Review: #9.05 Tag 9: 15:00 Uhr bis 16:00 Uhr

Jack ist erst mal aus dem Spiel, doch sein erstes Ziel ist erreicht. Doch die Enttarnung der Gegner sorgt nun für die neue Gefahr. Und hier wird Jack wieder ins Spiel kommen.

"You've been in exil for four years, Jack, haven't you learned anything?"

Kate kann gemeinsam mit Chloe und Cross beweisen, dass Tanners Drohne ferngesteuert wurde und man sich nun einem Gegner gegenüber sieht, der Drohnen in seine Gewalt bringen und gegen die Londoner Bevölkerung einsetzen kann. Der relativ naive Befehl von Heller, die Drohnen auf den Boden zu bringen, misslingt natürlich und führt dazu, dass auch die Gegenseite weiß, dass sie quasi aufgeflogen sind. Aber zu den Al-Harazis komme ich später noch. Heller muss jedenfalls handeln, denn er steht durch eine nachdrückliche Videobotschaft nun öffentlich am Pranger. Hier ergeben sich zwei Spannungsfelder, die zu erwarten waren. Zum Einen wurde Heller nicht ordentlich über die Attacken informiert, um das Projekt nicht zu gefährden. Das ist mal wieder ein Makel in Mark Boudreaus Akte, auch wenn er das so erklären konnte, dass ihm nichts vorzuwerfen ist. Das Verhältnis wird aber weiter leiden.

Zum Anderen kommt es zum unvermeidbaren Aufeinandertreffen von Jack und Heller, welches alles andere als herzlich abläuft. Ich war ein wenig überrascht, dass Heller so wenig Vertrauen in Jack hat und seinen Standpunkt rigoros verteidigt. Jack dürfe nicht weiter machen, weil er sonst Stress mit den Russen bekomme. Ehrlich, das ist seine Sorge? Man darf natürlich das große Ganze nicht aus den Augen verlieren, aber es steht eigentlich viel mehr auf dem Spiel, zumal Jack sich ja stellen würde. Nun hofft der Präsident eben auf Plan A, weil man das Video zurück verfolgen konnte. Es steht schon zu diesem Zeitpunkt fest, dass dieser Plan sicherlich nicht erfolgreich sein wird und man Jacks Plan wohl wieder wird aufgreifen müssen. Ein Informant ist natürlich auch der richtige Weg, um die nächsten Stunden damit füllen zu können. Ganz große Überraschungen bleiben also aus, aber die Anspannung steigt durch die greifbare Bedrohung.

"I don't even know where to begin!"

Emotionales Highlight war ganz klar das zu irgendeinen Zeitpunkt zu erwartende Zusammentreffen von Audrey und Jack. Dass es schon in dieser Episode kam, hätte ich nicht gedacht, aber es hat auf jeden Fall meine Erwartungen erfüllt. Nach einem oberflächlichen Informationseinstieg werden beide von ihren Gefühlen überwältigt und ich bin doch überrascht gewesen, wie gut selbst Jack mit seiner versteinerten Miene und so wenig Bewegung diese Gefühle zum Ausdruck bringen konnte. Allein schon sein schmerzvolles "You need to go" war herzzerreißend. Sofort wünscht man sich für beide ein Happy End zusammen, auch wenn man sich nicht wirklich ausmalen kann, wie das aussehen soll. Ich hoffe sehr, dass es noch weitere Szenen mit beiden geben wird, denn hier steckt so viel Gefühl und Geschichte drin, welche die Serie in ihrer Gesamtheit preisen.

"I love you, Chloe"

Ein kleines Liebesgplänkel wird uns auch noch zwischen Chloe und Adrian Cross präsentiert. Dass die beiden eine gewisse Bindung haben, war schon immer unterschwellig zu spüren. Inwieweit das aber thematisiert werden würde, war mir nicht klar. Nun nutzt man diese Emotionalität als Abschied, doch man kann schon davon ausgehen, dass Cross sich nicht so weit zurück ziehen kann, wie er gerne möchte. Auch wenn er sehr konsequent ist und seine Sachen packt, so hängt er doch mehr an Chloe, als ihm lieb sein kann. Ich denke, dass ihn das zurück bringen wird. Man kann ihm nun sogar eine Art Eifersucht Jack gegenüber unterstellen, die sein Handeln bisher noch besser erklären würde.

"Don't contest my patience, Naveed"

Margot muss derweil sowohl den Affront gegen den Präsidenten organisieren, weil ihr Plan A teilweise aufgeflogen ist, als auch sich gegen den Schwiegersohn Naveed erwehren, der seine Frau und alle potenziellen Opfer beschützen will, dabei aber doch sehr naiv zur Sache geht. Das Video zu markieren, scheint ja ganz sinnvoll zu sein, aber dass Margot das nach seinem Fluchtversuch nicht bedenkt, ist schon dämlich gewesen. Aber so agiert man wohl, wenn man sich unersetzlich fühlt. Leider hat er diesen Trumpf verloren, weil Ian als Schnelllernen nun übernehmen kann und das auch spielerisch zeigen konnte. Und so kommt das, was man seit der ersten Episode mit ihm erwarten konnte. Naveed segnet am Ende das Zeitliche, weil doppelter Verrat nun nicht mehr tragbar ist. Die letzte Hoffnung, dass Simone zu ihm steht, löst sich im Schweigen selbiger auf. Man kann gespannt sein, ob das Mutter-Tochter-Verhältnis wirklich darunter leidet und das noch ein Problem wird.

"Abort the operation"

Die CIA verfolgt derweil das Video zurück und sieht sich schon als Sieger. Nicht anders ist zu erklären, wieso Navarro unter der Hand vorgeworfen wird, dass er Kate verbannt, um selbst den Erfolg einzuheimsen. Dafür war Kates Einsatz zu deutlich ein Problem für die Autoritäten, ihre Degradierung also aus ganz subjektiven Gründen nachvollziehbar. Nun spielt das gar keine große Rolle, weil natürlich klar war, dass es sich um einen Hinterhalt handeln wird und man Margot nicht zu fassen kriegt. Es ist nun mal noch lange nicht das Ende der Staffel erreicht. Beängstigend ist vor allem, dass die erste Drohne jederzeit feuern könnte und die nächsten Drohnen in wenigen Stunden vor Ort sind. Daher zählt jede Sekunde. Die neue Spur ist allerdings noch ein ganzes Stück entfernt. Da kann man nur hoffen, dass Margot sich selbst an ihr Ultimatum hält.

Fazit

In gewisser Hinsicht ist der erste Teil der Staffel nun abgeschlossen. Jack konnte beweisen, dass er recht hat, und die Gefahr ist allgegenwärtig. Nun heißt es, die Gefahr zu beseitigen, und das verspricht in mehrerer Hinsicht viel Spannung.

Emil Groth - myFanbase

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