Bewertung

Review: #4.13 Das schwarze Nichts

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Ein super spannende und sehr dramatische Episode steht hiermit an. Sie hat zwar nicht soviel Tempo inne, wie die bislang beste Episode #3.22 Das Ende, fesselt mich dennoch stets aufs Neue. Und es passiert hier gerade rechtzeitig, dass eine neue, viel versprechende große Storyline eröffnet wird. Denn zuletzt drehte man sich bei dem Hochzeits-Antrag-Thema bei Phoebe und Cole im Kreis. Paige hat sich mittlerweile gut in ihr neues Schicksal eingelebt. Außerdem stritten sich Piper und ihr Mann Leo zuletzt über Kinderthematiken obwohl sie noch kein Kind haben. Gerade passend also, dass man den Staffelverlauf antreibt und das auf gelungene äußerst düstere Weise.

Die Quelle des Bösen ist verzweifelt aufgrund der Vision der neuen Seherin, in der hervorgeht, dass die mächtigen Drei siegen. Daraufhin wird von der Quelle das gefährliche, machtvolle "schwarze Nichts" freigelassen und stellt alles auf den Kopf. Die Quelle des Bösen beabsichtigt mit dem "schwarzen Nichts" die magischen Kräfte der Halliwells zu entreißen, indem gesandte Dämonen dieses in sich aufnehmen und absorbieren. Parallel dazu ist Piper mit dem Testament beschäftigt, Paige hilft zusammen mit Darryl Carolyn im Sorgerechtsfall. Phoebe erhält eine schreckliche Vision, in der ihr geliebter Cole bei einem Dämonenangriff von einem Feuerball getroffen wird.

Pipers morbider Testament-Trip

Ich fange nun direkt mit den Nebenstorys an, die fantastisch mit der Hauptstory stimmig sind und diese zudem mehr und mehr anspitzen. Das Drama ist in allen spürbar und zugegeben bremsen sie den weiteren Storyverlauf in den Momenten etwas ein, um gleichzeitig die Spannung effektiv anzukurbeln.

Nebenstory 1: Pipers Testaments-Idee

Schon in der ersten Szene bei Piper und Leo ist spürbar, dass Gefahr droht. Sie ist so ernst gehalten und das Testament-Thema lässt erahnen, dass Piper vielleicht unterbewusst Negatives spürt und sich vorbereiten will. Leo soll der Erbe im schlimmsten Falle der Halliwells werden, doch die Auseinandersetzung mit diesem ernsten Thema gefällt ihm nicht. Auch Phoebe hält Pipers Testament-Aktion erst für morbide, ehe sie selbst Gefahr wittert durch eine unschöne Vision bezüglich Cole.

Nebenstory 2: Paige und Darryl helfen Carolyn vor Gericht

Erst wirkt Paige mit ihrer Storyline fernab der Vorkommnisse bei den Halliwells. Kämpft sie doch zusammen mit Darryl, Carolyn für ihre anstehende Gerichtsituation vorzubereiten. Carolyns Leben war aus den Fugen geraten, doch nun ist sie wieder clean und bereit sich dafür vor das Sorgerecht ihres Sohnes zu erkämpfen. Dabei kommt Paiges sympathischste Seite zur Geltung als sie die selbstzweifelnde Frau aufbaut. Auch Darryl erweist sich hier einmal mehr als sehr wertvolle Person. Der Verlauf wird zunehmend dramatisch, da Carolyn von ihrem Ex-Mann unschön zugerichtet wird. Außerdem ist Paige dann derweil schon in das Chaos Zuhause eingebunden und steht, wie es Darryl erwähnt, mit dem Rücken zur Wand. Dennoch hilft Paige Carolyn, trotz der ganzen Dramatik im Halliwell-Anwesens und spricht einen Zauber aus. Somit ist Carolyn erneut gerichtstauglich und Darryl übernimmt die weitere Unterstützung. Denn bei Paige merkt man an dieser Stelle ganz gut, wie ungewiss deren weiteres Bestehen ist. Die Szene in der Darryl eben Paige nach deren Situation fragt ist so ungemein spannend. Man erahnt einfach, dass sobald Darryl mit Carolyn wieder abzieht, daraufhin die Action um die Quelle des Bösen losbricht.

