Review: #2.01 Die Rückkehr

© Warner Bros. Television Entertainment/ Andrew Eccles
Nach fast vier Monaten ist es nun soweit: Die Sommerpause neigt sich dem Ende und "Vampire Diaries" startete in eine zweite Runde. Und die Vorfreude hat sich gelohnt. Die gegen Ende der ersten Staffel angedeutete Vierer-Konstellation zwischen Katherine, Elena, Stefan und Damon wurde nun in diesem Staffelauftakt aufgearbeitet. Der Zuschauer bekam einen ersten Einblick, was in dieser Staffel alles passieren kann und zu was Katherine fähig ist. Sie mischt die Beziehung zwischen den Brüdern auf, versucht sich zwischen Elena und Stefan zu schieben und bricht Damon endgültig.
You're the same lying, selfish, manipulative bitch that you've always been.
Katherine ist wieder zurück und sie hat es geschafft, dass wieder mal eine "Vampire Diaries"-Episode wie im Flug vergeht. Ihren Charakter und ihre Taten kann man in den verschiedensten Arten interpretieren. Die große Frage ist dabei: Was genau hat Katherine vor? Ihr starker Charakter kann wahrscheinlich nicht damit umgehen, dass es Stefan geschafft hat, sich von ihr zu lösen und in Elena eine neue Liebe gefunden hat. Dafür spricht vor allem ihre Szene mit Stefan im Garten von den Lockwoods. Sie flirtet ganz offen mit ihm, doch als er ihr mehr als deutlich macht, dass er kein Interesse mehr an ihr hat und sie hasst, verliert sie ihre Fassung und will ihn mit Gewalt dazu zwingen, sich ihr wieder zu unterstellen.
Im Gegensatz dazu wird in dieser Folge wieder einmal deutlich, wie schwach eigentlich Damon verglichen mit seinem Bruder ist. Er lässt sich von Katherine vorführen, gesteht ihr seine unendliche Liebe, die er in der Vergangenheit mit aller Kraft leugnete, und wird von ihr endgültig zurückgewiesen. Katherine hat Spaß mit ihm zu spielen, doch trotz allem kann man sich ihrer Gefühle nicht sicher sein. Genießt sie es wirklich nur, sich in den Mittelpunkt zu stellen und die Brüder gegeneinander auszuspielen? Empfindet sie noch etwas für Stefan und nichts für Damon? Ich habe das Gefühl, dass man es so nicht beantworten kann. Wenn ich mich an Isobels Aussage "As long as you got a Salvatore on each arm, you're doomed. Katherine was smart. She got out" aus #1.21 Isobel zurückerinnere, so ist das nicht ganz eindeutig. Es wäre interessant zu erfahren, was für eine Person Katherine als Mensch gewesen ist. Sie zu sehen, ohne die Fähigkeit, ihre Gefühle zu unterbinden.
It was always Stefan. - It will always be Stefan.
Wer kann Damon nun wirklich vorhalten, dass er Jeremy getötet hat/töten wollte/verwandeln wollte (Bin mir da selbst nicht so sicher, was er nun vorhatte...)? Am Ende der Folge empfand ich nur noch Mitleid mit ihm und konnte seinen inneren Drang, etwas zu zerstören, vollkommen verstehen. Dass es sich dabei um ein Menschenleben handelt, ist natürlich eine ganz andere Sache, aber etwas, was man mit Damon in Verbindung bringen kann.
Der Damon der letzten zehn Minuten hat mich wieder an jenen erinnert, den wir zu Beginn der Serie kennenlernen konnten: total verbittert, enttäuscht und innerlich gebrochen. Doch im Gegensatz zu seinem Auftreten in den ersten vier/fünf Episoden der Serie hatte ich am Ende dieser Folge den Eindruck, dass es ihm gut getan hat, seine Wut herauszulassen. Trotzdem schien er seine Tat zu bereuen, jedenfalls interpretiere ich so seinen Blick auf Elena, die völlig verzweifelt Jeremy in den Arm nimmt.
