Bewertung

Review: #5.02 Das Haus von Schwarz und Weiß

Man merkt langsam, in welche Richtung sich diese Staffel entwickelt. Während Königsmund bisher fast immer der Mittelpunkt allen Geschehens war, so ändert dies sich nun schlagartig. Die bisher besten Szenen finden im Süden und Norden statt.

Essos

Nachdem man Arya in #5.01 Die Kriege, die da kommen schon vermisst hat, bekommt nun endlich auch sie ihren ersten Auftritt in der neuen Staffel. Neben Tyrion hat nun auch Arya Westeros verlassen und befindet sich in Braavos, wo sie eine neue Anlaufstelle sucht. Und wen sieht man da? Jaqen H'ghar ist wieder da! Neben Oberyn Martell war er für mich der beste Nebencharakter, den die Serie je hatte. Nach seinem unerwarteten Auftauchen musste ich erst einmal tief einatmen und mich einfach an Tom Wlaschiha Performance erfreuen. Er und Arya waren in Staffel 2 ein Traumteam und Arya hat noch längst nicht ausgelernt. Egal, was nächste Episode auf Arya wartet, ich bin sicher, dass es großartig werden wird.

Der erste Höhepunkt dieser Episode und auch Staffel sind die Geschehnisse in Meereen. Dany muss lernen, wie schwer es ist, zwischen zwei Parteien Frieden zu stiften. Dany hätte dem Verräter eine faire Anhörung gewährt, wenn ihr der befreite Sklave nicht zuvor gekommen wäre. Ihre Entscheidung ihn zu töten war hart, aber nachvollziehbar. Er hätte keine Selbstjustiz ausüben sollen, sondern die Entscheidungsmacht seiner Königin überlassen sollen. Nun hat er Dany statt zu helfen in eine noch pikantere Lage gebracht und Meereen droht zu zerfallen. Einen Hoffnungsschimmer gab es am Ende mit Drogons Auftauchen. Wann immer die Drachen erscheinen ist ein Highlight garantiert – vor allem, da die Drachen immer größer werden. Die grandiosen CGI-Effekte kann man nicht oft genug hervorheben. Ich bin überaus gespannt, wie Dany sich ihren Drachen wieder annähert und Meereen unter Kontrolle bringen will. Ser Barristan nimmt gekonnt Ser Jorahs Platz ein, wobei ich inständig hoffe, dass wir den Bären bald wieder sehen. Daario mausert sich zu einer der richtig coolen Charaktere der Serie. Seine direkte Art ist herrlich erfrischend und bringt viel Schwung in Danys Storyline. Zusammen mit Grauer Wurm gefällt er mir richtig gut.

Die gesamte Storyline um den Süden ist bisher sehr gelungen und wird mit Tyrions und Aryas Ankunft sogar noch spannender. Von Tyrion gab es wenig zu sehen bisher, aber auch sein großer Auftritt wird nicht lange auf sich warten lassen.

Die Mauer

Richtig spannend wurde es auf der entgegengesetzten Seite der Landkarte. Kurz bevor der neue Lord Kommandant gewählt wird, bekommt Jon ein attraktives Angebot von Stannis Baratheon. Schon immer wollte Jon nichts sehnlicher als ein Stark sein und seine Familie rächen. Doch Jon hat seit der ersten Staffel viel durchgemacht und er muss erkennen, wo sein Platz und seine Loyalität sind. Jon ist nun bereit, eine Führungsposition zu bestreiten und die Wahl zum neuen Lord Kommandanten war überaus spannend inszeniert. Jon hat sich das Vertrauen seiner Männer in der letzen Staffel hart erkämpft und nimmt Olly unter seine Fittiche, wie es einst Jeor Mormont mit Jon tat. Einen besseren Anführer hätte die Mauer nicht haben können. Sam und Maester Aemon sind zwei tolle Charaktere, die den Norden ebenfalls bereichern und Jon treu zur Seite stehen. Bei Stannis bin ich mir nicht sicher, ob eine Zusammenarbeit mit Jon klappen wird. Eines steht jedenfalls außer Frage: Team Stannis gewinnt deutlich mehr Einfluss und wird für den Zuschauer immer interessanter, dank der vielen Interaktionen mit Jon. Es war höchste Zeit, etwas an Stannis' Storyline zu verändern und die Entscheidung ihn in den Norden zu bringen, erweist sich als goldrichtig. Nett war die Szene zwischen Shireen und Gilly, die mir auf Anhieb gut gefällt, da man beide Charaktere richtig gut leiden kann. Was Melisandre und Selyse angeht, so sehe ich die beiden als eine große Gefahr für die Mauer. Doch zum Glück lässt sich Jon nicht so leicht von Stannis' Gefolgschaft beeindrucken und begegnet ihm mit dem nötigen Respekt, aber auch Scharfsinn, sich nicht von ihm beeinflussen zu lassen.

