Die enttäuschendsten Charaktere 2015/16
Jessica 'Chili' Chilton (Chicago Fire,Staffel 4)

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Als sich die Fans von "Chicago Fire" mit Episode #3.20 Abschied schweren Herzens von Peter Mills verabschieden mussten, wurde mit Jessica 'Chili' Chilton ein Charakter einführt, der recht vielversprechend gewesen ist und darüber hinaus auch ein engeres Verhältnis zu Christopher Herrmann aufgebaut hatte, welches man mit der Beförderung von Dora Madison in den Hauptcast für Staffel 4 noch weiter hätte ausbauen können.

Ein Charakter mit verschenktem Potenzial

Ich gebe zu, dass mir Chili bei ihrem Auftauchen sehr gut gefallen hat. Ihre flippige, lustige und lockere Art war genau das, was Wache 51 und die Fans nach dem Abschied von Mills gebraucht haben, und was auch ziemlich gut funktioniert hat. Zwar bemerkte man, dass Chili anfangs Probleme hatte in die intakte Wache eingegliedert zu werden, doch schon damals hatte Chili einen guten Draht zu Sylvie Brett, den man auch weiterhin aufrecht erhalten hat, sodass Chili bald ein Teil der Truppe gewesen ist.

Ebenso gefiel mir damals, dass Herrmann sie unter seine Fittiche genommen und sie bei ihrem Projekt fürs Molly's unterstützt hat. In einen Reviews hatte ich den Wunsch geäußert, man könne zwischen Herrmann und Chili eine väterliche Freundschaft aufbauen, was ein sehr toller Aufhänger für den Start von Staffel 4 gewesen wäre. Doch schon beim Auftakt war von der aufkeimenden väterlichen Freundschaft zwischen den beiden nichts mehr zu spüren. Stattdessen hat man ihr kurzerhand eine Affäre mit dem neuen Antwärter Jimmy Borrelli angedichtet, obwohl man selbst noch fast nichts über Chili als Charakter erfahren hat und leider Gottes blieb dies auch eine Zeit lang so, was meiner Meinung nach alles andere als gesund für die Entwicklung gewesen ist. Schließlich dauerte es nicht lange, bis man die beiden wieder trennte. Doch anstatt, dass sie auch weiterhin miteinander zu tun haben, wirkte es fast so, als wären sich Chili und Jimmy vollkommen fremd geworden und beide wurden mehr oder weniger zu eine Art Mitläufer heruntergestuft.

Obwohl die Autoren es dann doch geschafft haben, für Chili eine Storyline zu schreiben, die sogar Spannung versprach, ließ man diese dann doch irgendwie im Sande verlaufen und läutete zugleich auch noch den Ausstieg von Dora Madison ein. Dabei fand ich den Aufbau auch hier alles andere als schlecht. Zwar hat man zu diesem Zeitpunkt noch nicht viel über Chilis Charaktereigenschaften erfahren, doch man bemerkte als Zuschauer, dass sie sich in ihrem Wesen verändert hat und es wäre spannend gewesen, wenn Jimmy weiterhin an ihrer Seite geblieben wäre. Stattdessen erlebte man jedoch von Folge zu Folge, wie Chili sich immer mehr von den anderen abwandte und dass ihr Verhalten immer unerträglicher wurde. Zu diesem Zeitpunkt wusste man auch noch nicht, dass ihre Schwester gestorben ist. Anders als von mir erhofft, hat man dieses Potenzial nicht genutzt, um mehr über das Verhältnis der Schwestern zu erfahren, weswegen es mir auch etwas schwer fiel, ihr immer schlimmer werdendes Verhalten nachvollziehen zu können.

Dennoch gab es einen kleinen Hoffnungsschimmer, als Chili und die restliche Wache 51 bei einem Einsatz dem Tod ins Auge sahen und sie danach erkannte, was ihr an Brett liegt. Jedoch wurde dieser kleine Hoffnungsschimmer schon mit der nächsten Folge kaputt gemacht, als der Zuschauer feststellen musste, dass Chili nicht nur oft zur Flasche greift, sondern gar nicht mehr ohne Alkohol auskommen kann und sich darüber hinaus der Konsequenzen für ihre berufliche Zukunft gar nicht bewusst zu sein schien. Logischerweise folgte dann auch ihr Rauswurf, als Kelly Severide Chili beim Trinken erwischt und von ihr erwartet hat, Chief Boden alles zu gestehen.

Mir war zwar klar, dass Chili der Wache verwiesen wird und sie auf Hilfe angewiesen ist, doch mir war nicht klar, dass ihr Rauswurf auch gleichzeitig der Ausstieg von Dora Madison gewesen ist. Ich hätte nichts dagegen gehabt, wenn man Chili als Zuschauer bei ihrer Genesung hätte begleiten können und ihr Ausstieg erst danach erfolgt wäre. Doch so wie man mit ihrem Charakter letztlich umgegangen ist, bleibt eine große Enttäuschung und viel zu viel verschenktes Potenzial für eine Figur zurück, aus der man soviel mehr hätte rausholen können.

Daniela S. - myFanbase

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