Bewertung

Review: #3.20 Abschied

Im Fokus von #3.20 Abschied steht der Weggang von Peter Mills. Mit einigen schönen Momenten und Szenen schafft man es, einen rührenden, aber auch nachvollziehbaren Abschied zu gestalten. Des Weiteren erlebt man Christopher Herrmann von einer Seite, die ihm einige Sympathiepunkte gekostet hat. Alles in allem wartet dennoch eine sehr starke und emotionale Episode auf die Fans von "Chicago Fire".

Der Stolz eines Vaters

Eigentlich schon seit Beginn der Serie dürfte den Fans bekannt sein, dass Christopher Herrmann sehr stolz auf seine Familie ist, besonders auf seine Kinder. Da ist es vollkommen verständlich, wenn er möchte, dass sie etwas erreichen und über sich hinauswachsen. Problematisch wird es dann nur, wenn der eigene Vater zu viel von seinen Kindern erwartet und sie in den Augen der anderen bevorzugt behandelt. Genau das tat nämlich auch Christopher Herrmann. Allerdings war es nicht das Ausschlaggebende, was ihn mir etwas unsympathisch gemacht hat. Schließlich kann man es keinem Vater verdenken, wenn er mit vollem Enthusiasmus dabei ist.

Aber wie gesagt, es dies nicht der Grund, der ihn mir unsympathisch machte. Vielmehr war es das Verhalten gegenüber Joe Cruz und Otis, was ich bis jetzt noch immer nicht nachvollziehen kann. Mit Sicherheit ist es nicht einfach für Christopher Herrmann, erkennen zu müssen, dass sein Sohn nicht so begabt im Eishockey ist, wie er es sich gerne wünschen würde. Bereits vor einiger Zeit durfte man miterleben, wie viel Kampfgeist und Begeisterung für ihn in diesen Sport steckt. Dennoch ist es noch lange kein Grund, seine Freunde aus der gemeinsamen Bar raus zu schmeißen, nur weil man deren Ansicht oder eher die gut gemeinte Kritik nicht erträgt. Wobei ich ja schon davon ausgehe, dass er selbst erkannt hat, wie schlecht sein Sohn auf dem Spielfeld ist und er es sich einfach nicht selbst eingestehen wollte.

Vielleicht wusste er auch nicht, wie er es seinem Sohn beibringen sollte. Dass das nicht von Nöten gewesen ist, zeigte die Reaktion von Luke, der ganz froh darüber zu sein scheint, nicht mehr spielen zu müssen. Wahrscheinlich sind sich Vater und Sohn doch ähnlicher, als man es anfänglich vermutet hätte. Ich denke aber, dass Christopher Herrmann dennoch stolz auf seinen Sohn ist, weil dieser selbst erkannt hat, dass andere besser sind als er und er seinem Vater in dieser Hinsicht einen Schritt voraus gewesen ist.

Peter Mills' Abschied

Ähnlich wie bei Herrmann stand auch bei Peter Mills schon immer die Familie an erster Stelle. Das zeigte sich vor allem auch schon darin, weil er den Beruf seines verstorbenen Vaters ergriffen hat. Somit dürfte Peter Mills' Entscheidung nicht wirklich überraschend kommen, als er sich doch dafür entschieden hat, seine Familie nach South Carolina zu begleiten. Bis diese Entscheidung jedoch feststand, war es ein weiter Weg:

Angefangen damit, dass er nun wieder voll und ganz zur Rüstgruppe gehört, sah es ja am Anfang ganz danach aus, als sei sein Herzenswunsch in Erfüllung gegangen und nichts und niemand konnte ihn davon abhalten, diesen Entschluss irgendwie zu hinterfragen. Jedoch sollte man niemals nie sagen. Wie schon gesagt, stand für ihn die Familie immer an erster Stelle, nicht umsonst hat er sich dem Verbot seiner Mutter widersetzt und seinen Großvater ausfindig gemacht, um seine Familie wieder zusammen zu bringen.

