Bewertung

Review: #4.19 Der Weg ist das Ziel

Während #4.18 Spuren der Vergangenheit schon überzeugte, konnte sich #4.19 Der Weg ist das Ziel noch steigern, obwohl diese Episode einige Handlungsstränge beinhaltet, wirkte sie nicht überladen oder übereilt. Besonders überzeugen konnten hier die Storylines von Nora und Holly, sowie die von Kevin. Für einige rührende Szenen sorgten Justin, Rebecca und Kitty.

Hochzeit

Bereits seit Beginn der vierten Staffel ist die Hochzeit von Rebecca und Justin immer wieder ein Thema. Jedoch wurde diese immer wieder aus verschiedenen Gründen abgesagt oder verschoben. Das Ganze führte schon soweit, dass man gar nicht mehr mit einer Eheschließung der beiden rechnete. Doch gerade wenn man es gar nicht erwartet, trifft es ein. Dabei fällt es natürlich auch auf, dass die Hochzeit gar nicht so pompös ausgefallen ist, wie man sie die ganze Zeit über geplant hat. Genau das Schlichte war es, was mir so unglaublich gut gefallen hat. Aber auch, weil es eigentlich auch still und leise beschlossen und durchgeführt worden ist. Während man am Anfang das Vorhaben von Justin und Rebecca als zu übereilt angesehen hat, verspürte man hier dieses Gefühl überhaupt nicht. Für mich wurde sehr deutlich, dass beide wirklich zusammengehören und sich nun auch darüber bewusst sind, was dieser Schritt eigentlich bedeutet. Anscheinend musste man mit der Narrow Lake-Sache Justin und Rebecca zeigen, dass sie solch eine Schwierigkeit zusammen bewältigen können. Natürlich fällt da auch die Fehlgeburt erheblich ins Gewicht, die die beiden nur noch enger zusammengeschweißt zu haben scheint.

Als sehr schön empfand ich auch Hollys Rede an das frischgebackene Ehepaar und dies liegt nicht nur daran, weil sie sowieso nichts mehr hätte dagegen sagen können, nachdem sie mit Nora in die "Flitterwochen" der beiden geplatzt ist, sondern weil man bei dieser Rede sehr deutlich spürte, wie sehr ihr Rebecca am Herzen liegt und wie viel sie ihr bedeutet. Ebenso gut gefiel mir die Rede von Kevin, die auch gezeigt hat, wie einfühlsam er doch ist. Ich hoffe nur, dass man dem jungen Paar nicht gleich wieder irgendwelche Steine in den Weg legt, die ein Hindernis für sie darstellen werden. Warten wir einfach mal ab.

Abbitte leisten

Nach dem Ende der letzten Folge, war ich sehr gespannt darauf, was Kevins nächster Schritt sein wird. Wenn ich mir die Szene mit ihm und Aaron nochmals durch den Kopf gehen lasse, hätte es mir eigentlich klar sein müsse. Dass er mit dem Geschehen nicht leichtfertig umgehen kann, zeigt einfach nochmals deutlich, dass Nora vielleicht doch Recht hatte und ihr Sohn einfach zu zerbrechlich ist, um schon damals über den Unfall in Kenntnis gesetzt zu werden. Was mir hier sehr gut gefallen hat, ist die Tatsache, dass er die Sache mit sich selbst ausmachen wollte und sich doch seiner Vertrauen zugewandt hat: Kitty. Dementsprechend war auch die Rückblende der beiden als Jugendliche sehr schön, bei dem seine Schwester als erste darin eingeweiht wird, was Aaron Kevin bedeutet und wie viel Angst jener gehabt hat, den Eltern seine Homosexualität zu gestehen. Ich denke, für Kevin selbst war es sehr wichtig, Aaron aufzusuchen, um zu sehen, wie es diesem nach so vielen Jahren ergeht. Auch fand ich gut, dass er ihm gestanden hat, erst jetzt die Wahrheit über den Unfall erfahren zu haben.

Vielleicht hätten viele nicht so wie Kevin gehandelt, da es für sie "verjährt" gewesen wäre, deswegen rechne ich ihm seinen Schritt sehr hoch an. Das Gespräch zwischen den beiden hat für mich sehr gut funktioniert, da auf beiden Seiten der Standpunkt sehr schön erklärt wurde. Es freut mich ebenso sehr, dass Aaron nicht nur mit seinem jetzigen Lebensumstand gut zurecht kommt und sein Glück gefunden zu haben scheint, sondern, dass er Kevin keine Schuld gibt. Wünschenswert wäre jetzt, dass auch Kevins Seelenheil wieder in Ordnung kommt und er vielleicht sogar doch auch den Standpunkt von Nora versteht. Immerhin weiß er, dass er sie liebt und dass ist für mich schon mal ein guter Ansatz dafür, dass sich die beiden in nächster Zeit doch wieder versöhnen werden. Dies würde auch Scotty helfen, dem es mit Sicherheit schwerfällt, seinem Mann nicht helfen zu können.

Krebsfrei

Ehrlich gesagt hatte ich auch nichts anders erwartet. Warum sollte man uns auch zweimal dieselbe Geschichte auftischen? Man wollte und das ja schon bei Roberts Herzinfarkt präsentieren. Trotz dem kleinen Kritikpunkt hat für mich die Handlung, beziehungsweise die Botschaft sehr gut funktioniert, da sie mal wieder gezeigt hat, wie nahe sich die Walker-Geschwister doch stehen. Damit meine ich nicht nur die Szene, in der alle Kitty umarmen, sondern auch die Szene mit Sarah zu Beginn der Folge. Ich denke, für Kitty war es sehr wichtig, nochmals die Bestätigung zu bekommen, nicht allein zu sein. Schön war auch mit anzusehen, wie Robert ihr Mut zugesprochen hat.

