Review: #11.16 Das Babynamen-Theater

"The Big Bang Theory" macht den nächsten Schritt im Thema Familie. Nicht nur, dass am Ende der Episode das zweite Kind von Bernadette und Howard zur Welt gekommen ist, auch den anderen Paaren schenkt man ein paar Gedanken zum Thema Kinder. Leider ist der Aufhänger insgesamt für mich etwas unverständlich.

"Babies don't always come on their due date. Halley was two weeks late. But this baby's a boy. They don't take as long to get ready."

Bernadette will ihre Schwangerschaft so schnell wie möglich hinter sich bringen und sehnt sich nach Wehen. Das ist durchaus interessant, denn die letzten Züge bei einer Schwangerschaft sind nicht so einfach. Allerdings ist das eigentlich etwas komplexer. In der Regel nimmt man sich schon noch ein bisschen was vor in den letzten Wochen, je nachdem welches Hobby man hat. Nähprojekte stehen hoch im Kurs. Nun weiß man nicht so viel über Bernadettes Hobbys und ein Serienfreak ist sie auch nicht, aber es so darzustellen, als würde sie seit einem Monat im Bett liegen und nur darauf warten, endlich nicht mehr schwanger zu sein, scheint schon sehr vereinfacht dargestellt und widerspricht den eigenen Erfahrungen im realen Leben. Ich finde es auch etwas schade, dass die Schwangerschaft so sehr als Qual dargestellt wird und positive Aspekte gar nicht zur Geltung kamen. Irgendwie hätte es mir besser gefallen, wenn man vielleicht einfach eine Woche über dem Termin wäre und es eine gute Motivation gegeben hätte (Howard hat extra Urlaub genommen, der fast vorbei ist), die die Geschichte somit besser initiiert hätte. So ist es mal wieder zu oberflächlich.

Äußerst gelungen hingegen ist die Konsequenz daraus, denn wie die Freunde alle auf ihre Weise für Bernadette da sind, um sie abzulenken oder zu unterstützen, hat sehr viel Freude gebracht. Hier konnten die Autoren mit ihren witzigen Einfällen glänzen. Ich fand ja die Yogastunde mit Penny grandios. Ansonsten ist Sheldons Einfall natürlich wieder etwas mehr im Mittelpunkt. Hier war es natürlich wieder toll, wie er es immer schafft, alles auf das Spiel zu beziehen. Alles in allem war die Geschichte also amüsant und somit in Ordnung.

"I'm sorry, I used up so many good names in college."

Der zweite Aufhänger der Episode war die Überlegungen, welchen Namen das Kind kriegen soll. So eine Namendiskussion ist alles andere als banal und beschäftigt Paare teilweise Monate. Und es ist überaus wichtig, dass beide mit dem Namen zufrieden sind. Zumindest sollte das das Ziel sein. Entsprechend bin ich über die Regelung von Bernadette und Howard etwas verwundert. Es ist ja in Ordnung, sich erst dann für einen Namen zu entscheiden, wenn man das Kind sieht. Aber vorher nicht schon mal ein paar potenzielle Namen auserkoren zu haben, auf die man sich einigen könnte, scheint mir doch weit hergeholt. Gibt es Paare, die das wirklich so machen? Und so wenig miteinander kommunizieren? Wenn Bernadette der Name so wichtig ist, dass sie ihn nicht aus dem Kopf bekommt, dann sollte man darüber reden. Naja, auch hier bin ich also nicht ganz einverstanden, weil ich es persönlich komplett anders kenne, auch noch nicht so gehört habe und es tatsächlich auch nicht besonders logisch finde.

Aber auch hier hat der Grundsatz natürlich noch mehr bewirkt, denn als herauskommt, dass der Name eine große Diskussion ist, beschäftigen sich auch die Freunde damit und werfen ein paar Namen ins Spiel bzw. generell ihre Vorstellungen dazu. Das gab witzige Momente und vor allem auch Offenbarungen für die anderen Paare, die durchblicken lassen, dass auch sie das Thema Kinder auf dem Schirm haben. Bei Penny und Leonard hatte ich zu Beginn der Staffel ab und zu das Gefühl, dass man hier bald einen Schritt wagen könnte, doch das hat man zuletzt wieder völlig vernachlässigt. Dieses Mal gab es keine grundsätzliche Ablehnung, aber auch keine Andeutungen, dass es kurzfristig für das Paar Planungen geben könnte. Etwas konkreter waren da tatsächlich Sheldon und Amy, denen man das erst mal gar nicht so zugetraut hätte, weil sie mit der Hochzeit erst mal einen riesigen Schritt zu erledigen haben. Bei zehn kleinen Sheldons dürfte man sich aber nicht mehr so viel Zeit lassen, auch wenn Sheldon ganz rational Leihmütter mit einplant. Es ist jedenfalls schön zu hören, dass er sich so viele Kinder und damit eine große Familie vorstellen kann. Und ganz ehrlich. Ich würde es gerne sehen, wie Sheldon sich als Vater anstellt und Windeln wechselt. Aber ab dafür die Serie noch lange genug laufen wird?

Fazit

Es war eine äußerst amüsante Episode, die zeigt, dass man auch mit Familienthemen die Erwartungen erfüllen kann. Allerdings sind die zentralen Punkte der Episode für mich nicht ganz nachvollziehbar.

Emil Groth - myFanbase

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