Review: #8.09 Dunkel war die Nacht
Zum Herbstfinale bietet "Grey's Anatomy" eine geballte Ladung Drama, wie man sie nur von dieser Serie gewohnt ist. Die gesamte Inszenierung der Episode ist tadellos.
"I had a terrible day. We say it all the time. A fight with the boss, stomach flu, traffic. That's what we describe as terrible when nothing terrible happened."
Merediths Voiceover bringt es auf den Punkt. Im Vergleich zu dem, was Teddy bevorsteht, sind solche Kleinigkeiten wie ein Streit mit dem Chef oder hohes Verkehrsaufkommen gar nichts. Nachdem Henry am Ende der vorherigen Folge plötzlich begann, Blut zu spucken, war abzusehen, dass sich sein Krankheitsverlauf rapide verschlechtert haben muss. Es ist bekannt, dass wenn eine Person, die für einen der Hauptcharaktere wichtig ist, ins Seattle Grace/Mercy West eingeliefert wird, ihr Tod bevorsteht. Das ist bei Henry nicht anders und das könnte der einzige Kritikpunkt an dieser Folge sein, doch die Art und Weise, wie das Ganze umgesetzt wurde, gibt mir keinen Anlass zur Kritik.
Henrys Tod ist sehr traurig und traf einen mehr oder weniger unvorbereitet, da man damit gerechnet hatte, dass ihm und Teddy noch ein wenig mehr Zeit gegeben wird. Allzu viel hat man von ihnen nicht gesehen, dabei hat Henry in dieser Folge erneut gezeigt, was für ein sympathischer und humorvoller Kerl er doch ist. Da hat Teddy ihren Prinzen endlich gefunden und schon wird er ihr genommen. Das ist seitens der Autoren grausam, bietet jedoch für Teddy viele Entwicklungsmöglichkeiten für die Zukunft. Lange war man unschlüssig darüber, ob sie eine Daseinsberechtigung in der Serie hat, und im Laufe der achten Staffel konnte sie sich beweisen. Daran kann man anknüpfen und etwas Gutes daraus machen.
Vor allem Teddys Interaktionen mit den Kollegen versprechen spannend zu werden. Grundsätzlich hat Webber Recht damit, dass Teddy wohl dem ganzen Krankenhaus nicht vergeben wird, aber es gibt ja noch Owen und Cristina, die da genauer betrachtet werden müssen. Cristina war diejenige, die den Eingriff durchführte, und dabei spielt es keine Rolle, dass das auf Teddys Wunsch geschah. Die Beziehung der beiden wird sich grundlegend verändern. Allerdings war es unpassend von Teddy, Cristina als Maschine zu bezeichnen. Natürlich interessiert sich Cristina primär für die Chirurgie, aber das bedeutet nicht, dass ihr die Patienten egal sind. Da spricht die Szene Bände, als Cristina weinend zusammenbricht, als sie von Henry erfährt. Es war furchtbar, wie die nichts ahnende Cristina nicht begreift, warum alle im Raum so betroffen sind. Höchstwahrscheinlich wird sie mit Schuldgefühlen kämpfen, die noch gravierender sein können, wenn man bedenkt, wie psychisch angeschlagen sie am Anfang der siebten Staffel war. Und nur nochmal zu ihrer Verteidigung: Cristina hat in 6.24 Der Tod und seine Freunde (2) bewiesen, unter welchem Druck sie arbeiten kann!
In Owens Haut will man ebenso wenig stecken, da bei ihm ein Rollenkonflikt herrscht. Als Chefarzt muss er sichergehen, dass Teddy das Leben von Laura rettet, doch als ihr Freund ist er dann dazu gezwungen, wegen Henrys Tod zu lügen und so zu tun, als wäre alles in Ordnung. Dabei ist das besonders schwer, weil Teddy vor ihm von ihrem Ehemann schwärmt. Die Konsequenzen für ihre Freundschaft werden sich noch zeigen.
Dass Henry und Teddy viel zu kurz verheiratet waren, wird dadurch unterstrichen, dass sie gerade einmal ihren ersten Ehestreit hatten, der rückblickend betrachtet wie eine Nichtigkeit erscheint.
"Zola was our baby. Now she's gone and I don't want another baby."
So wie es zunächst aussieht, werden Meredith und Derek Zola nicht zurückbekommen, was ein harter Schlag für die beiden ist. Vor allem Meredith tut einem schrecklich Leid, weil sie damit sofort ihre Fähigkeiten als Mutter in Frage stellt. Sie war noch nie komplett überzeugt davon, eine gute Mutter zu sein, und musste sich währenddessen auch noch verletzende Worte von Derek anhören. Der Streit zwischen den beiden ist zwar vorbei, doch seine Worte werden wohl noch in ihrem Kopf umher schwirren. Dass sie schlussfolgernd keine Kinder mehr haben möchte, ist, in Anbetracht der Umstände und weil sie Zola so sehr ins Herz geschlossen hat, verständlich. Trotzdem gehe ich davon aus, dass in Bezug auf Zola nicht alles vorbei ist und sich bestimmt noch eine Möglichkeit ergeben wird.
Es ist rührend mitanzusehen, wie Cristina und Alex für Meredith da sind. Schon zu Beginn in der Bar sorgten die drei für tolle Momente. Dabei muss erwähnt werden, dass Cristina auch für Derek da ist und ihm Mut zuspricht. Mittlerweile sind aus den beiden Freunde geworden, nachdem Derek sie in der letzten Staffel so unterstützt hat.
Merediths private Situation wurde in ihrem gemeinsamen Fall mit Alex gekonnt unterstrichen. Währenddessen waren die Gespräche der beiden interessant, weil sie einen Bezug zu 7.22 Absturz herstellten und nochmal betont wurde, wie schuldig sich Alex fühlt. Seither hat er alles dafür getan, um das wieder gut zu machen, und es ist einfach schön, was für eine Freundschaft hier entstanden ist, die noch nie so stark erschien wie jetzt. Das alles findet seinen Höhepunkt darin, als Alex möchte, dass sie den Krankenwagen verlässt, weil es zu gefährlich ist, und Meredith nicht zulässt, dass seine Schuldgefühle dafür sorgen, dass sie aussteigt und er und das Baby dafür in Gefahr sind. Danach kam der Knall. Zuvor hat man so eine Szene nur in Filmen gesehen und noch nicht so oft in Serien. Die Inszenierung war großartig! Dabei bin ich sehr froh darüber, dass man darauf verzichtet hat, die beiden schlimm zu verletzen.
"Would it have helped if we could see what else was coming?"
Als Meredith und Alex mitsamt Baby den Krankenwagen verlassen, sehen sie, was den Krankenwagen gerammt hat. Drei Menschen liegen neben einem zerstörten Auto auf der Straße. Nun stellt sich natürlich die Frage, ob alle bereits tot sind. Ich vermute mal nicht und genauso schwebt noch das Leben des Babys und das von Laura in Gefahr. Gepaart mit allem, was noch an Leid auf Teddy zukommt, bietet man dem Zuschauer eine emotionale Ausgangssituation, die diese Winterpause noch unerträglicher erscheinen lässt.
Lukas Ostrowski - myFanbase
Die Serie "Grey's Anatomy - Die jungen Ärzte" ansehen:
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Informationen zur Episode
Englischer Titel: Dark Was the NightErstausstrahlung (US): 10.11.2011
Erstausstrahlung (DE): 23.05.2012
Regie: Allison Liddi-Brown
Drehbuch: Debora Cahn
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