Jahresrückblick - unsere Top-Serien 2018
Top-Serien von Catherine Bühnsack

© ZDF/Stefan Erhard
1. Ku'damm 59, Staffel 2
Nachdem ich Anfang des Jahres über Netflix zufällig auf "Ku'damm 56" gestoßen war, konnte ich es kaum erwarten, die Fortsetzung des ZDF-Dreiteilers zu sehen. Im März war es dann bereits soweit und ich erfuhr, wie es mit Monika Schöllack, Joachim Franck, Freddy Donath und Co. weiterging. Ca. drei Jahre nach den Ereignissen der ersten Staffel hat sich das Leben der Hauptfiguren sehr verändert. Die Geschichten wurden sehr glaubwürdig fortgesetzt und die Charaktere spielten sich einmal mehr in mein Herz. Dazu die wunderbare Musik und die tollen Drehorte wie bspw. der Geisterwald an der Ostsee oder die Referenzen auf aktuelle gesellschaftspolitische Probleme, obwohl die Serie in den 50er Jahren spielt. Selten war ich in den letzten Jahren von einer Serie so begeistert, wie von der "Ku'damm"-Reihe, und mit ihrer Liebe zum Detail in Drehbuch und vor der Kamera hat sie sich den ersten Platz in meiner Liste der Top-Serien 2018 gesichert.
2. Better Call Saul, Staffel 4
"Better Call Saul" war lange eine Serie, die ich nur geschaut habe, weil mir "Breaking Bad""Breaking Bad" gefallen hat und ich sehen wollte, welche Querverbindungen sich zu der Mutterserie ergeben werden. Zwar hatte sie immer ihren Charme, zu meinen Top-Serien hätte ich sie aber wohl nie gezählt. Mit Staffel 4 hat sich das geändert. War es mir bisher egal, wann ich die neuen Folgen sehe, fieberte ich nun schon fast von Woche zu Woche, wie es weitergeht. Nachdem in Staffel 3 bereits Gustavo Fring eingeführt wurde, beginnen nun die Bauarbeiten an seinem Labor, in dem Walter und Jesse später Meth herstellen werden. Das alleine sind schon tolle Verbindungen zu "Breaking Bad", aber dass man hierfür auch noch deutsche Schauspieler an Bord geholt haben - ja, wer sonst soll ein solches Bauunternehmen stemmen können?! Die Amerikaner scheinen noch nichts von BER, Stuttgarter Hauptbahnhof oder Elbphilharmonie gehört zu haben - war für mich einfach grandios. Rainer Bock als Werner Ziegler macht einen wunderbaren Job, aber auch die Weitererzählung von Hector Salamancas Geschichte, wie er zu dem an den Rollstuhl gefesselten alten Mann wurde, oder Jimmys weiteres Abrutschen auf die schiefe Bahn zählen für mich zu den Highlights von "Better Call Saul".

© Netflix
3. Bodyguard, Staffel 1
Ehrlich gesagt wusste ich nicht genau, auf was ich mich einlasse, als ich die erste Folge von "Bodyguard" eingeschaltet habe. Doch schon ab der ersten Minute zog mich die Serie in ihren Bann. Die Serienmacher wussten ganz geschickt, die Spannung aufzubauen, einen Protagonisten einzuführen, mit dem man mitfiebert, aber bei dem man auch nie so ganz weiß, woran man ist. Richard Madden spielt den Kriegsveteranen David Budd, der für den Personenschutz der Innenministerin Julia Montague (Keeley Hawes) eingeteilt wird. Soweit so gut, doch dann bemerkt man, dass diese Frau für alles steht, was er an der Politik verabscheut. Wie kann dieser noch immer an einer posttraumatischen Belastungsstörung leidende Mann seinen Job wirklich ausführen, wenn er die zu schützende Person hasst? Genau mit diesem Spannungsfeld befasst sich die erste Staffel von "Bodyguard" und schafft es damit, die Zuschauer an die Bildschirme zu fesseln.

© Netflix, Inc.
4. Anne with an E, Staffel 2
"Anne of Green Gables" ist eine bekannte Kinderbuch-Reihe, die bereits zuvor verfilmt wurde. Für mich ist die Geschichte rund um die kleine Anne Shirley Cuthbert jedoch völlig neu, weshalb jede Geschichte der Serie genieße. Mir gefällt die vorlaute und mutige Anne, auch wenn sie mit ihrem Auftreten so manches Mal aneckt. Sie passt nicht so ganz in ihre Zeit, sorgt für jede Menge Trubel im Hause Cuthbert und hat gerade in Staffel 2 eine schwere Zeit durchzumachen. Aber obwohl sie einem mit ihrer Art vielleicht so manches Mal auf die Nerven geht, ist sie einfach wahnsinnig liebenswert und hat ein gutes Herz, was auch das Leben ihrer Adoptiv"eltern" Marilla und Matthew und das ihrer Freunde sehr bereichert.

