Bewertung

Review: #3.03 Fontäne

Die dieswöchige "Switched at Birth"-Folge kam irgendwie nicht so richtig in Schwung. Es gab einige Handlungsstränge, die wirklich Potential hatten, dann aber etwas ruppig und lieblos abgehandelt wurden.

"If I tell, he’ll get expelled..." - "You can't have a secret like that hanging over your head. Trust me on that one.. And you know what the worst part is? Everything that Sharee said about this school was true."

Der Konflikt rund um die nun gemischte Carlton-Schule spitzt sich in dieser Folge zu und endet damit, dass mal wieder Emmett der Held ist. Das war natürlich schön mit anzusehen. Trotzdem wurde das Ganze meiner Ansicht nach etwas unspektakulär gelöst. Erst wird klischeehafterweise natürlich das farbige Mädchen verdächtigt, das sich darüber unglaublich aufregt, und am Ende kommt doch ans Licht, dass der Schuldige einer der deaf kids, nämlich Matthew war. Joa. Nett. Schön an diesem Handlungsstrang war allerdings die immer vertraulicher werdende Beziehung zwischen Sharee und Daphne, ich fand es sehr schön, wie Daphne sich für ihre neue Freundin (?) eingesetzt hat. Allerdings reagierte diese doch ein bisschen über und ich musste schon ein wenig schmunzeln, als sie der farbigen (!) Direktorin Rassismus vorwarf. Die Prügelei von Daphne und Sharee war dann auch etwas zu viel des Guten. Gegen Ende hin wurde es allerdings noch mal interessant, als Daphne traurig bemerkte, Sharee hätte mit ihren Vorwürfen gegenüber der Carlton-Schule Recht gehabt. Ich bin gespannt, ob diese Konflikte in Zukunft noch thematisiert werden, falls nicht, wurde das Ganze wirklich zu schnell und abgehackt dargestellt.

"You're just never gonna let it go. So just do whatever you want. Throw us out of the house. Pretend like you never found out about the switch. I don't even care anymore."

Während mir Daphnes Rolle als Sharees Beschützerin und Reflektorin der Zustände in der Carlton-Schule sehr gut gefallen hat, fand ich sie im dagegen im Bezug auf John ein bisschen anstrengend. Sharee hatte schon Recht als sie Daphne vowarf, dass die sich nur für sie so einsetzt, um ihren Vater von sich zu überzeugen. So traurig der Hintergrund dieses Konfliktes auch war (Daphne hat verständlicherweise Verlustangst und die Erfahrung gemacht, Väter verschwinden einfach), kam die Spannung irgendwie nicht so richtig auf. Denn man wusste, dass John seiner Tochter niemals ernsthaft böse sein könnte, was dann auch bei der Versöhnungsszene der beiden "enthüllt" wurde. Allerdings war es beeindruckend und auch rührend zu sehen, wie Daphne John die Meinung sagt und vor diesem Gesichtspunkt war die Versöhnung der beiden auch wirklich schön. Trotzdem: Noch eine Storyline, die schon wieder vorbei ist. Was erwartet uns wohl danach?

Well, you're at your best when you don't give a crap, right?" - "You know what? I love it. But save the Patti Smith-stuff for the work. Trust me on this one. Take the letter." - "Okay, good call..."

