I just need more candles."

Diese Folge befasst sich mit drei großen Handlungssträngen, die unterschiedlicher nicht sein können, am Ende jedoch gleich enden, und zwar mit einem zerplatzten Traum. Hier steht natürlich Rachel im Vordergrund, weil wir sie seit drei Jahren dabei begleiten, ihren Weg zum großen Star zu gehen. Dieser Traum nimmt in dieser Folge ein Ende und es schmerzt mich persönlich wirklich sehr, wenn ich sehe, wie Rachel am Ende leidet. All ihre Tränen, ihre Emotionen kommen zusammen und wenn ich ehrlich bin, hätte ich mir hier ein besseres Abschlusslied gewünscht. Hier hätte man Rachels Verzweiflung, ihren Schmerz noch mehr zum Ausdruck bringen können. Immerhin hat sie so hart gearbeitet und alles gegeben und es hat doch nichts genutzt. Sie vergisst bei ihrem Vorsingen für Carmen Tibideaux tatsächlich die Worte des Songs, den sie inn und auswendig kennt. Es hätte mich gefreut, wenn man "Don't Rain On My Parade" zu Ende gesehen hätte, doch mit dieser Entwicklung hätte ich nie gerechnet. Dass ausgerechnet Rachel unter all dem Druck zusammenklappt, war mir nie in den Sinn gekommen. Aber ich finde es gut und ich finde auch gut, dass Mrs. Tibideux, die von Whoopi Goldberg klasse verkörpert wurde, so streng zu Rachel ist. Natürlich hatte ich hier auch mein Grinsen im Gesicht, weil ich Whoopi nicht wirklich ernst nehmen konnte, doch das wahre Leben ist hart und gerade im Showbusiness darf man sich keine Fehler leisten. Das sieht man derzeit bei NBCs "Smash" wunderbar. Die Entwicklung gefällt mir deshalb aber auch so gut, weil ich absolut nicht die geringste Ahnung habe, was jetzt mit Rachel geschehen wird. Ihr Traum ist geplatzt und was wird sie tun? Ich weiß es nicht und dieses Unwissen finde ich gerade sehr spannend. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Rachel einfach aufgibt und das war es dann. Sie wird sich zusammenreißen und einen Ausweg finden, doch wie dieser aussieht, ist noch unklar und deshalb freue ich mich darauf umso mehr.

In diesem Zusammenhang möchte ich auch kurz auf Kurt eingehen, der mich wirklich beeindruckt hat in dieser Folge. Ich fang es klasse, dass er ein Risiko eingegangen ist und uns diese Performance gezeigt hat, weil sie mir viel besser gefallen hat, als seine Probe. Ich denke, dass Kurt auf dem richtigen Weg ist und ich freue mich, dass es für ihn so gut geklappt hat. Die Frage ist natürlich, ob er, wenn er an der NYADA angenommen wird, auch wirklich ohne Rachel gehen wird, oder ob er einen anderen Weg findet, damit sie zusammen sein können. Diese neue Entwicklung gefällt mir jetzt schon sehr gut, weil alles offen ist und das mag ich ja persönlich sehr. Ich hoffe jedoch, dass Kurt und Rachel irgendwie zusammen bleiben können, denn die zwei sind ein schönes Pairing, auf das ich nicht verzichten mag. Allein schon Rachels Worte an Kurt nach ihrer Niederlage waren schön, mit anzusehen und ich hätte in Zukunft gerne mehr von diesen Freundschaftsszenen.

"You guys showed me what it’s like to be a man. Not just last night, but for four years. Even you, Blaine."