Dass diese Familie dann am Weggang von Ingrid und Elise zerbrechen würde, war ein harter Schlag für Peter Mills und man konnte schon in der gemeinsamen Szene mit Sylvie Brett erkennen, dass er seine Entscheidung in Frage stellt. Ich denke, einen Großteil seiner endgültigen Entscheidung brachte dann Scott Rice mit ein, der Peter Mills mit seinen Verlust vor Augen führte, wie wichtig Familie letztlich ist. Deshalb konnte ich auch nicht ganz nachvollziehen, warum Kelly Severide, Matthew Casey und sogar Chief Wallace Boden und Herrmann ihn davon überzeugen wollten, auf der Wache zu bleiben. Gerade die letzt genannten sollten seine Entscheidung viel besser verstehen können, als sie es letztlich taten. Schließlich traf erst Boden kürzlich eine Entscheidung darüber, mehr Zeit mit seinem Sohn verbringen zu wollen. Jedoch denke ich, dass es bei dieser Intervention auch um die Trauer ging, einen guten Mann zu verlieren. Denn gerade beim letzten Einsatz hat Peter Mills mal wieder gezeigt, was in ihm steckt und sorgte mit seinem beherzten Eingreifen dafür, dass eine Tochter ihren Vater nicht verliert.

Ein weiterer Punkt für Peter Mills' Entscheidung war wohl Gabriela Dawson. Ich hatte schon vor einiger Zeit einmal den Verdacht geäußert, dass er noch immer etwas für sie empfindet. Nach der letzten gemeinsamen Szene der beiden, hat sich mein Eindruck diesbezüglich nur noch verfestigt und ich vermute fast, nicht nur seine Familie brachte Peter Mills dazu, die Wache zu verlassen, sondern seine noch immer bestehenden Gefühle für Dawson. Immerhin war in meinen Augen sein Angebot, sie mit nach South Carolina zu nehmen und der Kuss eine deutliche Botschaft, wie wichtig sie ihm noch immer ist. Nichtsdestotrotz war es ein würdiger, emotionaler und vor allem familiärer Abschied, der Peter Mills beschert wurde.

Zurück zu den Wurzeln

Ein bisschen schade finde ich es doch, dass man McAuley nicht zurück auf die Wache bzw. in den Rettungswagen geholt hat. Zugegeben, ist er schon recht pessimistisch, aber genau das finde ich so amüsant an ihm. Jedoch ist es auch schön gewesen, Dawson mal wieder als Rettungssanitäterin zu sehen. Denn ehrlich gesagt will mir ab und an noch immer nicht in den Kopf, dass sie nun Feuerwehrfrau ist. Aus diesem Grund finde ich es doch schön, sie dann und wann mal auf dem Rettungswagen zu sehen und durch Dawson eine kleine Erinnerung an Leslie Shay zu bekommen.

Randnotizen

  • Was Jack Nesbitt anbelangt, bin ich mir noch nicht ganz sicher, wie ich ihn einschätzen soll. Auf mich wirkt er recht mysteriös und ich könnte mir schon vorstellen, dass er ein Problem damit hat, sollte sich mehr zwischen Casey und Katya entwickeln.
  • Es ist sicherlich nicht überraschend, was zwischen Severide und April geschehen ist. Ich bin mal gespannt, ob noch mehr zwischen den beiden passieren wird, auch wenn ich mir eine tiefer gehende Freundschaft viel besser gefallen würde.

Fazit

Mit dem Ausstieg von Charlie Barnett verlässt nach Lauren German ein zweiter Hauptdarsteller in dieser Staffel das "Chicago Fire"-Team. Anders als bei Leslie Shay lässt man Peter Mills mit einem lachenden und weinenden Auge ziehen, in der Hoffnung, dass er irgendwann zurückkehren wird. Für diese Abschied bot man dem Charakter den Hauptteil der Episode und konnte damit punkten. Mir wird Peter Mills fehlen.

Daniela S. - myFanbase

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