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Review: #5.06 Mord im Weltall

Es macht so ungeheuer viel Spaß, wenn sich die Crew von "Castle" Nathan Fillions Vergangenheit als Captain Malcolm Reynolds in "Firefly" annimmt. Und eine gesamte Episode, in der es quasi um Fillions ehemalige Wirkungsstätte geht, muss doch einfach genial sein, oder? Und ja, #5.06 Final Frontier ist genial.

Auf einer der Comic-Con sehr ähnlichen Veranstaltung passiert bei einem Fanevent ein Mord und Beckett und Castle werden gerufen, um zu ermitteln. Wie sich bald herausstellt, starb das Opfer am Set eines Events für die kurzlebige TV-Show "Nebula-9", die vor mehr als neun Jahren gesendet wurde und nach nur zwölf Episoden eingestellt worden war. Castle macht sich lustig darüber, dass die Show so kitschig war und die Effekte so lachhaft, dass eine Absetzung gerechtfertigt war und bemerkt nicht, dass Beckett eine echtes Fangirl ist, wenn es um diese Show geht.

Zunächst einmal ist es ungeheuer witzig, wie Castle sich über die Show lustig macht und Beckett vorhält, was wirkliche, qualitativ hochwertige Science-Fiction-Serien sind: Star Trek, Battlestar Galactica und diese eine Joss Whedon Show, an deren Namen er sich nicht mehr erinnern kann. Als dann jedoch Ed Quinn auftaucht, der in Nebula-9 den Kapitän Gabriel Winters verkörperte, muss man sich schon richtig zusammenreißen, damit man von der Story vor lauter Lachen überhaupt noch etwas mitbekommt. Winters ist Nathan Fillions Charakter Mal Reynolds ungeheuer ähnlich und Jonathan Frakes macht als Regisseur mit seiner Inszenierung der einzelnen Szenen einen wirklich grandiosen Job.

Es gibt so viele tolle Szenen, dass es schier unmöglich ist, sie hier alle zu nennen. Castles Gesicht, als er erkennt, das Beckett ein Cos-Player war, seine Reaktion als er sieht, wie Alexis leicht bekleidet über die Convention läuft und er sich später von seiner Freundin anhören muss, dass er eine längst erwachsene Tochter hat, die die gleichen Klamotten tragen dürfen sollte, die Castle gerne an ihr selbst sehen würde.

Beckett und Castle sind immer noch ein unschlagbares Team und es darf ruhig immer und immer wieder erwähnt werden, dass die Serie nichts von ihrem Charme verloren hat, auch wenn das Paar sich endlich gefunden hat. Vielmehr bieten sich hierdurch so viele super-witzige, wie manchmal auch süße Momente zwischen den Liebenden, dass man sich wünschte, die Autoren hätten diesen mutigen Schritt vielleicht schon früher gemacht.

Aber zurück zur Episode. Noch witziger als die Tatsache, dass wir hier eine Hommage an "Firefly" haben, ist zu sehen, wie Kate Beckett in alten Erinnerungen an ihre Lieblingsserie schwelgt. Das Bild von ihr, verkleidet als ein Charakter der Serie ist herrlich und macht sie für alle Nerds da draußen ein ganzes Stück liebenswerter. Sie beweist aber auch, dass man ruhig auch ein klein wenig Fangirl sein kann, ohne dass man gleich in eine Schublade gesteckt wird. Und auch wenn sich Castle am Anfang darüber lustig macht, dass sie von einer einzigen Serie so gefesselt ist, erkennt er bald, dass es Beckett bei "Nebula-9" nie um die Schauspieler ging, sondern um die tollen Charaktere und die Ideen, die mit dieser Serie transportiert wurden.

Daher ist es am Ende auch nicht allzu tragisch, dass ihr ehemaliges Idol sich am Ende als die Täterin herauskristallisiert und keiner der ehemaligen Darsteller auch nur annähernd so ist, wie sein Charakter in der Serie. Am Ende ist eben doch alles nur Fiktion und man muss nur wissen, wo eine Serie aufhört und die Realität anfängt. Am Ende ist eben alles nur Fernsehen.

Es ist auch spannend, dass jeder der Charaktere irgendwann in einem Moment verfällt, in der er sich als kleiner Sci-Fi- oder Fantasy-Geek outen kann. So gibt Nathan Fillion eine geniale Impersonifikation von James T. Kirk und Detective Ryan darf sich als Fan von "Der Herr der Ringe" outen. Auch die Gaststars können sich dabei sehen lassen, allen voran Ex-Trekkie Armin Zimmerman, der einst Teil des "Deep Space 9" Franchise war und Ed Quinn, der als genialer Wissenschaftler einst in "Eureka" zu sehen war. Sie alle nehmen ihr Sci-Fi-Image nicht allzu ernst, ohne jedoch ihre Wurzeln zu vergessen und sich so bei ihren Fans unbeliebt zu machen.

Fazit

Für alle Fans von Sci-Fi und "Firefly" ist die Episode ein wahrer Genuss. Für alle anderen da draußen, die mit Serien, die die Gesetze der Physik ignorieren, nicht viel anfangen können: Entschuldigung, aber heute seit ihr hier fehl am Platz.

Melanie Wolff - myFanbase

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