Ganz viele Freundschaftsmomente haben wir auch zwischen Puck und den Jungs gesehen und diese Storyline ist es, die bei mir für die meisten Lacher gesorgt hat. Ich fand sie absolut nicht Fehl am Platz, denn schließlich steht der Schulabschluss vor der Tür und so wie es aussieht, platzt Pucks Traum ebenfalls. Er besteht seinen Erdkunde-Test nicht und schafft somit den Abschluss nicht. Ob dies nun die endgültige Entscheidung ist, ist fraglich, aber ich freue mich darauf, mehr davon zu sehen, da Puck, bis auf die Storyline mit Lauren, immer einer meiner Lieblingscharaktere war. Es hat mich gefreut, ihn wieder im Vordergrund zu sehen und vor allem zu sehen, dass er doch etwas im Kopf hat. Vielleicht nicht schulisch gesehen, aber immerhin erkennt er, dass er mehr aus seinem Leben machen will. Vielleicht wird ihn dies ein weiteres Jahr an der Schule kosten, doch solange wir ihn zu sehen bekommen, macht mir das gar nichts aus. Für manche Menschen läuft einfach nicht alles super und sie brauchen länger, das bedeutet jedoch nicht, dass sie dumm sind und es nicht schaffen können. Außerdem möchte ich ungern auf solche Szenen verzichten, in denen Puck sich an Lehrerinnen ranmacht, um seine Note zu verbessern, oder mit den Jungs zusammen eine wahnsinnig witzige Performance mitten in der Nacht abliefert. Eigentlich war der Song total daneben, doch ich er hat mir Spaß gemacht und ich habe es genossen, den Jungs zuzusehen. Bitte mehr davon! Puck rockt einfach und das sieht man viel zu selten.

"John Goodman, Black Sue and Original Recipe Sue are gonna take care of it."

Und nun komme ich zu der Storyline, mit der ich mich am wenigsten anfreunden kann und das ist ziemlich schade, wenn man bedenkt, was für ein schwieriges Thema das ist. Coach Beiste wird von ihrem Ehemann Cooter geschlagen und löst damit eine kleine Welle bei Sue, Coach Roz und den Mädchen aus. Nicht, das man mich falsch versteht. Ich finde das Thema an sich nicht schlecht und in gewisser Weise passt es auch in die Episode, denn Coach Beistes Traum von einer glücklichen Ehe platzt am Ende auch. Dennoch war mir die ganze Story einfach Fehl am Platz. Zum einen, weil sie aus dem Nichts kam, man von Coach Beiste seit Ewigkeiten nichts mehr gesehen hat und nun mit so einer Story konfrontiert wird. Wieso Coach Beiste diese Story nun bekommen hat, kann ich absolut nicht verstehen, da ich so happy war, dass sie endlich glücklich mit einem Mann zusammen ist. Wieso man das jetzt zerstören muss, ist mir nicht begreiflich. So, als ob Coach Beiste es nicht verdient hätte, glücklich zu sein. Dann kommt natürlich hinzu, dass es mir vorkam, als ob diese Story gezwungen in diese Episode eingebaut wurde, nur um etwas zu haben, das einen geplatzten Traum symbolisiert. Mir hätte Rachels, Kurts und Pucks Story vollkommen gereicht und das zeigt auch schon, dass Coach Beiste für dieses ernste Thema einfach viel zu wenig Zeit bekommen hat. Man hat es uns hingeklatscht, sich kurz damit befasst, zwei Lieder gesungen und schon ist das Thema wieder gegessen. Das finde ich dem Charakter gegenüber nicht fair und das hätte meiner Meinung nach nicht sein müssen. Hinzu kam noch der lächerliche Auftritt der Mädchen in Dessous, der mir eindeutig zu weit ging und ebenfalls Fehl am Platz war. Wenn wir ehrlich sind, ist die Zielgruppe immer noch jung angesiedelt und da müssen solche Szenen für mich nicht unbedingt rein. Das einzig Gute an der Story war die Performance von "Shake It Out" am Ende, die mir sehr gefallen hat, aber auch nur, weil ich mit dem Lied viel verbinde und die Umsetzung gelungen ist. Ansonsten kann ich mich für die gesamte Story nicht erwärmen und auch die Zusammenarbeit von Coach Roz und Sue war mir zu gezwungen, wenn man bedenkt, dass die beiden sich gar nicht ausstehen können. Manchmal meint es "Glee" dann doch zu gut, auch wenn weniger mehr ist. Da hätte ich dann doch lieber gesehen, wieso plötzlich Rory und Sugar wieder da sind und Quinn wieder von der Bildfläche verschwindet. Solche Dinge regen mich mittlerweile auf und das spricht sich nicht gerade für eine meiner Lieblingsserien aus. Schade!

Fazit

Zwei von drei Handlungssträngen konnten bei mir punkten, auch wenn man an der Umsetzung noch etwas hätte arbeiten können. Die Storyline von Coach Beiste war hingegen unnötig und das hat dieser Charakter nicht verdient.

Alex Olejnik - myFanbase

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