Emily in Paris - Review, Staffel 2

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Über ein Jahr hat es gedauert, bis die zwei Staffel der Netflix-Serie "Emily in Paris" beim Streamingdienst veröffentlicht wurde. Am 22. Dezember 2021 war es dann endlich soweit. Vorab kann ich schon jetzt sagen, dass mir die zweite Staffel sogar besser gefallen hat als die erste. Warum das so gewesen ist? Das erfahrt ihr nun in der Review, in der ich die Begründung niederschreiben werde.

Neues, altes Chaos – Emily in Paris eben

Foto: Lily Collins, Emily in Paris - Copyright: 2021 Netflix, Inc.
Lily Collins, Emily in Paris
© 2021 Netflix, Inc.

Endlich, endlich, endlich! "Emily in Paris" ist mit der zweiten Staffel zurück. Zugegeben klingt es gerade so, als konnte ich es kaum abwarten, die neue Staffel zu sehen. So ganz gelogen ist das auch gar nicht. Die erste Staffel war zwar ziemlich klischeehaft und in weiten Teilen ziemlich vorhersehbar, aber Darren Star und sein Team hat es eben auch geschafft, dass (bei mir) ein gewisses Feel-Good-Feeling entstanden ist und nach dem Cliffhanger am Ende der Staffel war sowieso klar, dass sich Netflix nicht zweimal bitten lässt, die Serie zu verlängern. Die Frage, die sich mir stellte, war, wie würde man nun weitermachen? Und ich muss zugeben, dass ich doch einige Male überrascht war, so dass ich die zweite Staffel tatsächlich an einem Tag und quasi in einem Rutsch durchgesuchtet habe.

Natürlich war klar, dass in der neuen Staffel Camille (Camillie Razat) nicht sofort erfahren würde, dass Gabriel (Lucas Bravo) mit Emily (Lily Collins) geschlafen hat. Wo wäre dann da das Drama? Zumal Camille ja davon ausging, dass Gabriel wieder in die Normandie zurückkehren würde, um sich den Traum eines eigenen Restaurant erfüllen zu können. Dass dabei Antoine (William Abadie) derjenige sein würde, der ihm diesen Traum erfüllen würde, hat mich echt überrascht. Ich habe Antoine einfach nicht in dieser Funktion gesehen und ehrlich gesagt frage ich mich, warum man William Abadie zum Hauptdarsteller befördert hat, da man ihn nicht wirklich vermehrt in der Staffel gesehen hat, worum ich aber auch nicht böse war. Ich hatte aber zu Beginn der Staffel das Gefühl, Antoine wolle über Gabriel und die Führung des Restaurants bestimmen, um so seine Vorhaben durchsetzen zu können. Vielleicht war das sogar der Plan und die Pandemie hat dem Ganzen dann doch zeitweise einen gewaltigen Strich durch die Rechnung gemacht? Wie dem auch sei. Ich fand es aber so ziemlich gut gelöst, dass Gabriel sich behaupten konnte.

Foto: Emily in Paris - Copyright: 2021 Netflix, Inc.; Carole Bethuel/Netfix
Emily in Paris
© 2021 Netflix, Inc.; Carole Bethuel/Netfix

Gut gelöst fand ich auch, dass man es uns praktisch fast erspart hat, dass Emily und Gabriel den berühmten Eiertanz aufgeführt haben, den man nur allzu gerne in Serien nutzt, wenn da noch eine dritte Person im Spiel ist, die absolut keine Ahnung davon hat, betrogen worden zu sein. Denn auch hier hat man für mich ziemlich gut gehandelt. Ich mag Camille wirklich und finde, dass sie als feste Freundin gut zu Gabriel und als gute Freundin gut zu Emily passt. Aber natürlich war auch hier klar, dass der Betrug herauskommt und wie sollte es auch anders sein? Prompt an Emilys Geburtstag und hier muss ich echt sagen, dass es eigene Dummheit von Emily gewesen ist. Wieso hat sie denn diese dämliche Bratpfanne nicht weggeräumt? Zumal sie doch schon bei Camilles erstem Besuch mitbekommen hat, dass dieser die ziemlich bekannt vorkommt. Ich kann Camille und ihre Wut durchaus verstehen und fand es dann auch zeitweise gerecht, dass sie Emily hat auflaufen lassen (Strafe muss eben sein). Bei dem geschriebenen Brief von Emily an sie, fand ich ihre Antwort dann aber doch ziemlich daneben, aber auch dennoch verständlich. Interessant war es daher, dass man ihre Eltern mitinvolviert hat. Ich hatte zwar erst die Vermutung, dass ihre Mutter sich strikt dagegen ausspricht, aber mir hat gefallen, dass sie ihrer Tochter klar gemacht hat, dass in einer Beziehung so etwas immer mal vorkommen kann (wenn es auch nicht sollte, aber wir sprechen hier ja nun mal von Franzosen) und dass dann eben das Gefühl, die Liebe und das Herz entscheiden müssen.

