Review: #10.02 Die Schweige-Verpflichtung

Mit einem ausführlichen und überaus unnötigen "Was bisher geschah" wird gleich deutlich gemacht, dass in dieser Episode das große Geheimnis um das Interesse des Militärs an Howard gelüftet wird. Nun war es in der letzten Episode schon seltsam, dass da so eine große Spannung aufzubauen versucht wurde. Die Auflösung macht es noch absurder, weil genau das passiert ist, was zu erwarten war.

"Look, guys, it's just a guidance system. It's not like you're handing us the Death Star from Star Trek."

Das Militär will also mit Howard sprechen und nimmt dann doch Kontakt zu allen drei Wissenschaftlern auf. Wenn sie gar nicht wissen, worum es geht, ist es eigentlich nicht verständlich, dass alle Jungs zusammen beim Treffen sind. Es ist auch nicht wirklich klar, warum so ein großes Geheimnis darum gemacht wird. Kurz zu sagen, dass es um eine neue Entwicklung geht, wäre jetzt wirklich kein Problem gewesen. Insofern war das für mich ein ganz miserabler Spannungsaufbau für nichts. Ich hatte immer noch gehofft, dass irgendeine Überraschung kommt, wie etwas zu Howards Vater, aber es ist genau das passiert, was die ganze Zeit auf der Hand lag. Um so überraschender finde ich es dann auch noch, dass man entgegen aller Überlegungen dann doch mit ganz einfachen Mitteln von der militärischen Unterstützung überzeugt ist und zusagt. Wenigstens ein wenig Widerstand (und nicht nur ein kurzes Aber) hätte ich mir gewünscht. Das ist mir zu plump, zu schnell gelöst und irgendwie unbefriedigend, weil ich ihnen mehr zugetraut hatte. Mehr Mut, mehr Selbstbewusstsein und vor allem mehr Verantwortung. Spätestens als der Colonel sagte, dass es sie nicht zu interessieren habe, was das Militär damit machen wolle, hätte eine Warnung sein müssen. Ich hoffe, dass die Autoren wenigstens die Linie verfolgen, dass ihnen diese Entscheidung für das Militär noch mal auf den Fuß fallen wird.

Ein paar Gags hatte die Storyline immerhin zu bieten. Sheldon als "Besserwisser" ist nichts Neues, hat hier aber bestens gepasst. Wie er sich dann zurückhalten muss, war auch herrlich anzusehen und die Abschlussszene am Augenscanner war ebenfalls witzig. Das war es dann aber auch.

"What kind of lunatic goes to McDonald's and gets fruit?"

Die zweite Storyline betrifft die Frauen, ganz besonders Bernadette, deren Schwangerschaft auf der Arbeit publik wurde, weil Penny sich verquatscht hat. Prinzipiell finde ich es gut, dass man so etwas thematisiert, weil eine Schwangerschaft leider viel zu oft einen Karriereknick bedeutet, was Bernadette natürlich gar nicht gefällt. Leider belässt man es bei der Geschichte aber bei der Auseinandersetzung zwischen Bernadette und Penny, die ihre Verfehlung erst nicht zugeben will. Da wird also ein bisschen über Pennys Schauspielkunst (das Lügen) gesprochen, und über Rachegelüste, weil eine Kollegin Bernadette eventuell bewusst verraten hat (warum auch immer sie es wusste). Das war mir zu wenig, weil das Thema eigentlich gesellschaftlich zu wichtig ist. Und Bernadette kommt am Ende dann auch nicht gut weg, weil sie selber alle Mittel nutzt, um ihre Ziele zu verfolgen. Man kann Ungerechtigkeit nicht bekämpfen, indem man selbst unfair agiert. Aber auch diese Storyline ist für meine Begriffe noch lange nicht zu Ende erzählt und ich hoffe sehr, dass da noch etwas kommen wird.

Fazit

Die zweite Episode der Staffel kann mit dem Auftakt überhaupt nicht mithalten. Es ist nicht ganz so witzig gewesen und inhaltlich hat man sich gewiss auch nicht selbst übertroffen. Beide Storylines bieten aber noch Potenzial für weitere Episoden und können dann vielleicht noch etwas richten.

Emil Groth – myFanbase

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