Die Suche nach Narrow Lake

Schon am Ende der ersten Staffel hatte ich mir gewünscht, dass es im weiteren Serienverlauf noch viele schöne und witzige Momente zwischen Nora und Holly geben wird. Hin und wieder wurden auch welche eingestreut, die ihren amüsanten Kick hatten. Doch was uns in dieser Folge mit den beiden geboten wurde, setzt dem Ganzen die Krone auf. Wenn man sich das ganze Szenario um die Suche und die Zusammenarbeit wie auch die Dialoge zwischen den beiden nochmal durch den Kopf gehen lässt, dann bekommt die Redewendung "Je oller desto doller" eine völlig neue Bedeutung. Es ist ja schon immer ein Highlight für mich, wenn die beiden unterschiedlicher Meinungen sind, zumindest wird mir dadurch immer ein Grinsen entlockt. Schön ist auch immer, wenn die beiden Damen doch noch auf einen Nenner kommen. Sehr witzig mit anzusehen war, wie Nora mit Dennis flirtet und Holly dessen Hotelzimmer durchsucht. Bis dahin war die Rollenverteilung der beiden klar und verständlich. Allerdings hätte ich es nie und nimmer erwartet, dass Nora es ist, die York das Auto klaut. Das alleine war nicht mal das Ausschlaggebende, was mich sehr köstlich amüsiert hat, nein es war die Reaktion Hollys, die ganz offensichtlich nicht damit zurecht kam, ein Auto zu stehlen. Dabei wäre es ja nicht mal aufgefallen, hätte sie sich nicht so mädchenhaft verhalten und Dennis und andere erst darauf aufmerksam gemacht. Doch anscheinend war dies nur ein kleiner Ausrutscher von ihr, immerhin war Holly wieder vollkommen in Topform, als Nora verzweifelt versucht hat, das Lied von William zusammenzusetzen. Allein schon diese Szenen waren für mich sehr erfrischend anzusehen und ich hätte ehrlich gesagt nicht erwartet, dass es dann noch weitergehen würde.

Allerdings hat ja jede Straftat ihre Konsequenz und hier möchte ich nochmal auf die Mimik von Sally Field, welche ich schon einmal gelobt habe, und Patricia Wettig eingehen. Es war einfach zu witzig mit anzusehen, wie die beiden Frauen aus der Wäsche geschaut haben, als plötzlich ein Polizist vor der Tür stand und sie dann auch noch vor den Augen ihrer Kinder abgeführt hat. Ein wenig Unverständnis habe ich hier für die Reaktionen von Tommy und Sarah, die ihrer Mutter eine Standpauke darüber halten, was sie getan hat. Ich meine, auf der einen Seite ist dies sogar verständlich, da Nora ebenso reagieren würde. Doch in erster Linie ging es hier ja um die Rettung des Familienunternehmens. Von daher kann ich es nicht richtig nachvollziehen.

Ich hatte mir schon lange gewünscht, dass Nora und Holly Freundinnen werden. Und auch wenn es öfters mal den Anschein hatte, so gab es doch immer wieder viele Unstimmigkeiten zwischen ihnen, die eine Freundschaft dann doch ausgeschlossen haben. Aber vielleicht war der gemeinsame Gefängnisaufenthalt genau das, was die beiden gebraucht haben, um zu erkennen, dass sie doch ganz gut miteinander können. Dass dieser kurze "Besuch" nicht ohne Foto bleibt, hätte ihnen klar sein müssen. Allerdings hätte ich nicht erwartet, dass Robert, der immer eher als unlustig und sehr kultiviert rüber kommt, es ist, der es bildlich festhält. Aber genau dies hat das Hochzeitsdinner sehr schön abgerundet.

Start in eine neue Zukunft

Obwohl die Auflösung um Narrow Lake für mich doch etwas platt war, überraschte sie mich zugleich auch. Denn ich persönlich hatte nicht soweit gedacht, dass Narrow Lake eigentlich für Nora Walker steht. Sehr schön von den Autoren inszeniert und es zeigt auch, dass William doch kein so schlechter Mann gewesen ist, wie man ihn so immer dargestellt hat. Für mich zeigt diese neue Enthüllung zumindest, dass er seine Frau doch geliebt haben muss. Allerdings frage ich mich natürlich auch, ob er vielleicht geahnt hat, dass Ojaj irgendwann nicht mehr so gut laufen wird. Vielleicht wird dies in den nächsten Folgen noch geklärt. Gespannt darf man wohl auf jeden Fall sein, was Nora und die anderen jetzt mit dem neuen Stück Land machen und inwieweit Dennis noch Einfluss haben wird.

Fazit

Mit dieser Folge haben die Autoren mal wieder bewiesen, wie gut sie die Handlungsstränge ineinander fließen und zusammensetzen können. #4.19 Der Weg ist das Ziel war in meinen Augen sehr erfrischend und hat gezeigt, wie gut die Charaktere zusammen harmonieren. Ebenso haben sich neue Entwicklungen gezeigt, die es nun gilt, schön auszubauen.

Daniela S. - myFanbase

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