Die enttäuschendsten Staffeln 2009/2010
Platz 8: 24 - Twenty Four

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Nach einer gefeierten fünften Staffel fiel "24 – Twenty Four" mit Staffel 6 in ein kleines Loch, das mit viel Kritik gefüllt wurde. Im Zuge des Autorenstreiks entschieden die Verantwortlichen gar, ein Jahr auszusetzen und sich Zeit für neue Ideen zu nehmen. Heraus kam dabei eine richtig gute siebte Staffel. Mit einer neuen CTU, den Umzug nach New York und einer Haupthandlung, die nah an der Realität sein sollte, wollte man mit Staffel 8 genau dort weiter machen, wo Staffel 7 aufgehört hat. Leider hat das nur bedingt funktioniert.

Langer Anlauf

Es fing schon mit dem ungewohnten Ambiente an, in welches man sich zunächst hinein finden musste. Das hätte insofern keine Probleme gemacht, wenn der ganze Rest gestimmt hätte. Nur gab es zu Beginn den sehr seltsam agierenden Leiter Brian Hastings, der im Kurs "Die Geschichte der CTU" nicht aufgepasst hatte und sowohl Chloe O'Brians als auch Jack Bauers Instinkten aus Prinzip misstraute. Hinzu kam eine Dana Walsh, die sich von Anfang an für alle möglichen Flop-Listen beworben hat (es bei uns souverän zu den Flop-Storylines geschafft hat) und so ziemlich von der ersten Episode an ein Störfaktor für den genussvollen Konsum der Serie darstellte. Da konnten ein überraschend überzeugender Freddie Prince Jr. als Cole Ortiz und die Rückkehr von Renee Walker nur wenig wieder gut machen, zumal man gerade Cole wenig Raum in der Serie gegeben hat und offenbar zwanghaft am Duo Jack/Renee festhalten wollte. Immerhin konnte deren düstere und sehr emotionale Storyline Folge für Folge einen Grund liefern, überhaupt weiter einzuschalten.

Auf der politischen Seite hat man der Präsidentin Allison Taylor eine zielstrebigere Haltung gegeben, in der sie alles für die Unterzeichnung eines lange erarbeiteten globalen Friedensvertrages macht. Nur musste man sich an diese "neue" Präsidentin ohne Familie erst mal gewöhnen und dann fand die Emmy-Gewinnerin in der ersten Staffelhälfte im Prinzip nicht statt. Auch Ethan blieb blass und neue Charaktere wie Rob Weiss hatten auch nichts, was man nicht erahnen konnte. Ebenfalls nicht ganz so charismatisch wie erhofft war Präsident Hassan, der letztlich berechtigterweise überall eine Konspiration vermutete und mit seiner Affäre zu Meredith Reed für die Storyline sofort Sympathiepunkte verschenken musste, die er nur nach und nach durch sein Opfer wieder zurück gewinnen konnte.

Richtig interessant wurde es in dieser Staffel also erst gegen Ende hin, als Jack durch seinen wiederholten Verlust regelrecht Amok läuft, Chloe den Spagat zwischen Freundschaft und Job hinzubekommen versucht und die Präsidentin endlich wieder Zweifel hat. Hier war gerade auch die Rückkehr von Charles Logan ein gelungener Zug. Man zeigte dann also doch noch, dass die Serie nichts an ihren Möglichkeiten eingebüßt hat und auch nach sieben Staffeln noch in der Lage ist, gute, diskussionswürdige und spannend-emotionale Geschichten erzählen kann. Die Serie hat also noch den tollen Abschluss bekommen, den sie auch verdient hatte. Leider war der Weg dahin zu lang und steinig, sodass es insgesamt eine eher enttäuschende Staffel bleibt.

Nach der gelungenen siebten Staffel und den Ankündigungen im Vorfeld von Staffel 8 waren die Erwartungen sehr hoch. Daran ist die Staffel im ersten Teil konsequent gescheitert. Trotz der deutlichen Steigerung zum Ende hin hat sich die finale Staffel somit einen Platz unter den enttäuschendsten Serien des letzten Jahres gesichert.

Emil Groth - myFanbase

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