Bewertung

Review: #9.21 König der Verdammten

"Supernatural" hat es sich im Laufe der Jahre und trotz schwankender Qualität nicht nehmen lassen, für eine Überraschung gut zu sein. #9.21 King of the Damned ist zwar jetzt nicht das Herausragendste, was man in dieser Staffel zu sehen bekam, aber die Folge unterhält durch die gekonnte Kombination aus Humor und Drama und selbst Sam und Dean sind nicht in der Lage, einem die Stimmung zu versauen. Damit hebt die Folge sich schon hervor und verspricht, dass es auf Hochtouren in Richtung Finale weitergeht.

We get it, you're a rock star.

Auch wenn Castiel nicht darum gebeten hat, Anführer der Engelsfraktion zu sein, die sich gegen Metatron und die neue Ordnung im Himmel wehrt, so hat er sich mit seiner neuen Rolle richtig schnell abgefunden und leitet gleich eine ganze Kommandozentrale. Wer fühlte sich nicht an die CIA oder sonstige Organisationen erinnert, als Sam und Dean zum ersten Mal diesen Unterschlupf betreten? Castiel ist sich seiner Verantwortung bewusst und sucht außerdem den Kontakt zu Gadreel, der durchaus vielschichtig sein darf. Er wird nicht als stupider Antagonist oder Rechte Hand von Metatron dargestellt, der in bester Schoßhund-Manier jeden Befehl ausführt, sondern er steckt in einem Zwiespalt fest. Er weiß selbst nicht hundertprozentig, ob er auf der richtigen Seite dieses Krieges steht, und ich gehe stark davon aus, dass er letztlich Castiel helfen wird. Interessanterweise gibt auch Sam bei dem Gespräch mit Castiel preis, Gadreel nicht zwangsläufig für einen kaltherzigen Killer zu halten, auch wenn Kevins Tod Sams Meinung ins Wanken bringt.

Die Brüder wurden jedenfalls von Castiel gebeten einen Gefolgsmann von Metatron zu befragen, der es aber eigentlich nie geschafft hat, in die "Gang" aufgenommen und zu den bedeutenden Engel zu gehören. Diese Befragungsszene ist dann ausschlaggebend dafür, warum der noch immer (!) ungelöste Bruderkonflikt nicht so negativ auffällt, wie in den letzten Wochen. Es liegt schlicht und ergreifend an dem herrlichen Schauspiel von Jensen Ackles und Jared Padalecki und wie ihre Charaktere den Engel auf einfache Weise austricksen, um an die Informationen zu gelangen. Sams und Deans Umgang miteinander war für einen Moment wieder leicht und unbeschwert, ohne dieses große Damoklesschwert, was wie eine dunkle Wolke über ihren Köpfen schwebt. Jedenfalls haben die beiden in Erfahrung gebracht, dass es mithilfe eine Portals möglich ist, in den Himmel zu gelangen. Zwar ist es schwer dieses zu lokalisieren, weil es ständig woanders auftaucht, aber der Himmel bleibt nicht gänzlich verschlossen und das könnte Castiel einen taktischen Vorteil verschaffen.

"You betrayed me! No one in the history of torture has been tortured with torture like the torture you'll be tortured with!"

Das war es also. Abaddon musste tatsächlich jetzt schon ins Gras beißen und mit ihr endet somit eine der zwei großen Storylines in dieser Staffel, die zwischenzeitlich mehr zu unterhalten wusste, als es die Engel taten. Abaddon läuft dabei zur Höchstform auf und ist gemeinsam mit Crowley für die Höhepunkte in dieser Folge verantwortlich. Das Aufeinandertreffen dieser beiden Erzfeinde wurde so wunderbar lustig inszeniert, dass man nicht anders konnte, als sich zu wünschen, die beiden als Co-Moderatoren einer Talkshow zu sehen, die sich über die Machtverhältnisse übernatürlicher Wesen zanken. Mark Sheppard liefert sowieso immer tolle Arbeit ab, doch jetzt konnte er noch einmal mehr glänzen und den Winchesters die Show stehlen.

Abaddons Entführung von Crowleys Sohn aus Schottland des 18. Jahrhunderts war ein guter Schachzug, um ein Erpressungsmittel gegen den König der Hölle zu haben. Crowley kann noch so sehr betonen, wie tough er doch ist, aber seine menschliche Seite oder seine eigentlich schon immer vorhandene Sentimentalität zwingt ihn in die Knie, weil er Gavin nicht leiden sehen kann. Abgesehen davon muss sich sein Sohn an das 21. Jahrhundert gewöhnen und normalerweise ist es schwierig, solche Zeitreisen beziehungsweise die daraus resultierenden Konsequenzen gelungen darzustellen. Hier wurde jetzt jedoch so viel Wert auf das Komödiantische gelegt, dass das Lachen vorprogrammiert war, als Gavin Crowley und Abaddon fragt, ob sie Engel seien und die beiden synchron nur mit einem "Wow" antworten können.

Mit Gavin in ihrer Gewalt kann Abaddon Crowley schließlich dazu bewegen, gegen die Winchesters zu arbeiten, doch der König der Hölle hat bekannterweise eine Schwäche für die Brüder und steht letztendlich immer auf der Seite, die gewinnt. Doch bevor ich auf den Kampf zwischen Abaddon und Dean zu sprechen komme, muss erwähnt werden, wie großartig die Szene war, als Crowley seine liebe Juliette besänftigt, den Höllenhund, der Sam und Dean gerne zum Abendessen verputzt hätte. Ein Höllenhund namens Juliette. Einfach nur herrlich!

Jedenfalls kommen die Brüder in den Besitz der "ersten Klinge", doch Dean lässt es nicht zu, dass Sam sich ihm gegen Abaddon stellt. Von der Klinge getrieben und mit dem Gefühl, es alleine beenden zu müssen, stellt er sich der überlegenen Dämonin, deren Kräfte jedoch nach und nach an Wirkung einbüßen. Dean ist mitsamt des Kainsmals und der Klinge definitiv zu einem übernatürlichen Wesen geworden und es war beeindruckend zu sehen, wie er gegen Abaddons Kräfte ankämpfen konnte. Ein kleiner Dorn im Auge ist es mir aber schon, wie schnell er sie aufspießen konnte, weil sie durchaus die Möglichkeit hatte zu fliehen. Dämonen können einfach spurlos verschwinden und ich verstehe nicht ganz, warum Abaddon nichts unternommen hat. Zumindest machte das auf mich diesen Eindruck. Sie müsste eigentlich wissen, was die Klinge mit ihrem Träger bewirkt, weil sie doch von Kain höchstpersönlich trainiert wurde. Über diesen Aspekt muss man zum Schluss leider drüber hinwegsehen.

Fazit

Die Phase ist vorbei, in denen sich die Geschehnisse der Staffel gezogen haben, weil es mit den letzten beiden Folgen in den Endspurt gehen muss. Mit Abaddons Tod verabschiedet man eine interessante Antagonistin, die von Alaina Huffman charismatisch gespielt wurde. Außerdem fände ich es großartig, wenn Crowley noch einen Part in den verbleibenden Episoden spielen würde, aber ansonsten geht es jetzt um die Engel und den bevorstehenden Krieg. Das wichtigste ist und bleibt jedoch das angeknackste Verhältnis der Brüder, welches die Autoren nicht mehr vernachlässigen können.

Lukas Ostrowski - myFanbase[/quote]

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