Als er nach Katherines Aussage so geknickt auf Elenas Bett saß, wollte man ihn nur noch trösten. Er hat sich in dieser Folge das erste Mal in dieser Serie - höchstwahrscheinlich das erste Mal nach seiner Verwandlung - vollkommen einer Person gegenüber geöffnet. Er hat Katherine trotz all seiner warnenden inneren Stimmen gesagt, wie viel er für sie empfindet und wird von ihr abserviert. Ihre mitfühlende Reaktion nehme ich ihr dabei überhaupt nicht ab. Meiner Meinung nach hat sie diese Reaktion nur gewählt, um eine noch tiefere Wunde in Damon zu hinterlassen. Und zu guter Letzt muss er auch noch von Elena hören, dass es für sie nur Stefan gibt. Die Enttäuschung und Verletzlichkeit in Damons Blick habe ich noch nie so gesehen. Er fühlte sich einfach nur noch ungeliebt und ungebraucht und sah nicht mehr ein, irgendjemanden von seinen positiven Eigenschaften überzeugen zu wollen. Ich habe diese mitfühlende Seite an Damon, die er in den letzten Folgen der ersten Staffel oft gezeigt hat, sehr gemocht und würde mich freuen, wenn diese durch Katherine und Elena nicht völlig zerstört werden würde.
Ich hoffe nicht, dass Damons Übergriff auf Jeremy zu großen Veränderungen führen wird, obwohl das am Ende schon leicht angedeutet wurde. Doch Jeremy als Jäger der Vampire zu sehen, kann ich mir im Augenblick noch gar nicht vorstellen. Er hatte eine tiefe Verbindung zu Anna, kam einigermaßen gut mit Stefan und Damon klar und wollte selbst zum Vampir werden. Eine 180°-Graddrehung kann ich mir im Moment nicht vorstellen und ich hoffe, dass es den Autoren ähnlich geht.
In anderen Serien hätte man sich sicher sein können, dass nach Damons Angriff auf Jeremy die Episode zu Ende ist. Doch wieder einmal hat "Vampire Diaries" gezeigt, dass es so etwas nicht nötig hat, da es einfach so viel zu erzählen gibt. Stattdessen wird an einer ganz anderen Stelle ein - auch wenn nicht so großer - Cliffhanger eingeführt. Ich war sehr überrascht, da ich mit dieser Entwicklung überhaupt nicht gerechnet hatte, doch im Nachhinein ist alles sehr stimmig und nachvollziehbar. Bleibt für mich nun nur noch zu hoffen, dass Caroline nicht das gleiche Schicksal ereilt wie Vicki.
Katherine is gonna try to play us against each other. You do know that, right?
Ich war sehr überrascht, wie Stefan in dieser Folge agiert hat: Er stand über dem Geschehen, hat sich von Katherine nicht beeinflussen lassen und machte dabei eine erstaunlich gute Figur. Er hat mir viel besser gefallen, als in den meisten Teilen der ersten Staffel. Um es mit Katherines Worten zu sagen: "You're stronger, meaner, sexy". Die Dynamik in der Serie, speziell zwischen Damon und Stefan, hat sich in kürzester Zeit sehr geändert. Während es nun so scheint, als sei Damon der süße, kleine, romantische Junge, ist Stefan erwachsen geworden, übernimmt die Verantwortung und damit auch das Schicksal der Brüder.
It's the curse of being a Lockwood.
So richtig kann ich mich mit dieser Geschichte noch immer nicht abfinden. Im Vergleich zu anderen Handlungen werden Tyler und Werwölfe nur sehr langsam eingeführt, weshalb man schon von vornherein das Gefühl hat, sie sei nur nebensächlich. Weiterhin ist sie nicht wirklich in das Hauptgeschehen integriert, sodass man als Zuschauer statt Tyler eigentlich viel lieber noch einmal Katherine, Damon oder Stefan in Aktion sehen will. Ich hoffe, die Handlung entwickelt sich noch positiv, sonst wird schon im Staffelauftakt die Grundlage für eine nervige Nebengeschichte gelegt.
Bonnie fand ich in dieser Folge erstaunlicherweise nicht mehr ganz so nervig wie zuvor. Ihr Einsatz hat mir ziemlich gut gefallen und wie schon in früheren Folgen hat mir besonders ihre Konversation mit Damon gefallen. Obwohl es ziemlich absurd ist, haben die beiden eine sehr gute Chemie, man spürt regelrecht die Funken sprühen. Auch wenn es jetzt absolut nicht in die Handlung passt, so kann ich mir gut vorstellen, dass zwischen den beiden noch irgendetwas passiert. Vielleicht in der nächsten Staffel.
Fazit
Eine gelungene Staffelpremiere, die einlädt, sofort weiterzuschauen. "Vampire Diaries" macht da weiter, wo es in der ersten Staffel aufgehört hat und enttäuscht die Zuschauer auf keiner Ebene.
Sophie Blumengarten - myFanbase
Die Serie "Vampire Diaries" ansehen:
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Informationen zur Episode
Englischer Titel: The ReturnErstausstrahlung (US): 09.09.2010
Erstausstrahlung (DE): 10.01.2011
Regie: J. Miller Tobin
Drehbuch: Kevin Williamson & Julie Plec
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