DVD-Rezension: Being Human, Staffel 3

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Nun geht "Being Human" also schon in sein drittes Jahr. Zeit, einiges über den Haufen zu werfen, dachten sich die Serienmacher wohl und änderten das gesamte Grundkonzept der Serie. Schauen wir mal, wie gut oder schlecht dies gelungen ist...

Inhalt

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Nachdem in der zweiten Staffel Aidan (Sam Witwer) von Mutter lebendig begraben wurde und Sally (Meaghan Rath) sich selbst in den Limbus geschickt hat, sind Josh (Sam Huntington) und Nora (Kristen Hager) über ein Jahr später noch immer damit beschäftigt, beide wieder ins Leben zurück zu bringen. Als ihre Bemühungen endlich Früchte tragen, scheint mit Aidan alles wie gehabt zu sein, Sally jedoch findet in menschlicher Form wieder zu ihnen zurück und kostet ihr neu gewonnenes Leben in vollen Zügen aus. Auch Aidan beschließt für sich, wieder den richtigen Weg einzuschlagen und freundet sich im Krankenhaus mit dem Patienten Kenny (Connor Price) an. Auch Josh geht es mittlerweile besser, da er es geschafft hat, seinen Werwolf loszuwerden. Der Ärger beginnt allerdings wieder, als Liam McLean (Xander Berkeley) in der Stadt auftaucht, mit dessen Kindern die Wohngemeinschaft schon Probleme hatten, und der nun herausfinden will, was aus seiner Familie geworden ist. Zudem scheint auch hinter Sallys Retterin Donna (Amy Aquino) mehr zu stecken, als die Freunde zu Beginn ahnten.

Rezension

Foto: Meaghan Rath, Sam Huntington & Sam Witwer, Being Human - Copyright: Concorde Home Entertainment; Jan Thijs
Meaghan Rath, Sam Huntington & Sam Witwer, Being Human
© Concorde Home Entertainment; Jan Thijs

Der Start in die dritte Staffel kam rasant daher und da schon Season eins und zwei wirklich gut gemacht waren, erwartete ich von dieser natürlich auch so einiges. Und zu Beginn legte man auch gleich mit ein paar schönen Ideen los: Sally war wieder Mensch, Josh soweit auch und Aidan und Nora hatten es nun als Aufgabe, sich hier einzugliedern. Natürlich war diese Änderung der Grundprämisse der Serie ein sehr mutiger Schachzug, der sich am Ende leider nicht bei allen Charakteren ausgezahlt hat.

Sprechen wir am Anfang allerdings gleich mal über das positive Beispiel und meine liebste Figur in dieser Staffel: Sally. (Schließlich lernt man das so in der Schule – immer schön das Gute zuerst.) Ich finde ihre Wendung vom leicht traurigen Geist zur lebenslustigen Frau ganz großartig und man freut sich richtig mit ihr mit, dass sie nun endlich wieder Essen genießen kann und anziehen kann, was sie will. In ihrer neuen Chance als Mensch ist sie aber auch zwischen altem und neuem Leben hin- und hergerissen, da sie es zunächst schon nicht wirklich einsieht, keine Personen aus ihrer Vergangenheit mehr treffen zu dürfen. Dass sie dafür bald jedoch bitter bezahlen muss, ist klar. Irgendwie ist es aber passend, dass sie sich von ihrem Ballast nicht allzu sehr aus dem Gleichgewicht bringen lässt und sogar der Liebe eine Chance gibt. Es ist wunderbar süß, wie sie und der Bestatter Max (Bobby Campo) sich langsam annähern und tatsächlich so etwas wie eine stabile Beziehung aufbauen können. Diese zwei bekommen einen Extra-Pluspunkt für ihren herzerwärmenden Umgang miteinander.

