Bewertung

Review: #3.10 Der Köder

Nachdem Claire und Jamie feststellen mussten, dass sie wieder einmal getrennt worden sind, erleben wir in #3.10 Der Köder welche Gefahren jetzt auf sie lauern. Dabei treffen wir auf einen alten Bekannten und Claire muss einen Schicksalsschlag hinnehmen. Trotz einer vielversprechenden Ausgangssituation will es diesmal nicht so recht funken.

Jamies erneuter Verlust

In den letzten Minuten der vergangenen Folge haben wir Claires Reaktion gesehen, nachdem sie bemerkt hat, dass sie 'entführt' wurde. Wie auch schon in #3.06 Die Rückkehr wird uns zu Beginn dieser Episode gezeigt, wie Jamie von der erneuten Trennung von Claire erfahren und letztlich darauf reagiert hat. Es war natürlich zu erwarten, dass Jamie nur sehr schwer damit zurechtkommt. Zum einen liegt das natürlich daran, weil Jamie seine Frau schon einmal verloren hat, auch wenn er das zu ihrem und Briannas Schutz verlangt hat, dennoch war dieser Schritt sehr schwer für ihn. Zum anderen wollte er es diesmal verhindern, dass Claire alleine auf das fremde Schiff geht. Doch da Claire wie Jamie ein unglaublicher Sturkopf ist, hatte er in der letzten Episode keine Chance ihr das auszureden, weil sie sich auf den von ihr geleisteten Eid als Ärztin berief. Dazu kommt eben auch noch, dass er über die Tatsache, dass Claire auf dem Schiff bleibt, gar nicht informiert worden ist. Letztlich hat der Kapitän ohne Jamies Zustimmung sein Okay gegeben. Aber er ist nun mal Kapitän, der die Verantwortung für seine gesamte Mannschaft und für den der Verlust von Claire somit das kleinere Übel ist. Klar ist dabei auch, dass Jamie absolut nicht damit einverstanden ist und es auch zum Ausdruck bringt.Und dabei ist es natürlich auch nicht verwunderlich, dass der Kapitän ihn dabei außer Gefecht setzt und ihn in eine Zelle sperrt, um jeden weiteren Ärger zu verhindern.

Ebenso verständlich ist, dass Jamie sich befreien will und dabei auf die Hilfe von Fergus angewiesen ist und zum ersten Mal muss ich zugeben, dass mir Jamies Verhalten überhaupt nicht gefallen hat. Es ist durchaus verständlich, dass er neben sich steht und ihm das Wohlergehen Claires über alles geht. Obwohl ich dafür größtes Verständnis habe, missfiel mir sein beleidigendes und verletzendes Verhalten gegenüber Fergus dann doch sehr. Zumal der (mittlerweile) junge Mann alles andere als ein Feigling ist. In meinen Augen hat er nämlich sehr verantwortungsbewusst gehandelt und hat seinen Standpunkt auch nachvollziehbar vertreten. Letztlich war es dann doch sein Stolz, der dazu führte, dass Marsali ihre Intelligenz nutzen konnte und so dafür sorgte, dass er frei kommt und den beiden auch seinen Segen für eine Heirat gibt. Ich muss sagen, dass Gespann Fergus und Marsali sehr gut gefällt und ich mich schon sehr auf weitere Szenen mit den beiden freue.

Claire, der Köder

Bis jetzt sah es so aus, als ob Claire nur aufgrund der Typhus-Erkrankung auf das Schiff geholt worden ist. Im Verlauf dieser Episode stellt sich allerdings heraus, dass sie mehr oder weniger auch als Köder benutzt wird.

Die Frage nach dem Warum ist schnell erklärt: Claire entdeckt in den Logbüchern des Kapitäns, dass Jamie auf Jamaika verhaftet werden soll, weil er von einem der Männer an Bord erkannt worden ist, und da ist seine Frau einfach der beste Lockvogel, damit Jamie auch sicher in die Falle tappt. Natürlich will Claire das nicht so einfach zulassen und versucht den Schuldigen zu finden und ihren Mann zu warnen.

