Bewertung

Review: #7.22 05:00 - 06:00 Uhr

Jack trifft auf Tony. Schon wieder. Dieses Mal ist er aber wirklich böse und bei Jack hat sich noch einige Wut aufgestaut, weil sowohl Larry als vor allem auch Bill zu den Betrogenen und Leidtragenden gehören. Immerhin kann weiteres Leid verhindert werden.

Anschlag verhindern

Jibraan ahnt schon, dass der ganze Aufwand nicht für eine Lappalie betrieben wird und will gerne eingeweiht werden. Doch er bekommt verständlicherweise keinerlei Informationen. Das stellt Jibraan überhaupt nicht zufrieden und so versucht er auf sich aufmerksam zu machen und auf eigene Faust zu agieren. Doch Tonys Team ist doch besser organisiert, als es zu erwarten war. Jibraan ist absolut chancenlos. Dass er es versucht hat, macht ihn aber gleich noch symphatischer und man wünscht sich nun erst recht, dass er unbeschadet aus der Situation herauskommen kann. In der Bahn erkennt er dann auch Cara wieder, hat aber immer noch keinerlei Idee, was ihn nun eigentlich erwartet.

Zickenalarm

Im FBI wird derweil alles in Bewegung gesetzt, um Tony und Co. aufzuhalten. Jack kann wieder überzeugende Arbeit leisten und so einen Telefonanruf erzwingen, der die Suche nach Tony erheblich vereinfacht, da Jack auf die beste Computerspezialistin seiner Zeit zurückgreifen kann. Chloe ist ganz in ihrem Element, doch ihre Art kommt bei Janis überhaupt nicht gut an. Diese war bisher die Königin im FBI und wird nun ständig übergangen oder sogar eines Besseren belehrt, weil sie sich nicht mit allen illegalen Spionagepraktiken auskennt. Das sorgt natürlich für Zündstoff und dieser wurde von Janeane Garofalo wunderbar transportiert. Ihre Gereiztheit ist sehr gut nachzuvollziehen und es gibt sicherlich viele, die sehr ähnlich in einer solchen Situation agiert haben. Noch wirkungsvoller war dann allerdings die Tatsache, dass Janis Chloe übertrumpfen konnte und dann menschlich weiterhin die Oberhand behält. Während Janis also kooperativ ist und die vorhandenen Stärken bündeln will, ist Chloe durch ihre lange Erfahrung und das ständige Misstrauen anderen gegenüber voll auf Einzelgängermodus geschaltet und hat Schwierigkeiten, als sozialer Mensch zu agieren. Dieser Konflikt zwischen den beiden schwebt seit dem ersten Aufeinandertreffen immer über den beiden mit und hat hier so eine Art Höhepunkt bekommen, auch wenn man das Potenzial auch in dieser Folge wieder bei weitem noch nicht ausgeschöpft wurde. Mit der generell guten Idee ist man in meinen Augen leider etwas halbherzig umgegangen und hat gerade für den Hauptcharakter Janis doch viel verschenkt. Zu lange war dieser Handllungsstrang nur ein Hintergrundgeplänkel.

Anschlag verhindert

Die gute Arbeit von Chloe und Janis hat dann aber auch die letzte große Gefahr bereinigen können. Zunächst kann Jack Tony überwältigen und seinen ganzen Hass und seine Enttäuschung an ihm abladen. Tony erwidert das alles mit coolem Schweigen. Er ist einfach nicht wieder zu erkennen. Ich hoffe noch immer auf eine wirklich gute Erklärung für Tonys Handlungen, weil darauf letztlich die gesamte Staffel aufbaut. Immer wieder ist Tony Gegenstand der Diskussionen in dieser Staffel gewesen. Das haben die Autoren wunderbar hinbekommen, aber jetzt müssen sie einen zufrieden stellenden Schlusspunkt setzen, der das alles abrundet. Zwei Stunden bleiben dazu Zeit.

