Bewertung

Review: #2.07 Bei dir piep(s)t es wohl!

Im Dunphy-Haus versucht Phil verzweifelt einen "chirpenden" Feuermelder zu finden, während Claire versucht, Haley davon zu überzeugen, dass Dylan nicht zu ihr passt, was jedoch anders verläuft als erwartet. Cam versucht Lily in einer Werbung mitspielen zu lassen, ohne Mitchells Zustimmung natürlich. In der Pritchett-Geschichte erfahren wir, dass Gloria jede Kleinigkeit als Jahrestag feiert, und Jay feuert einen Mitarbeiter, für den sich Manny sehr einsetzt.

You’re having a bad day

Claire ist krank und Phil versucht all ihre Aufgaben zu übernehmen, da er zur Zeit sehr wenige Aufträge als Makler hat. In gewohnter Phil-Manier merken wir erst nicht, wie sehr Phil dies zu schaffen macht. Erst am Ende der Folge wird klar, wie sehr Phil darunter leidet und er sich Sorgen macht. Ich finde Phils Humor einen der besten der ganzen Serie. Seine Leitmotive wie "Can’t get back on the horse unless you fall down" zeigen seinen immer positiven Charakter ganz besonders gut. Allerdings fand ich Phils negative Seite auch eine willkommene Abwechslung. Phil ist ein netter, lustiger und liebenswürdiger Charakter und dafür lieben wir ihn auch, doch niemand kann immer fröhlich sein. Jeder hat mal schlechte Tage, wieso sollte es Phil anders gehen. Besonders interessant fand ich, dass er selbst Claire nur an seinen guten Tagen teilhaben lässt. Normalerweise ist es Phil, der Claire vor den negativen Einflüssen dieser Welt rettet, diesmal ist es andersrum und das ist eine gute Sache. Hier zeigt sich mal wieder, wie sehr die beiden zu einander passen, auch wenn Phil der witzige und Claire der ernste Charakter ist.

Phil hat in dieser Folge genug zu tun. Er versucht verzweifelt Makleraufträge an Land zu ziehen und geht dem mysteriösen Feuermelder auf den Grund, muss aber auch Claires Part in der Familie übernehmen. Beides spielt nur eine kleine Rolle, aber die Zusammensetzung finde ich gut, auch wenn einige Jokes meiner Meinung nach zu kurz kommen. Wir erfahren, dass Claire ihr Handy im Fitnessstudio vergessen hat und ein männlicher Freund aus besagtem Studio bringt es nach Hause. Als Phil sich verstellt, antwortet der Freund: "Claire never mentioned she had a husband." Was hier für einen kurzen Lacher sorgt, hätte meines Erachtens viel mehr ausgebaut werden können. Der gewohnte Phil-Wortwitz kommt hier natürlich nicht zu kurz. Zu meinen Lieblings-Onelinern gehören Zitate wie: "I just burned my Ladyfingers." (als Phil nicht nur sein Gebäck "Ladyfingers" verbrennt sondern auch seine Finger an diesen) und "I just detected your ass getting kicked." (als Phil mit seinem "bat", seinem Stab aus dem College Cheerleding, die Feuermelder von der Wand haut.)

Claire, auch wenn sie krank ist, hat auch alle Hände voll zu tun. Gemeinsam mit Haley liegt sie krank im Bett und schaut Soaps. Diese Situation wird einige Male lustig, weil wir von Dylans Traum mit den beiden erfahren. Claire nutzt diese Gelegenheit um ihrer Tochter klar zu machen, dass Dylan nicht der Richtige für sie ist. Dies geht natürlich nach hinten los, denn Haley denkt, sie redet über die Beziehung ihrer Eltern. Während dies lustig ist, habe ich allerdings zwei Probleme damit. Claire versucht sehr häufig, Haley von Dylan zu trennen. Natürlich ist es für eine Mutter nicht schön mitzuerleben, wie ihre Tochter mit einem Jungen ausgeht, den sie nicht für richtig hält. Doch Claire tut dies zu oft. Selbst wenn Dylan nicht der Richtige ist, kann sie an der Beziehung doch wenig ändern. Ich mag Claire und finde gerade ihre Standhaftigkeit sehr gut, doch sie sollte Haleys Beziehung einfach nehmen wie sie ist. Desweiteren hätte ich mir gewünscht, dass die Komik mit Haleys Verwechslung mehr praktisch angewandt wird. Nur am Ende der Folge, als sie den Lieferboten sichtlich verärgert von dannen scheucht, sehen wir die Auswirkungen. Sie hat die Message ihrer Mutter falsch verstanden. Claire wollte sie davon überzeugen, dass Dylan der falsche ist. Was Haley aber verstanden hat, war, dass Claire mit ihrer Ehe zu Phil nicht zufrieden sei und immer an Sachen denkt, die sie hätte anders machen sollen. Dies macht Haley Angst und sie versucht die Ehe ihrer Eltern zu kitten, was an einigen Stellen sehr witzig ist, aber leider zu kurz kommt.

