Bewertung

Review: #1.09 Nur keine Angst

Der Frühlingsauftakt startet sehr locker in die neue Situation und bringt uns die Zusammenarbeit zwischen den Charakteren näher. Infolgedessen entsteht nun ein bisschen Überhang auf der Seite der Guten, doch Jafar erhält dafür einen neuen Kumpan.

"We have to save him." - "We don't have to do anything!"

Da Alice und Cyrus sich nun endlich gefunden haben und ihrer Liebe nichts mehr im Weg steht, hatte ich befürchtet, dass sich eine übermäßig romantische Episode anschließen wird. Doch zum Glück stürzen sich die beiden gleich in das nächste Abenteuer und machen sich auf die Suche nach Will. Dabei kommt es zwar unterwegs für meinen Geschmack zu oft zu Zwischenhalten, bei denen sich die beiden ihre Gefühle beteuern und schmachtend anblicken, aber die Suche geht dennoch sehr rasch voran.

Auf ihrer Seite steht nun die Rote Königin, die ebenso verbissen nach Will sucht. Mit ihr ergibt sich eine sehr schöne Szene, als sie von einigen ihrer früheren Untergebenen entführt wird. Sie muss in dieser Situation realisieren, dass ihr niemand zu Hilfe eilt, was daran liegt, dass sie es nicht geschafft hat, auch nur einen einzigen Freund zu gewinnen. Diese Erkenntnis zeichnet sich in Emma Rigbys Augen wunderbar ab. Schade ist nur, dass die Autoren hier leider zu sehr auf Worte setzen und nicht einfach ihre Mimik sprechen lassen, da es gar nicht nötig wäre, dass die Rote Königin noch einmal betont, wie einsam sie eigentlich ist.

"What were you doing in there?" - "Long story. Involves magic. Even if I understood, in which I don't, I definitely don't have time to explain it."

Unterdessen genießt Will sein Leben als Flaschengeist in der Begleitung von Lizard und auch hier werden leider zu viele Worte ausgetauscht, obwohl es viel schöner wäre, hätte man einige Dinge unausgesprochen gelassen. So sieht der Zuschauer schon in der ersten Sekunde, dass Lizard ihr Herz an Will verloren hat, während jener dafür vollkommen blind zu sein scheint. In dem Moment nach Lizards zweiten Wunsch wäre es daher viel emotionaler gewesen, hätte Will an ihren Augen abgelesen, dass sie sich für ihn so herausputzt.

Umso dramatischer wirkt Lizards plötzlicher Tod nach ihrem dritten Wunsch, der überhaupt nicht abzusehen war. Für meinen Geschmack hätte man die Geschichte zwischen den beiden auch über zwei Episoden strecken können, da der Umschwung von den Freuden des Lebens als Dschinn hin zu den Entbehrungen mir ein wenig zu übereilt und holprig war. Es blieb nicht einmal richtig Zeit zu begreifen, dass Lizard tatsächlich das Zeitliche gesegnet hat und Wills Verzweiflung einzuordnen, da bereits die nächste Szene begann.

Dennoch war Michael Socha mal wieder fantastisch und lebt Wills Charme in jedem Moment aus. Auch seiner Sprüche (bei deren Schreiben die Autoren sicherlich wahnsinnig viel Spaß haben) wird man nicht müde und kann jedes Mal wieder über seine unterhaltsamen Kommentare lachen. Ganz besonders das Umschwenken, wenn er Lizard oder die Königin mit dem Text des Dschinns anspricht und seine Reaktion, nachdem die Worte aus seinem Mund kommen, sind einfach köstlich (Mistress mine, my will is thin, tell me your wishes three... Bollox!).

"We're staying." - "We are?" - "Yes we are."

Gelungen ist auch das neue Vierergespann aus Cyrus, Alice, Will und der Roten Königin. Hier vereinen sich Romantik, Witz, Ironie sowie Egoismus und es lässt sich noch nicht genau vorhersagen, wohin dieses interessante Bündnis führt. Es ist jedoch klar, dass die Königin bereit ist alles zu tun, um Will von ihrer Liebe zu überzeugen. Sie hat in dieser Episode zwar erst einen kleinen Schritt auf ihn zugemacht, der für sie und den Eigennutz, der die Rote Königin sonst treibt, dennoch gewichtig war.

Überraschen kam die Offenbarung, dass die von Jafar bereits gefundenen Flaschengeister die Brüder von Cyrus sind und sie alle drei vor Jahren mit einem Fluch belegt wurden. Ich hatte mir über die beiden bisher noch keine Gedanken gemacht, finde es aber gut, dass die Autoren so das Aufeinandertreffen von Gut und Böse von beiden Seiten aus forcieren. Denn nun ist nicht nur Jafar auf der Suche nach dem dritten Dschinn und drängt Alice und ihre Freunde damit in die Rolle der Verfolgten, sondern auch Cyrus hat eine neue Mission und wird sich dabei sicherlich ebenso angestrengt um den Sieg bemühen wie sein Gegner.

"The Red Queens reign is over! I'm the master of Wonderland now!"

Ich muss sagen, dass ich mir den Jabberwocky gänzlich anders vorgestellt habe. Dass die Autoren damit Jafar wieder eine Frau an die Seite stellen, gefällt mir aber überraschend gut. Ähnlich wie die Rote Königin zu Beginn der Staffel scheint auch diese Frau kein Problem damit zu haben ihre Krallen auszufahren. Ich kann mit jedoch gut vorstellen, dass sie Jafar hintergeht, da ich nicht sehe, wozu sie seine Hilfe brauchen sollte oder wie er sich darauf verlassen kann, dass sie ihm bei seinem Plan zu Seite steht.

Fazit

Dem dramatischen Winterfinale schließt sich eine nette Folge an, welche die zukünftige Richtung der Serie maßgeblich beeinflusst und in eine gute Richtung lenkt. Wie immer blieb Michael Socha das Highlight der Serie und wurde in dieser Episode recht gut vom restlichen Cast ergänzt.

Marie Florschütz - myFanbase

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