Am Unterhaltsamsten fand ich in der Folge den Handlungsstrang rund um Bay und den Road Trip mit ihrer Lehrerin. Erstens: Wie cool ist eigentlich Tank? Der Kerl wirkt so sympathisch und lustig und ich hoffe sehr, dass er uns noch eine Weile erhalten bleibt, denn er ist wirklich eine Bereicherung für die Serie. Außerdem ist auch Bays Professorin wirklich eine interessante Person. Sie vereint Komik mit Tragik auf eine wirklich erfrischende Art und Weise und so negativ ihre Aussagen auch teilweise zu sein schienen, so konfrontierte sie Bay mit einem Problem, das bei fast jedem Künstler irgendeinmal zum Thema wird: Wird man von der Kunst leben können? Ist der Ruhm nicht nur etwas kurzfristiges und wird man als gefeierte Künstlerin von heute morgen schon vergessen sein? Bay hat sich aber nach dem ganzen Chaos entschlossen, sich trotz allem an der Kunstakademie zu bewerben, was ich für die richtige Entscheidung halte. Sie wusste eben schon immer, dass sie eine gute Künstlerin ist und in dem Fall sollte man dies meiner Ansicht nach auch wirklich verfolgen. An Bays Professorin hat mir außerdem gefallen, dass sie das Thema von Bays Unsicherheit als Frau aufgegriffen hat. Hier hat man mal wieder gesehen, dass "Switched at Birth" gerne solche Themen aufgreift und dies auch geschickt macht. Ich hoffe, dass wir dahingehend noch etwas sehen werden, denn Bay ist mit ihrer Vielfältigkeit und den Konflikten, die sie in sich trägt, wirklich einer der interessantesten Charaktere dieser Show.

"Kathryn. The last time you went to visit your mum, you payed 250 dollars so you could leave 10 hours early because she is still telling you how to live your life. Don't be that mum."

Toby hat sich also nun entschlossen auszuziehen. Eine vollkommen verständliche Entscheidung, immerhin ist er mittlerweile verheiratet. Dass Kathryn dies nicht so leicht aufnehmen würde, war allerdings zu erwarten. Man merkte, wie schwer es ihr fällt, ihren Sohn gehen zu lassen. Am liebsten wäre es ihr gewesen, er wäre einen Häuserblock weiter gezogen und immer noch jedes Wochenende zum Wäsche waschen nach Hause gekommen. Doch irgendwann werden Kinder eben erwachsen, was für die Eltern oft schwer zu akzeptieren ist. Dieser Handlungsstrang war eigentlich ganz nett anzusehen, viel Spektakuläres bot er allerdings nicht. Schön war es, als John Kathryn ins Gewissen redete und ihr das oben Genannte erklärte. Allerdings fand ich es schade, dass überhaupt nicht mehr darauf eingegangen wurde, dass die beiden doch eigentlich Probleme haben, Kathryn momentan völlig unglücklich ist und sich eigentlich in einer total Umbruchphase befindet. Aber ich bin recht zuversichtlich, dass dieses Thema bald wieder aufgegriffen wird.

"Look: I'm not great with people. But I'm smart, I pay well and I now talent when I see it."

Ganz unabhängig von den anderen Handlungssträngen geht es im Leben von Regina momentan auch drunter und drüber. Sie erhält die Möglichkeit, für ihre Firma, die sie mittlerweile schon so mir nichts, dir nichts übernommen hat, einen großen Auftrag an Land zu ziehen. Allerdings müsste sie dafür für einige Monate wegziehen, was ihr verständlicherweise nicht behagt. Ihr Auftraggeber findet dies allerdings weitaus weniger verständlich und so bekommen die beiden sich in die Haare. Ich weiß nicht so recht, was ich von Wes halten soll. Manchmal wirkt er auf mich einfach wie ein grummeliger, aber liebenswerter Miesepeter und manchmal wie ein richtiges Arschloch. Letzten Endes ringt er sich aber zu einer Entschuldigung durch und ich bin auf die Zusammenarbeit zwischen ihm und Regina auf jeden Fall gespannt. Außerdem glaube ich, dass noch viel mehr an Geschichte hinter ihm steckt, hat er doch angedeutet, Kinder zu haben.

Fazit

#3.03 Fountain ist eine recht durchschnittliche Folge, die so ihre Längen hatte und nicht so recht zu überzeugen wusste. Viel Potential wurde nicht ausgeschöpft und einige Handlungsstränge zu schnell abgehandelt. Trotzdem sind noch viele Möglichkeiten für weitere Entwicklungen offen, sodass ich mich auf die nächste Folge freue.

Klara G. - myFanbase

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