It’s not racist – it’s satire

Mitch und Cam stehen vor der Frage ob sie Lily in einer Werbung mitspielen lassen. Dies kommt für Mitch natürlich nicht in Frage und Cam muss Lily heimlich zum Studio bringen. Sowohl Cam als auch Mitchell haben ihre Rollen in der Beziehung. Cam ist der weltoffene und Mitchell der mehr oder weniger verklemmte Part, dies sorgt in vielen Episoden für sehr lustige Zustände. Doch hier kann ich Mitchells Seite nicht wirklich verstehen. Was ist so schlimm daran, dass Lily in einer Werbung mitspielt? Solange es der Kleinen Spaß macht, tut man doch niemandem weh. Mal abgesehen von der Sache, dass die Werbung wirklich etwas rassistisch ist. Leider finde ich, dass die beiden etwas zu kurz kommen. Die Tucker-Pritchett Geschichte diese Woche kommt erst wirklich in Fahrt, als beide Eltern am Set sind und selbst Cam klar wird, dass Lily nicht Teil dieses Werbespots sein sollte. Der einzig wirklich lustige Moment war für mich, als Cam Lily mit dem anderen asiatischen Kind verwechselt, während er über Vorurteile herzieht. Ich finde es immer sehr schön, wenn die Familien sich untereinander treffen, doch hier war es mehr oder weniger überflüssig. Ein Anruf von Gloria hätte für Mitch auch gereicht, um von Cams Plänen zu erfahren. Zumal sein Auftritt im Pritchett-Haus nicht sonderlich lang war.

Honey, I had to marry her, so she could stay in the Country

Ich muss zugeben, Jay ist nicht wirklich mein Liebling der Serie, aber in dieser Folge liegt er ziemlich weit vorn. Nach Mannys Unfall hat er seinen dafür verantwortlichen Mitarbeiter gefeuert. Dies ist wohl für jedermann verständlich, selbst für Gloria, nur Manny hat damit seine Probleme. Immerhin war er es, der mit dem Gabelstapler durch die Wand gekracht ist. Manny versucht alles Mögliche, um Jays Mitarbeiter wieder einzustellen, heuert hierfür sogar Mitchell als seinen Anwalt an. Als all seine Bemühungen fehlschlagen, zeigt Manny Jay die kalte Schulter mit Schweigen, welches kurz vor dem Ende der Episode mit einem "Awww-Moment" gebrochen wird. Jay nennt ihn zum ersten Mal sein Kind. Es ist ein sehr schöner Moment, der aber nicht zu schmalzig dargelegt wird. Jay sagt dies eher als Rechtfertigung, weniger als Wiedergutmachung für Manny. Ich glaube, dass so eine rasche Aussage aus seinem Mund viel mehr Wahrheit birgt, als es ein überzogener schmalziger Moment getan hätte.

In Glorias Geschichte dieser Woche erfahren wir, dass sie jede Kleinigkeit in der Beziehung als Jahrestag feiert. Ob der erste Kuss, das erste Treffen oder sogar der erste Streit. Jay wird hier vor ein in Serien sehr häufiges männliches Klischee gestellt. Männer vergessen oft Geburtstage oder Jahrestage. Ich bin ein Mann und mir persönlich ist es noch nie passiert, aber bei der Fülle an Glorias besonderen Anlässen würde selbst ich den Überblick verlieren. Gloria ist sehr geheimnisvoll, was diesen Tag angeht, und was immer Jay auch versucht, er bekommt es nicht aus ihr heraus. Die Szene, wo Gloria seine Sätze vervollständigt, jedoch nicht zu seinen Gunsten, finde ich sehr lustig. Zur Hilfe eilt Manny, der Jay verziehen hat und ihm den Treffpunkt mit Gloria verrät. Was ich anfangs sehr verwirrend fand, war der Opener der Jay-Geschichte, wo er mit seiner fiktiven Geliebten telefoniert um Gloria zu ärgern.

Fazit

Normalerweise finde ich die Abenteuer von Cam und Mitchell sehr interessant und witzig, doch in dieser Episode ist es anders. Diesmal machen die Dunphys das Rennen, was auch nicht sonderlich überraschend ist, da Phil einer meiner Lieblingscharaktere ist. Alles in Allem war es somit eine gute, solide "Modern Family"-Episode, die nur durch die Hilfe von Phil und seiner Familie richtig an Fahrt gewinnt. Es ist verständlich, dass einige Familien-Serien durchaus auch schwächere Folgen haben können. Irgendwann sind die normalen Familienprobleme ausgeschöpft und die Autoren müssen sich etwas originellere Situationen einfallen lassen. Trotz vieler kleiner Schwächen gebe ich dieser Folge aber sieben von neun Punkten.

Martin Thormann - myFanbase

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