Westeros

Die Hoffnungen nach der letzten Episode haben sich erfüllt und Brienne trifft tatsächlich auf Sansa. Doch das Gespräch verläuft ähnlich wie mit Arya und Sansa weigert sich, mit Brienne mitzugehen. Man kann es ihr nicht verübeln, denn im Gegensatz zum Zuschauer hat sie keine Ahnung, wer Brienne überhaupt ist. Trotz der eindeutigen Abfuhr gibt Brienne nicht auf und hat es sich zur neuen Aufgabe gemacht, Sansa zu beschützen. Ihre Szenen mit Pod bekommen durch die Verfolgungsjagd mehr Dynamik. Podrick ist für mich schon ein fester Bestandteil der Serie geworden und allein seine unschuldigen Blicke nach einer verbockten Aktion lassen ihn zum Zuschauerliebling aufsteigen. Eine Stärke von der Serie ist es, die Nebencharaktere genauso sorgfältig entfalten zu lassen wie die Hauptakteure. Im Falle Podrick hat man alles richtig gemacht und lässt sich Zeit, die Beziehung zwischen ihm und Brienne weiterzuentwickeln. Was Kleinfinger und Sansa angehen bin ich immer noch ratlos. Hoffentlich wird die nächste Episode eine Richtung für die beiden angeben.

Unsicher bin ich mir auch über den Zustand in Königsmund, was bisher noch nie der Fall war. Die Lannister-Dynastie ist mit Tywins Tod gefallen und Cersei versucht händeringend, alles am Laufen zu halten. Ausgerechnet Kevan Lannister steht nicht hinter ihr und stellt Cersei als die Königin Regentin in Frage. Was Qyburn in dem Rat zu suchen hat, ist ein anderes großes Rätsel.

Nicht überzeugt hat mich Ellaria Sand und der kurze Einblick nach Dorne. Sie bremste die Dynamik dieser Episode und noch kann man sie nicht in den Kontext der Serie einordnen. Doch die Aussicht, dass Jaime und Bronn sich bald dazugesellen werden, macht die Sache schon spannender. Leider muss man sich erneut von Jaime und Cersei verabschieden, die für viele kontroverse Szenen in der letzten Staffel sorgten. Doch wann immer Lena Headey und Nikolaj Coster-Waldau gemeinsam vor der Kamera stehen, so darf der Zuschauer sich an einem Schauspiel höchster Klasse erfreuen. Von den beiden müssen wir uns erst einmal verabschieden, was sehr schade ist, aber Jaime und Bronn versprechen ein ebenso fabelhaftes Duo zu sein.

Fazit

Die fünfte Staffel nimmt mehr Fahrt auf und scheint ihren Schwerpunkt immer mehr auf Essos und an die Mauer zu verlagern, während die Storyline in Königsmund ein wenig vor sich herläuft. Wenn letzteres auch zu überzeugen vermag, fehlt es nicht mehr viel bis zur vollen Punktzahl.

Tanya Sarikaya - myFanbase

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