Bewertung

Review: #4.01 Ein Leben wie im Traum

Foto: Michael C. Hall, Dexter - Copyright: Paramount Pictures
Michael C. Hall, Dexter
© Paramount Pictures

Endlich ist es soweit. Nach einer viel zu langen Sommerpause, meldet sich unserer allseits beliebter Serienkiller Nr. 1 Dexter wieder zurück. Nachdem Season 1 wie eine Bombe einschlug und uns restlos von den Qualitäten dieser Serie überzeugte, konnte Season 2 eine spannende Story bieten, aber nicht ganz an die Qualitäten der ersten Staffel anschließen. Season 3 dann versuchte ihr Bestes, schaffte es aber auch nicht, die Zuschauer restlos zufrieden zu stellen. Season 4 soll dies nun wieder richten und obwohl noch nicht grandios, macht dieser Staffelauftakt doch 'heiß' auf Season 4.

Und auch in Jahr 4 heißt es wieder Abschied nehmen. Doch sind es diesmal keine altbekannten Charaktere, die die Serie verlassen, sondern der in der letzten Staffel so überragend spielende und hochgeschätzte Jimmy Smits, dessen Miguel Prado von Dexter ein unsanftes Ende bekam. Und für einen Verstorbenen bekommen wir zwei Neue. Zu unserer aller – oder zumindest meiner – großen Freude taucht Keith Carradine alias Special Agent Lundy wieder in Miami auf, was nicht nur bei Deb, sondern auch bei Dexter für reichlich Verwirrung sorgen dürfte. Ebenfalls neu dabei ist John Lithgow, der als Tinity-Mörder Walter Simmons wohl der neue Gejagte wird.

"Dexter Morgan – good surbuban husband, father of three – on paper anyway."

Es ist dunkel und Dexter fährt mit seinem Wagen durch Miami. Ein fast schon typischer Beginn für eine neue "Dexter"-Staffel und doch ist diesmal alles anders. Während er früher auf der Suche nach seinem nächsten Mordopfer war, so ist dies jetzt der verzweifelte Versuch eines Vaters, seinen kleinen Sohn endlich zum Schlafen zu bringen. Dexters kleiner Sohn ist jetzt schon seit drei Monaten da und hat das Leben des jungen Ehepaares gehörig auf den Kopf gestellt. Mittlerweile in ein hübsches Haus mit Pool gezogen, bringt der kleine Schreihals der Familie Morgan vor allem eines – schlaflose Nächte. In einer wunderbaren Sequenz sieht man, wie die daraus folgende Müdigkeit den Ablauf von Dexters Leben beeinflusst und er sein sonst so gewohntes morgendliches Aufstehen nicht mehr richtig durchführen kann. Die Mücke fliegt von seinem Arm, sein T-Shirt ist dreckig und sein Schnürriemen reißt. Neben dem Kleinen ist es nun auch Astor, die der Familie Sorgen bereitet. Mitten in der Pubertät, scheint sie gerade in ihrer rebellischen Phase angelangt zu sein. Und das führt dazu, wozu es irgendwann mal führen muss – zumindest bei einem normalen Menschen. Dexter wird unkonzentriert und bringt zu einem Prozess, in dem er als Sachverständiger auftreten muss, die falschen Unterlagen mit. Dass so etwas mal passieren kann, ist klar, aber Dexter? Dem Mann, den wir in den letzten Jahren als so gründlich und gewissenhaft kennen gelernt haben? Schwer zu glauben, dass selbst schlaflose Nächte ihn davon abhalten könnten, sauber zu arbeiten. Doch immerhin hat Dexter nun wieder ein neues Mordopfer gefunden. Denn wegen seiner Unkonzentration ist Gomez jetzt freigesprochen worden.

Ebenfalls ein Ergebnis dieser Unkonzentration führt zu einem gehörigen Cliffhanger am Ende der Episode, der uns nun etwas länger als eine Woche beschäftigen wird. Scheinbar mit den Körperteilen seines letzten Opfers Gomez in seinem Kofferraum, baut Dexter einen Unfall. Na ja, obwohl es sich spannend anhört, ist es dies in Wirklichkeit nicht ganz. Denn obwohl gut gemacht und auf den ersten Blick auch schockierend, wissen wir doch sehr schnell, dass es wohl nicht so schlimm kommen wird, wie im ersten Moment abzusehen. Die Frage ist jetzt nur noch, wie man den guten Dexter aus der Situation wieder befreien kann.