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Foto: Emily in Paris - Copyright: 2021 Netflix, Inc.; Stéphanie Branchu/Netflix
Emily in Paris
© 2021 Netflix, Inc.; Stéphanie Branchu/Netflix

Zwar dachte ich, als sie bei Camilles Familie gewesen sind (ihr Vater ist echt ein Depp, sich die Daumenspitze abzusäbeln), dass Camille ein fieses Spiel mit Emily treibt, aber sie scheint ihr echt verziehen zu haben und sich aufrichtig für sie zu freuen. Alfie (Lucien Laviscount) ist aber auch wirklich ein Süßer, der ganz gut zu Emily passt und ich sehe die beiden als Paar unglaublich gerne. Wobei ich ja sagen muss, dass ich die Konstellation anfangs etwas komisch fand. Nicht weil Alfie sie anfangs aufgezogen hat, in seiner lässigen, lockeren und sarkastischen Art, sondern weil er eben Brite ist und kein Franzose. Versteht mich nicht falsch. Aber die Serie heißt nun mal "Emily in Paris" und für mich persönlich ist es daher die logische Konsequenz, dass sie sich in einen Franzosen verliebt (hat). Und so ganz dämlich ist der Gedanke ja nicht. Alfie hat ja quasi selbst herausgefunden, dass mal etwas zwischen Emily und Gabriel gelaufen ist und bei mir haben durchaus die Alarmglocken geläutet, eben weil sie Alfi nichts davon erzählt hat und prompt in der finalen Episode dieser Staffel offenbart Emily Mindy (Ashley Park), dass sie noch immer Gabriel liebt, es sich das nur verboten hat. Tja und Gabriel? Der ist eben noch immer in Emily verliebt, bat aber am Ende Camille, bei ihm einzuziehen. Ja, warum wohl? Weil er eben dachte, bei Emily sowieso keine Chance zu haben, da sie ja eigentlich auch nur ein Jahr in Paris bleiben wollte. Somit haben wir hiermit schon mal einen Cliffhanger, dessen aufgekommenen Fragen durchaus Antworten verdient haben.

Der zweite Cliffhanger und wohl auch der, dessen Auflösung über alles Weitere entscheiden wird, ist der, wie sich Emily wohl in beruflicher Hinsicht entscheiden wird. Ich habe beim besten Willen nicht damit gerechnet, dass Sylvie (Philippine Leroy-Beaulieu) Emily einmal so auflaufen lässt, nur um ihr dann ein Jobangebot zu unterbreiten, was sie eigentlich schwer ablehnen kann. Aber insgeheim hoffe ich, dass sie das Angebot annehmen wird. Auch wenn das natürlich bedeuten würde, dass sie Madeline (Kate Walsh) abschwören würde. Ich habe mich sehr gefreut, dass man Kate Walsh auch in dieser Staffel gesehen hat und sie mehr Text und Interaktionen mit den anderen Charakteren hatte. Ich habe wirklich gedacht, bei ihr setzen während der Modenschau die Wehen ein, aber das wäre vielleicht doch etwas sehr soaplastig gewesen, was diese Staffel diesmal nicht nötig hat. Zugegeben wirkt(e) Madeline zeitweise wie ein Fremdkörper, der sich zwar einbringen will, aber eben nicht dazu passt. Wenn sich Emily also nun tatsächlich für Sylvie entscheidet, dann bietet das eine Menge Konfliktpotenzial, zu dem ich sicherlich nicht nein sagen würde und werde.

Foto: Philippine Leroy-Beaulieu, Emily in Paris - Copyright: 2020 Netflix, Inc.; Carole Bethuel/Netflix
Philippine Leroy-Beaulieu, Emily in Paris
© 2020 Netflix, Inc.; Carole Bethuel/Netflix

Apropos Sylvie. Ich mochte sie ja bereits in der ersten Staffel, doch jetzt sogar noch mehr, weil man einfach in dieser Staffel neue Seiten an ihr gesehen hat, die sie menschlicher und sympathischer machen und die mir ihr Verhalten erklären. Was für eine Bombe, dass sie verheiratet ist, wenn das Ganze offenbar nur auf dem Papier und aus geschäftlichen Gründen der Fall ist. Allerdings hat mir sehr gut gefallen, was Sylvies Mann Laurent G (Arnaud Binard) über sie gesagt hat, dass sie eben damals nicht so knallhart gewesen ist und dass man genau das in dieser Staffel auch gesehen hat – die weichere Seite von ihr und irgendwie hoffe ich, dass sie mit dem Fotografen glücklich wird. Glück habe ich mir auch für Mindy gewünscht und das nicht nur in beruflicher Hinsicht. Mindy einmal so glücklich zu sehen, hat mir echt gut gefallen, auch wenn es aufgrund ihres familiären Vermögens zeitweise etwas schwierig gewesen ist. Ich bin gespannt, wie es für sie weitergehen wird.

Fazit

Die zweite Staffel von "Emily in Paris" wirkt deutlich geerdeter und man hat auch die Zeit dafür genutzt, die Charaktere (noch) besser ausarbeiten zu können und ihnen neue und weitere Facetten zugeben, die für die Weiterentwicklung enorm wichtig gewesen sind. Ich hoffe, Netflix entscheidet sich für eine Verlängerung um eine dritte Staffel, denn all die Cliffhanger am Ende sowie das noch nicht voll ausgeschöpfte Potenzial bieten noch genügend Möglichkeiten.

Die Serie "Emily in Paris" ansehen:

Daniela S. - myFanbase

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