Der Schuldige lässt sich überraschend schnell finden: Harry Tompkins, der wahrlich kein Unbekannter ist. Harry ist ein Handlanger von Sir Percival, mit dem Jamie zu tun hatte und er ist derjenige, der in der Druckerei herumgeschnüffelt hat. Eigentlich sah ja alles danach aus, als wäre er bei dem Brand tatsächlich ums Leben gekommen. Letztlich kam Harry noch einmal mit dem Leben davon und hat mit anderen die Leiche von Barton gefunden, für dessen Mord er Jamie natürlich verantwortlich macht, wobei es ja eigentlich Claire gewesen ist. Interessant ist hier auch, wie sehr das Auftauchen von Harry an ihren Nerven zerrt und sie zumindest einen kurzen Moment daran denkt, ihm das Leben zu nehmen, obwohl sie als Ärztin einen Eid geleistet hat, eigentlich das Leben zu bewahren. Daran ließ sich auch erkennen, wie sehr sie die aktuelle Lage mitnimmt und sie letztlich doch zu der Methode gegriffen hat, die für Harry sehr viel schlimmer ist: Sie lässt ihn zu Patient 0 stecken, denn obwohl Harry ja unbedingt sterben wollte, wird dies nicht die Erlösung durch den Tod sein, wie er ihn sich gewünscht hätte.

Claires Schicksalsschlag und Flucht

Bevor Claire herausbekommen hat, dass sie als Köder für Jamie auf dem Schiff ist, hat sie sich für die Kranken auf dem Schiff aufgeopfert und erhielt dabei Unterstützung von Elias Pound. Obwohl der Knabe gerade einmal 14 Jahre alt ist, hat er ein ungeheuerliches Verständnis und Einsehen, was sehr dienlich für die Zusammenarbeit mit Claire ist. Während nämlich alle anderen der Besatzung wenig erfreut darüber sind, ihren Anweisungen zu folgen, erhält sie von Elias die meiste Unterstützung und dieser ist mir sehr sympathisch geworden. Durch die enge Zusammenarbeit der beiden, erfahren wir auch, dass die Mutter des Jungen bereits verstorben ist und er sehr mitgenommen vom Tod seines Freundes ist. Eine sehr schöne Vertrauensbasis ist entstanden, von der aber bereits zu ahnen gewesen ist, dass sie eine kurze Dauer hat. Elias hat sich nämlich ebenso mit der Krankheit angesteckt, versteckte das aber so gut, dass Claire es nicht rechtzeitig erkannt hat. Verdenken kann man es ihr aber durchaus nicht, denn immerhin hat sie fast nur gearbeitet, war in Sorge um Jamie und sich selbst und ich denke, das wusste Elias auch und hat sich deswegen zum Sterben zurückgezogen. Trotz allem konnte Claire ihn noch auf diese Weise verabschieden, die in meinen Augen vollkommen angemessen gewesen ist: sie gab ihm in seinen letzten Minuten das Gefühl seine Mutter zu sein, die ihn zu sich ruft.

Trotz dieses überaus traurigen Ereignisses steht für Claire noch immer fest, dass sie ihren Mann vor seinem Schicksal warnen muss und erhält dabei Hilfe von Annekje, deren Mann unter Alkoholvergiftung litt. Auch das Gespann gefiel mir sehr gut und ich finde es fast ein bisschen schade, dass es nur von kurzer Dauer gewesen und Claire der erneute Fluchtversuch gelungen ist. Man darf sicher gespannt sein, wohin es sie nach dem Sprung ins Wasser verschlagen und wie lange es dauern wird, bis sie Jamie wiedersieht.

Fazit

#3.10 Der Köder war gewiss keine schlechte Episode, dennoch ist bei mir diesmal der Funke einfach nicht übergesprungen. Manche Szenen wurden zu schnell abgehandelt, andere missfielen mir etwas. Aber selbst eine Serie wie "Outlander" darf auch einmal eine Episode in der Staffel haben, die nicht so überzeugen kann. Ich bin mir sicher, dass die nächste wieder besser wird.

Daniela S. - myFanbase

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