Webserie: Con Man

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Stand: 06.04.2015 | Crowdfunding ist mittlerweile in der Film- und Serienwelt kein besonders ungewöhnliches Finanzierungsmittel für skeptische Schauspieler / Regisseure / Erschaffer. Rob Thomas brachte den Stein mit seinem "Veronica Mars"-Film ins Rollen und nach und nach mischten auch Leute wie Zach Braff oder Wil Wheaton in der Sphäre mit. Ja sogar Singer/Songwriter Jason Manns, den die meisten wohl mit dem "Supernatural"-Universum verbinden, finanzierte sein Weihnachtsalbum 2014 auf diese Weise. Grundidee dieser Spendenaktionen sind, einem Künstler ein Projekt verwirklichen zu lassen, ohne dass dieser bei großen Networks oder anderen geldgebenden Firmen vorstellig werden muss. Besagter Künstler muss in diesem Fall also eine große Masse an Menschen von seiner Idee überzeugen und sich so seinen Plan stückchenweise wahr werden lassen. Bei bekannteren Schauspielern / Regisseuren / Erschaffern steht hier natürlich ein Vorteil klar im Vordergrund: diese Masse an Menschen ist generell sowieso schon Fan von den bisher auf die Beine gestellten Projekten dieses Schauspielers / Regisseurs / Erschaffers.

Das dachten sich auch Alan Tudyk und Nathan Fillion, die man beide durch die kurzlebige Serie "Firefly" kennen und lieben lernen durfte ,und riefen eine Crowdfunding-Kampagne zur Finanzierung ihrer Webserie "Con Man" ins Leben. Die dann mal so nebenbei innerhalb von einem Tag einen Betrag von einer Million Dollar einbrachte.

Because Convention-Man doesn’t sound as cool

Das erinnert ein wenig an die Crowdfunding-Kampagne, die Nathan Fillion versehentlich im Jahr 2011 startete. Gegenüber eines amerikanischen Magazins erwähnte er in einem Interview, sofort loszugehen und die Rechte an "Firefly" zu kaufen und weitere Episoden zu produzieren, wenn er im Lotto gewinnen würde. So etwas ließen sich die eingefleischten Fans natürlich nicht zwei Mal sagen und scharrten am Ende ebenfalls eine Million Dollar für ebendiesen Zweck zusammen. Dass dies zu dem Zeitpunkt wohl nur ein reiner Scherz war, ging wohl an vielen einfach vorbei.

Die Idee zum Crowdfunding scheint sich aber festgesetzt zu haben und so findet man auch in „Con Man“ einige Elemente, die stark an "Firefly" erinnern. Das beginnt schon bei den Darstellern: neben Alan Tudyk und Nathan Fillion sind auch Ex-"Firefly"-Schauspieler Gina Torres und Sean Maher mit am Start. Weiterhin stehen auch Felicia Day, Amy Acker, Seth Green und James Gunn auf der Gastdarstellerliste. Weitere Akteure werden momentan noch gecastet – hier warten also noch einige Überraschungen auf uns. Zudem sind in der Handlung, natürlich, einige Parallelen zur Realität zu erkennen. Aber worum soll es in dieser Webserie nun eigentlich gehen?

Protagonist ist Schauspieler Wray Nerely (Alan Tudyk), der einen seiner größten Erfolge mit der kurzlebigen TV-Serie „Spectrum“ feierte. In der geht es, wie in "Firefly" um eine Crew, die in einem Raumschiff durch die Sphären fliegt und Abenteuer erlebt. Wray spielte darin den Piloten. Ein weiterer Hauptdarsteller in "Spectrum" war Jack Moore (Nathan Fillion), der hier den Captain spielte und für den diese Rolle den Durchbruch als Schauspieler darstellte. Hier hat man die Tatsachen vermutlich ein wenig überspitzt, denn obwohl Nathan Fillion einige bekannte Rollen auf dem Kerbholz hat: SO eine Hollywood-Größe ist er nun auch wieder nicht. Ich denke aber, dass hier hinter einiges an Potential steckt, um die Webserie witzig machen zu können.

Und wieso heißt diese eigentlich "Con Man"? Es ist nun so, dass Wray Nerely einen Großteil seines Geldes verdient, in dem er sich auf diversen Veranstaltungen wie Conventions oder ähnlichen auftritt. Und "Convention-Man" klingt eben nun mal nicht cool. Auch das ist mit einem Augenzwinkern zu betrachten, denn so unbekannt ist Alan Tudyk nun auch wieder nicht. Spätestens seit seiner Rolle in "Suburgatory" hat er ein gewisses Maß an Bekanntheit erlangt. Aber dieser Mann hat, auch nach seinem mehr oder weniger Herausschreiben aus "Suburgatory", auch eines: ein Problem mit dem Vertrauen. Was er auch selbst freimütig zugibt.

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Interessanterweise wäre diese Comedy beinahe auch bei einem Fernsehsender gelandet, da ein generelles Interesse der Networks durchaus da gewesen war. Die Verhandlungen konnten aber wohl nie abgeschlossen werden, da sich Alan mit den hohen Tieren bei einer Grundidee nicht einigen konnte: sie wollten die Fans und Conventiongänger einmal zu viel auf die Schippe nehmen, Alan nicht. Und da ist nun wieder einmal das altbekannte Problem mit dem Vertrauen in geldgebende Unternehmen. Aber ohne Geld, keine Serie.

So holt Alan sich also für eine tolle Idee ein paar ehemalige Kollegen und vor allem die Fans ins Boot, die ihm quasi aus der Hand fressen. Im Moment hat der gesammelte Betrag, bereits die 2,5-Millionen-Dollar-Grenze geknackt. Mit diesem Betrag können bisher nicht nur zwölf Episoden in der Länge von zehn Minuten produziert werden, sondern man bekommt als Spender auch das Gefühl, mit Goodies – und somit mit einer Tonne Liebe – überhäuft zu werden. Ich persönlich stelle mir bei einem Blick auf den unverschämt hohen Spendenbetrag die aufgeregten Alan Tudyk und Nathan Fillion vor, die wie zwei kleine Jungen durch das Haus hüpfen und sich diebisch freuen. Und ein wenig etwas von der kindlichen Unschuld hat diese Kampagne auch, vor allem da es für 25.000 gespendete Dollar eine persönliche Einladung zur Geburtstagsfeier der beiden gibt. Wie süß ist das denn mal bitte?

Wer nun also auch mal einen Blick auf die Kampagne werfen will, findet sie auf der Seite von Indigogo und hat noch etwa eine Woche Zeit, beim Erreichen der 3-Millionen-Dollar-Grenze zu helfen. (Stand: 05.04.2015) Drehbeginn ist übrigens im Juni 2015, ausgestrahlt werden sollen die Folgen im September über die Video-Plattform Vimeo On Demand.

Luisa Schmidt - myFanbase

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