© 2018 STUDIOCANAL GmbH; JoJo Whilden / Netflix
5. Orange is the New Black, Staffel 6
Nachdem man im Finale der fünften Staffel von "Orange is the New Black" gesehen hat, wie die Häftlinge nach einem Aufstand in Litchfield auf verschiedene Busse aufgeteilt werden, erfährt man in Staffel 6 was das tatsächlich für Auswirkungen hat. Dieser Handlungsstrang ermöglichte es den Autoren, einige "überflüssige" Charaktere auszusortieren, dafür andere Figuren in einer neuen Umgebung wieder mehr in den Fokus zu rücken. Die Frauen aus Litchfield befinden sich nun in einem Hochsicherheitsgefängnis und müssen sich neuen Herausforderungen und Gegenspielern stellen. Obwohl die Serie dadurch teilweise vielleicht noch düsterer geworden ist als die bisherigen Staffeln, gefällt mir diese Entwicklung, weil sie die Möglichkeit eröffnet hat, neue Figuren und ein neues Machtgefüge einzuführen, was ausschließt, dass man sich nach fünf Jahren beginnt zu wiederholen.

© David Moir/Netflix
6. Tote Mädchen lügen nicht, Staffel 2
Gleich vorweg halte ich fest, dass Staffel 2 von "Tote Mädchen lügen nicht" bei Weitem nicht an die erste Staffel herankommt. Ob es nun daran lag, dass hier keine Buchvorlage mehr vorhanden war und man sich nun neue Geschichten aus den Fingern saugen musste, wie es mit den Charakteren weitergeht, weiß ich nicht. Dennoch finde ich gut, dass man sieht, wie die Gerichtsverhandlung, auf die man sich während Staffel 1 vorbereitete, nun stattfindet und welche Auswirkungen das auf die Schüler hat. Es kommen noch mehr Geheimnisse ans Licht und es stellt sich heraus, dass Hannah kein Einzelfall war und das Verhaltensmuster einiger Sportler der Schule sich auch bei anderen Mädchen wiederholt hat. Und genau wie in Staffel 1 bleibt Hannahs Selbstmord nicht das einzige Problem, mit dem sich die Schüler befassen möchte. Mobbing, Drohungen, Drogenkonsum und Selbstmordgedanken scheinen zum Alltag zu gehören. Ein bedrückendes Szenario. Obwohl sich hier die Geister scheiden, finde ich es wichtig, dass solche Punkte thematisiert werden, dass in gewisser Weise auch aufgezeigt wird, welche Folgen solches Verhalten hat oder wie man einen Ausweg daraus findet. Deshalb hat diese Staffel für mich durchaus seine Daseinsberechtigung und zeigt außerdem schön, wie schwer es gerade Clay Jensen fehlt, sich endgültig von Hannah zu verabschieden.

© 2017 ABC Studios
7. Grey's Anatomy, Staffel 15
Ja, man mag meinen, nach fast 15 Staffeln "Grey's Anatomy" ist es so langsam mal gut mit den Geschichten aus dem Grey Sloan Memorial Hospital, aber für mich zählt die Serie weiterhin zu meinen Favoriten. Natürlich hat sie ihre Schwächen, einzelne Charaktere verhalten sich nicht immer konsistent und das ein oder andere Liebesdreieck mag einem auf den Keks gehen. Dennoch begleiten mich diese Ärzte nun schon fast mein halbes Leben lang und gehören damit einfach zu meinem "Serienalltag" dazu. Ich möchte die neuen Geschichten aus Merediths Leben nicht missen und gerade in Staffel 15 bin ich gespannt, ob sie eine neue Liebe findet, die einigermaßen mit McDreamy mithalten können wird. Nach vier Jahren sollte ihr aber mal gegönnt sein, wieder jemanden zu finden, deshalb drücke ich die Daumen, dass die Autoren es nicht vermasseln und das Ganze ins Lächerliche ziehen.
8. The Kominsky Method, Staffel 1
Man mag meinen, nach "Grace und Frankie" kommt mit "The Kominsky Method" nun die nächste Rentner-Serie von Netflix um die Ecke. Nachdem in der anderen Serie zwei Frauen die Hauptfiguren mimen, stehen hier nun Michael Douglas und Alan Arkin im Fokus. Und ja, das Alter der beiden und alle Probleme, die damit einhergehen, spielen eine tragende Rolle in "The Kominsky Method", aber ansonsten sind beide Serien nicht wirklich miteinander zu vergleichen. Obwohl, wenn man die Bissigkeit und den Sarkasmus von Sandy und Norman betrachtet, fühlt man sich schon manches Mal an Grace erinnert. Wenn man die Fülle an Teenie-Serien betrachtet, ist es aber wohl an der Zeit, dass es neben "Grace und Frankie" noch eine zweite Serie gibt, die Senioren in den Fokus rückt. Außerdem hält die Serie noch geniale Gastauftritte von Danny DeVito oder Lisa Edelstein bereit, die man sich nicht entgehen lassen sollte.
Catherine Bühnsack - myFanbase
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