Foto: Sam Huntington & Kristen Hager, Being Human - Copyright: Concorde Home Entertainment; Philippe Bosse / Syfy
Sam Huntington & Kristen Hager, Being Human
© Concorde Home Entertainment; Philippe Bosse / Syfy

Dieser fällt aber dank Noras und Joshs Beziehung nicht so wirklich ins Gewicht. Diese beiden wurden meiner Meinung nach wirklich extrem vernachlässigt, zumal auch Joshs Veränderung nicht wirklich oft in der Staffel thematisiert wurde und seinem Mensch-sein viel zu wenig Spielraum gegeben wurde. Dazu kommt noch, dass Nora eine 180°-Wandlung charaktertechnisch durchmacht und recht plötzlich sehr unsympathisch wird. Nora wird uneinsichtig gegenüber ihren Freunden und reagiert stellenweise sogar zickig, was diese sonst so tolle Figur eigentlich wirklich nicht gebraucht hätte. Auch in Kombination mit der neuen Werwölfin Erin (Lydia Doesburg) oder dem Alpha Liam kann sie nicht wirklich viel wettmachen, da einem beide Neuzugänge schon von Anfang an ebenso unsympathisch sind. Nora mochte ich bis zu dieser Staffel sehr gern, aber in dieser Season haben die Serienmacher wirklich einiges verbockt.

Foto: Sam Witwer & Xander Berkeley, Being Human - Copyright: Concorde Home Entertainment; Yanick Macdonald / Syfy
Sam Witwer & Xander Berkeley, Being Human
© Concorde Home Entertainment; Yanick Macdonald / Syfy

Aidan versucht es diese Staffel mal wieder einmal, seine zwischenmenschlichen Bedürfnisse zu stillen, was soweit ein recht solider Handlungsstrang war. Ich mochte ihn vor allem in Verbindung mit seiner neuen Freundin Kat (Deanna Russo). Aber auch seine Annäherung an den dauereingesperrten Patienten Kenny war schon schön mit anzusehen, auch wenn Kenny selbst nun kein besonders spektakulärer Charakter war. Aidan testet hier einmal seinen Grad an "Menschlichkeit", was ihm zum großen Teil gut gelingt. Dies gipfelt am Ende dann auch darin, Kenny helfen zu wollen und was dann wiederrum einen riesigen Stein ins Rollen bringt. Den Ausgang der Kenny-Geschichte werden wir dann erst in der nächsten Staffel zu sehen bekommen und ich bin sehr gespannt, was sie sich rund um die Hybriden ausdenken. Der Vampir-Virus ist hier nicht nur für Aidan ein einschneidendes Ereignis, sondern auch das komplette Serienuniversum wird sich dadurch verändern. Ich denke, das ist bestimmt gar nicht mal so schlecht und bietet auch für die nächste Staffel wieder einige Chancen auf Neuerungen und Verbesserungen.

Was ich allerdings auch sehr schade fand ist der Fakt, dass unsere Antagonistin Donna neben Liam McLean fast die meiste Zeit vernachlässigt wurde. Ich denke, in ihrer Figur steckte viel mehr Potential als das, was man am Ende aus ihr gemacht hat. Wirklich unglücklich abgewickelt, denn Amy Aquino hat echtes Talent, die Gegenspielerin zu spielen.

Bezüglich der Extras sieht es mit den Specials auf der DVD-Box im Hinblick auf die Quantität etwas mau aus: hier hat man "nur" ein Making-Off untergebracht. Dieses ist aber sehr ausführlich und sehr spannend. Trotzdem hätte man hier gern noch ein paar mehr Gimmicks unterbringen können.

Technische Details

FSK: ab 16 Jahren
Laufzeit: 539 Minuten (13 Episoden)
Bildseitenformat: 16:9 - 1.77:1
Sprachen: Deutsch (Dolby Digital 5.1), Englisch (Dolby Digital 5.1)
Veröffentlichung: 15. Januar 2015

Fazit

In den DVD-Specials wird zu dieser Staffel sehr treffend gesagt, dass es in dieser Staffel darum geht, wie es aussieht, wenn jeder von unseren Lieblingsmitbewohnern seinen Herzenswunsch erfüllt bekommt. Das ist ein ganz großartiges Konzept, das stellenweise jedoch nicht ganz glücklich umgesetzt wurde. Hier und da war es dann doch zu viel Handlung, als das man allen Änderungen genügend Sendezeit hätte geben können. Besonders klasse ist aber Sallys Handlungsstrang geworden, der mich wirklich sehr begeistert hat.

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Luisa Schmidt - myFanbase