"How is my favorite serial killer hunter?"

Die wohl schon vorher bedeutendste Neuigkeit der Staffel war die Rückkehr des bereits aus Season 2 bekannten Keith Carradine als Special Agent Lundy. In Staffel 2 jagte er mit Dexter den Bay Harbor Butcher, ohne zu wissen, dass es sich dabei um Dexter handelte, und fand dann schließlich in Doakes den Täter, nach dem alle suchten. Nun ist er wieder zurück und sorgt bei Dexter für ordentlich Gefühlschaos. Denn der fürchtet einmal mehr, von dem talentierten Agenten überführt zu werden. Mindestens genauso interessant ist es aber, Lundy wieder in der Nähe von Debra zu wissen. Während ihrer gemeinsamen Jagd auf den Butcher, fanden die beiden zusammen und mussten sich danach aufgrund des Jobs von Lundy wieder trennen. Nun ist Debra seit mehreren Monaten glücklich mit Anton zusammen, sogar schon bei ihm eingezogen, und genau in dem Moment taucht Lundy wieder auf. Debras Gesicht als sie Lundy wieder sah, hat Bände gesprochen, ebenso seines, als er ein Bild von ihr mit Anton sah.

Doch Lundy ist nicht wegen seiner Liebe zu Debra zurückgekehrt, zumindest nicht nur. Eigentlich jagt er einen Serienmörder, der nun in Miami unterwegs ist. Der so genannte Trinity-Mörder führt seit 30 Jahren ein Doppelleben als Mörder und unscheinbarer Bürger. Und gleich zu Beginn hat Dexter einen Fall des Serienmörders zu untersuchen. Ohne das Wissen, dass dies der Mörder ist, muss er einen Mord in einer Badewanne untersuchen und findet unter dem Boden im Badezimmer die Spuren eines 30 Jahre zurückliegenden Mordes, der auf die gleiche Weise ausgeübt wurde. Er erzählt Lundy davon, der nun überzeugt ist, dass sich der Trinity-Mörder in Miami aufhält.

Vom aus "Hinterm Mond gleich Links"-Darsteller John Lithgow dargestellt, wird dem Zuschauer der Trinity-Mörder direkt zu Beginn der Episode vorgestellt. In einer beklemmenden Szene werden wir Zeuge seines letzten Mordes, den Dexter wenig später untersuchen muss. Ein kluger Schachzug, uns mal auf der anderen Seite zu sehen und mehr wissen zu lassen, als die Ermittler. Auch hier dürfen wir gespannt sein, was sich in dieser Staffel noch zeigen wird. Wie es wohl sein wird, wenn die beiden Serienmörder aufeinander treffen? Werden sie dies überhaupt? Wie wird es Dexter beeinflussen, dass nun ein viel erfahrener Serienmörder in Miami unterwegs ist?

Living the Dream

Auch ohne Lundy verspricht Debra interessant zu werden. Sonst eher nervig und mit schlechten Storylines abgeschrieben, hat Debra immer noch nicht aufgegeben, nach der Wahrheit über ihren Vater zu suchen. Super Debra, möge man meinen, und dennoch schwingt dabei auch ein gewisses Unbehagen mit. Denn was wäre, wenn Debra tatsächlich auch dank Dexters Mum die Wahrheit über ihren Vater herausfinden würde?

Für einen Staffelauftakt hatte diese Folge einige Veränderungen parat, was auf eine spannende vierte Staffel hoffen lässt. Uninteressant dagegen war die Storyline von Angel und Laguerta, die in letzter Zeit immer weniger zu melden hatten und nun nach der zwischenzeitlich gescheiterten Beziehung von Angel etwas miteinander angefangen haben. Gääähn, kann man da nur sagen, und egal was passiert, hier hofft man auf möglichst wenig Screentime und noch weniger Details.

Fazit

Eine nicht überragende, aber durchweg gute Eröffnungsepisode, die die Vorfreude auf die neue Staffel steigen lässt. Es erwarten den Zuschauer eine völlig neue Umgebung, ein scheinbar neuer Dexter, ein neuer Serienmörder und ein alter Bekannter. Season 4, du kannst kommen.

Eva Klose - myFanbase

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