Jack kann dank Janis Kontakt zu Jibraan aufnehmen und dieser kann mit etwas Glück, dem richtigen Willen für das Gute und einer Portion Cleverness gerade noch rechtzeitig die Bombe zu Jack bringen, damit dieser sie gefahrenlos detonieren lassen kann. Dass Jibraan zum Helden aufsteigt, halte ich für einen sehr gelungenen Zug. Dieser Charakter war durch und durch symphatisch und hat einfach ein gutes Ende verdient. Die Art und Weise war natürlich "24"-typsch auf spannend gemacht und mit Jacks Dank und dem Eintreffen des Bruders heroisch schon wieder fast etwas dick aufgetragen, aber das braucht die Serie eben zwischendurch auch immer mal wieder. Der Anschlag ist jedenfalls gescheitert und die Opferzahl insgesamt ist sehr gering gehalten. Was will man mehr.

Ass im Ärmel

Die Tagesereignisse sind soweit erledigt, fehlt nun also noch der Nachtrag, der es wie immer auch in sich haben wird. Jack steht kurz davor, zu sterben, Tony ist verhaftet und Kim noch nicht wieder in Sicherheit. Natürlich ergibt sich hieraus die Dramatik für die letzten beiden Stunden. Statt Kim aktiv bewachen zu lassen, stellt Jack ihr einen Geheimagenten zur Seite, den sie eher als Feind statt als Freund vermutet. Die Idee ist aber die richtige. Kim kennt sich inzwischen aus. Sie weiß, wie das läuft, ahnt aber trotzdem mal wieder nicht, was ihr bevor steht. Die zufällig gewonnenen Begleiter sind die wirklichen Feinde. Die Gefahr ist groß, Jack ist jetzt am Zug. Statt in Ruhe sterben zu können, muss er seine Tochter retten und den gehassten Tony befreien, wobei er dabei die inzwischen lieb gewonnene Renee unter Umständen töten muss. Die Situation kurz vor Ende der Staffel ist wie gewohnt absolut aussichtslos, das Dilemma von Jack ist riesig. Und so schaffen es die Autoren mal wieder, dass man mit Spannung dem Finale entgegenfiebert, obwohl sich das Muster nicht großartig ändert.

Im Weißen Haus

Um die Präsidentin ist es schon länger etwas ruhiger geworden, da sie inzwischen nur noch abwarten kann, was das FBI ihr an neuen Informationen liefern kann. Sie selbst ist soweit mit Aufräumarbeiten beschäftigt und versucht herauszufinden, wie Jonas Hodges sterben konnte. Ich bin schon sehr auf ihre Reaktion gespannt, wenn sie erfährt, dass Olivia, ihre Tochter, als Übeltäter enttarnt wird. Diese ahnt selbst schon, was da kommen mag und ist in großer Panik. Handlungen haben eben auch Konsequenzen und endlich stellt sie das auch fest. Nur gefallen ihr die Konsequenzen überhaupt nicht. Blöd gelaufen kann man da nur sagen. Beruhigen soll sie sich nun erstmal, die Transaktion abschließen und sich nicht weiter auffällig verhalten. Doch sie hat die Rechnung nicht mit dem überaus erfahrenen Aaron Pierce gemacht, der zum Ende der Staffel noch mal seinem Charakter würdig in Aktion tritt. Er spürt, dass bei Olivia etwas nicht stimmt und bringt den ehemaligen Stabschef, Ethan, wieder ins Spiel. Auch das ist einfach nur wunderbar. Ethan für die letzten zwei Stunden wieder zurück zu bringen, peppt die Geschichte im Weißen Haus gleich noch mal auf. Auch hier wurden in dieser Episode also die Grundlagen geschaffen, um für ein furioses Staffelfinale zu sorgen.

Fazit

Der Schwerpunkt liegt weiter auf den Charakteren und der ganz große Showdown ist ausgeblieben. Die Luft schien erstmal etwas raus zu sein, doch die Figuren und Geschichten wurden in dieser Episode in erster Linie so formiert, dass die letzten beiden Stunden einen spannenden und packenden Abschluss einer gelungenen Staffel darstellen könnten. Hoffen wir, dass dies auch gelingt.

Emil Groth – myFanbase

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