Bewertung

Review: #2.06 Emily in Nöten

Zwischen Emily und Richard herrscht in dieser Episode dicke Luft, da Richard einige Probleme am Arbeitsplatz hat und sich Emily gegenüber sehr abweisend verhält. Ein Großteil meines Mitleids gehört jedoch Rory, die ihrer Großmutter Zuliebe an einem Debütantinnenball teilnimmt, was Emily aber letztlich wegen der Streitigkeiten mit Richard gar nicht genießen kann. Rorys großen Auftritt verpasst Emily sogar.

Mir sind solche hochgestochenen und aufgeblasenen Schicki-Micki-Veranstaltungen wie dieser Debütantinnenball ja eher zuwider. Da habe ich eine ähnliche Einstellung wie Lorelai. Schon die Kleidung, die dabei getragen werden muss, ist alles andere als mein Fall. In diesen übertriebenen weißen Kleidern sehen Rory und ihre Mit-Debütantinnen aus wie laufende Wattebällchen und auch die Männer hat es mit Frack und weißen Handschuhen nicht besser getroffen. Dean und Christopher sehen in diesem Pinguin-Look jedenfalls weder vorteilhaft, noch glücklich aus. Dürfen die Handschuhe eigentlich ausgezogen werden, wenn man(n) auf die Toilette muss?

Na ja, Rory meint es mit ihrer Teilnahme an dieser Veranstaltung nur gut und will ihrer Großmutter damit eine Freude machen, plant aber nicht, an weiteren Debütantinnenbälle teilzunehmen. Das ist übrigens auch so ein Paradoxon. Rory lernt auf dem Ball viele Mädchen kennen, die schon an unzähligen Debütantinnenbällen teilgenommen haben, doch es liegt in der Natur der Sache, dass man nur einmal debütieren kann. Debüt heißt ja nichts anderes als Anfang. Man gibt nur einmal ein Debüt und wenn man an einer solchen Veranstaltung ein weiteres Mal teilnimmt, ist das ein Comeback. Aber wer reich ist, muss wohl nicht logisch sein.

Einen Pluspunkt verdient sich in dieser Episode sicherlich Dean, der überhaupt keine Verbindung zur Oberschicht hat und von Emily eigentlich abgelehnt wird, aber trotzdem Rory Zuliebe an dieser Veranstaltung teilnimmt. Diese Episode beweist wieder einmal, dass Dean der Good Boy ist, der zuverlässige und liebe Junge. Jess hätte sich sicher nicht auf diese Veranstaltung eingelassen, doch ob das nun für oder gegen ihn spricht, muss jeder selbst entscheiden.

Wir erfahren in dieser Folge außerdem, dass Christopher sein Leben endlich in den Griff bekommt, einen festen Job hat, lieber Auto als Motorrad fährt und seine Fehler der Vergangenheit einsieht. Das ist gut für ihn, gut für Rory und eigentlich auch gut für Lorelai, bis diese erfährt, dass Chris eine neue Freundin namens Sherry hat. Man kann verstehen, dass Lorelai ein wenig irritiert ist. Sie musste jahrelang damit umgehen, dass der Vater ihrer Tochter nicht reif genug ist, um für seine Familie zu sorgen und als er sein Leben endlich in den Griff bekommt, erntet eine andere Frau die Früchte.

Insgesamt bekommen wir in dieser Episode einen ganz guten Eindruck von der Welt, in der Lorelai und Christopher aufgewachsen sind. Das ist durchaus unterhaltsam, wenngleich man sicher keine Lust verspürt, die Gilmore Girls jemals wieder auf einem Debütantinnenball zu erleben.

Maret Hosemann – myFanbase

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