Nebenstory 3: Phoebes Vision bezüglich Cole

Oftmals verrät es einen spannenden Storyverlauf voraus, wenn Phoebe eine entscheidende Vision erhält. So ist es auch hier der Fall und dennoch setzen es hier die Autoren äußerst raffiniert um. Vielleicht ist es auch die Tatsache, dass sich die Zukunft stets durch gewisse Handlungen verändern lässt. Jedenfalls ist es so, dass Phoebe in der Vision nicht die volle Wahrheit erkennt. Sie sieht darin, dass Cole von einem Feuerball eines Dämons angegriffen wird. Durch Cole erfährt sie dann später, dass es die Quelle des Bösen dabei selbst ist. Jedoch sieht sie nicht, was es mit Cole da bereits auf sich hat. Auch als Zuschauer erahnt man da nicht, was noch folgen sollte. Ich vermute, dass die dämonische Seherin im Verlauf die genaue Zukunft ersehen konnte und von da an weiß, welche Schritte sie einleiten muss. Wirklich clever umgesetzt.

"Ich sehe Zukunft für beide Seiten"

Faszinierend düster und spannungsgeladen geht es in der Hauptstoryline zu. Zwar könnte ich es den Machern übel nehmen, dass man die Quelle des Bösen nun mit Gesicht und somit angreifbarer zu sehen bekommt, doch tue ich das nicht. Denn die Verzweiflung dieser sorgt ohnehin für genügend Spannung, sodass es nicht schlimm für mich ist, dass das sehr Geheimnisvolle um die Quelle beraubt wurde. Zudem ist die Kreierung des halben Gesichts sehr gelungen umgesetzt worden. Richtig eklig sieht das aus. Um jeden Preis will der dämonische Herrscher siegen und die Halliwell-Schwestern vernichten. Und hiermit kommt der nächste sehr gelungene Zug ins Spiel.

Nein, nicht den Schach spielenden Engel und den Dämon meine ich damit, sondern einzig und allein das "schwarze Nichts". Dieses ist äußerst geheimnisvoll in Szene gesetzt. Man erfährt nicht genau wie es entstanden ist, jedoch was für eine Gefahr es darstellt. Es verschlingt einfach alles und wird in der Freiheit zunehmend stärker und stärker. Die Effekte dazu sind zudem sehr gut gemacht. Das "schwarze Nichts" sieht wie ein sehr schneller Insektenschwarm aus, jenes sofort Besitz vom Opfer ergreift. Es wirkt richtig bedrohlich und man wünscht sich regelrecht nicht davon befallen zu werden. Außerdem ist es schwer wieder einzusperren, sodass die Quelle des Bösen mit der Befreiung einen absoluten Fehler begeht, was sehr schnell klar wird.

Eine weitere gute Idee erweist sich durch die Einführung des Charakters der neuen Seherin (gespielt von Debbi Morgan). Anders wie ihre eher einfältige Vorgängerin, die nur hübsch war, ist diese total clever und geheimnisvoll. Auch die inszenierte Weise ihrer Visionen gefällt mir mit den leuchtenden weißen Augen dabei. Sie spricht zudem etwas verworren und dabei nicht immer alles aus, was sie denkt. Nur ihrer Mimik erkennt man an, dass sie eben mehr weiß als sie Preis gibt. Das wird sehr deutlich als sie Cole zu sich ruft, nachdem sie eine weitere Vision bei der Obhut des "schwarzen Nichts" erlangte. Geschickt wickelt sie Cole in ihren Plan ein, damit dieser das "schwarze Nichts" aufnimmt um alle zu retten. Als aufmerksamer Zuschauer weiß man bereits schon im ersten Gespräch zwischen Cole und der Seherin, dass dies keinen guten weiteren Verlauf nehmen wird. Schon ihre Ankündigung, dass Coles dämonische Hälfte sich danach sehnt wieder ausgefüllt zu werden und weitere Bemerkungen lassen erahnen, dass die Seherin etwas im Schilde führt.

Cole lässt sich letztendlich dazu überzeugen, das "schwarze Nichts" in sich aufzunehmen und rettet damit die Halliwell-Schwestern. Doch bis dahin ist es ein sehr dramatisch-spannender Weg. Zunehmend spitzt sich die Lage zu und man gewinnt den Eindruck, dass es die drei Halliwells diesmal nicht mehr schaffen würden. Als Piper die magische Kraft abgenommen wird geht das unheimlich schnell. Phoebe ist während der Szene schon beinahe tot. Kurz ist daraufhin Zweck-Optimismus angesagt, jener schnell wieder dem Erdboden gleich gemacht wird. Nachdem ersten gesandten Dämon, der von Piper mittels Dolch vernichtet wurde, trifft nun ein Wächter der Dunkelheit im Halliwell-Anwesen ein. Und auch dieser ist sehr erfolgreich. Paige verliert im Einsatz ihre Kräfte und Leo wird mit dem Giftpfeil getroffen. Die darauf folgenden Szenen zwischen Piper und Leo gehen einem sehr nahe. Und auch Coles Übergabe des Rings an Phoebe sowie Paiges Hilfe bei Carolyn. Man merkt einfach wie hoch die Ungewissheit und Angespanntheit in dem Moment ist.

Die letzte Konfrontation mit der Quelle des Bösen, in der Cole den Helden mimt, bringt interessante Erkenntnisse und Entwicklungen mit sich. Zum Einen, dass die Halliwell-Hexen tatsächlich nicht einfach mit einem Feuerball zu vernichten sind. Denn Piper bekommt einen ab und ist dennoch nicht tot. Zwar kurzzeitig bewusstlos aber mehr nicht. Außerdem ist die Macht der Drei schon besser im Kampf bestehend als ich erst vermutet habe. Allerdings bei den fehlenden magischen Kräften ist natürlich klar, dass sie keine wirkliche Chance haben. Und da kommt dann eben Cole ins Spiel, der den Feuerball wie von Phoebe vorhergesehen, abfängt und die magischen Kräfte der Quelle absorbiert. Mithilfe des Zauberspruches von Phoebe und Coles Rückschläge mit Feuerbällen kann die Quelle des Bösen vernichtet werden. Doch da muss ich mich gleich korrigieren. Der erste Träger der Quelle des Bösen wurde vernichtet aber nicht diese an sich selbst. Unbemerkt von den Halliwells ist diese nämlich an Cole übergegangen. Als Zuschauer bekommt man das in mehrfachen Andeutungen bewusst gemacht. Durch die Seherin, die auf Paiges Frage erwähnt, dass die Kräfte der Quelle nun am richtigen Platz seien und auch die Zukunft des Bösen gerettet wurde. Durch die Abschlussszene im P3 als die Drei und Leo auf den erfolgreichen Sieg anstoßen. Doch da merkt man bereits, dass es das nicht gewesen ist. Am Ende wird man auch darin bestätigt als Cole Phoebe umarmt und die Quelle in seinen Augen ersichtlich wird. Das "schwarze Nichts" zumindest konnte jedoch Mithilfe der Seherin erneut eingesperrt werden.

Eine geniale neue große Story ist somit angesetzt auf deren Entwicklung ich enorm gespannt bin. Niemand ahnt von Coles Entwicklung zum Bösen und die dämonische Seherin besteht ebenfalls noch. Wie wird deren weiterer Plan aussehen? Was wird mit Phoebe und Cole passieren? Wann entdeckt diese und auch Piper, Paige und Leo die "neuen" Quelle des Bösen? Man merkt hier gut, dass die Autoren mit diesem Storyansatz einen Weg gefunden haben, den weiteren Staffelverlauf spannungsgemäß in die Höhe zu treiben.

Fazit

Eine Episode die absolut zu den besten der Serie zählt. Die Spannung ist durch den Kampf mit der Quelle des Bösen und dem freigelassenen "schwarzen Nichts" enorm. Dazu trägt auch die neue dämonische Seherin bei, die Cole in einen verhängnisvollen Plan verstrickt, um alle zu retten. Die Nebenstorys fügen sich super passend in das Gesamtgeschehen ein. Auf ziemlich düstere Weise erscheint dem Zuschauer der neu kreierte Storyansatz.

Samuel W. - myFanbase

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