Bewertung

Review: #2.13 Alte Wunden, neue Wege

Nach zwei kurzen Staffeln steht uns bereits das Finale von "Life Unexpected" bevor. Nach der gelungenen letzten Episode sind die Erwartungen an das Finale entsprechend hoch. Doch anstatt dass sich die Wogen im Laufe der Folge glätten, verschärfen sich die Kanten nur umso mehr: Cate verliert ihr Kind und macht eine überraschende Entdeckung, Baze beendet endgültig die Beziehung zu Emma und Lux hat alles andere vor als sich wieder mit ihren Eltern zu versöhnen.

"I was pregnant and I lost the baby, which you know, was the one thing that holding I and Ryan together."

Cate bekommt in dieser Episode gleich mehrere Schicksalsschläge zu spüren: Nachdem sie ihr ungeborenes Kind verloren hat und das Kind, das bereits auf der Welt ist, nichts mehr mit ihr zu tun haben möchte, erfährt sie auch noch, dass sie nie in der Lage sein wird, ein Kind zu bekommen. Die einzige Konstante in ihrem Leben ist wie auch bereits in der letzten Folge Ryan, der im Gegensatz zu den anderen Charakteren weniger launisch ist. Er weiß auch genau, was er will und kämpft in dieser Folge demnach auch dafür. Umso enttäuschender ist es, dass diese Entwicklung in den letzten fünf Minuten zunichte gemacht wird – doch dazu später mehr. Zwischenzeitlich war es in jedem Fall sehr schön, Cate und Ryan wieder als Co-Moderatoren zu sehen und zu hören, immerhin hat die Serie einst mit genau solch einer Szene begonnen.

Nachdem klar war, dass es sich bei dem Finale um das Serienfinale handelt, hätte man sich als Drehbuchautor der Serie aber durchaus Gedanken darum machen können, ob die Szene, in der Cate die schwangere Julia sieht, in Anbetracht dessen, dass es keine zweite Staffelhälfte mehr gibt, bei welcher man die Thematik hätte behandeln können, nicht weglassen kann. Stattdessen hätte man bei der gemeinsamen Streichaktion in der Bar enden können, was neben den letzten Minuten der einzige Zeitpunkt der Episode war, zu welchem die Charaktere alle glücklich waren. Man muss Serienmacherin Liz Tigelaar allerdings lassen, dass sie erst kurz vor knapp davon erfahren hat, dass "Life Unexpected" keine Back-Nine-Order erhalten wird. Dennoch hätte es viele andere Wege gegeben, die Serie weniger ärgerlich enden zu lassen.

"You gotta know you're not alone, Lux."

Lux zeigt sich zu Beginn der Episode ebenso uneinsichtig und kindisch wie bereits in der letzten Episode. Sie hat weder für Cate noch für Baze ein nettes Wort übrig, macht dann aber im Laufe der Folge eine 180 Grad-Wendung. Das liegt nicht zuletzt an Jones, der im Serienfinale noch einmal seinen Auftritt bekommt. Lux mit ihm zu erleben ist nach den vielen Folgen mit Eric Daniels wirklich angenehm, denn ihm gegenüber verhält sie sich wie ein normaler Teenager. Jones bekommt in dieser Episode auch noch ein wenig mehr an Charaktertiefe, als er Lux von dem Verhalten seiner Mutter erzählt und der Sorge, genauso zu werden wie sie. Im Nachhinein ist es schade, dass wir von den beiden im Laufe der Serie nicht mehr gesehen haben, denn sie hätten sicher ein tolles Paar abgegeben.

Schade ist auch, dass es nicht zu dem Gespräch mit Tasha gekommen ist, welche sich im Laufe der Staffel zu einer sehr vernünftigen Person entwickelt hat, die sicher einen hilfreichen Rat für Lux gehabt hätte. Stattdessen kehrt Lux aber mit schlechter Laune nach Hause und es kommt zu einer erneuten Auseinandersetzung mit Cate, bis die beiden dann am Abend endlich mal ohne Geschrei miteinander reden. Die Information, dass Cate ihr Kind verloren hat, scheint Lux klarzumachen, dass sie nicht die einzige mit Sorgen und Problemen ist. Dass sie dennoch gleich ihre ganze Geschichte mit Eric ausplaudert, scheint nach der Entwicklung in der letzten Episode dann aber doch etwas überstützt.

"If you love me, then you'll go."

Baze muss sich derweil mit der Beziehung zu Emma und seinem Vater auseinandersetzen. Ausgerechnet in der Bar will seine Mutter für Jack eine Geburtstagsparty veranstalten. Dabei verhält sich Baze überraschend erwachsen. Sowohl seine Entscheidung, sich nicht wieder auf Emma einzulassen, als auch seinen Vater bei seiner Rede nicht vor der versammelten Mannschaft zu blamieren, ist vernünftig. Dennoch ist es schade, dass nicht mehr aus ihm und Emma geworden ist, hatten die beiden doch eine sehr gute Chemie, die in dieser Folge auch in ihrer gemeinsamen Szene in der Bar deutlich wurde. Positiv anzumerken ist aber in jedem Fall Baze' Entwicklung. Bereits in der letzten Folge hat sich angedeutet, dass er langsam erwachsen wird und sich nach Stabilität in seinem Leben sehnt. In dieser Episode wurde dies erneut aufgegriffen und so ist Baze definitiv einer der Charaktere, der seit dem Piloten einen großen Schritt nach vorne gemacht hat.

Two years later

Um der Serie einen runden Abschluss zu geben, gibt es zum Ende der Episode einen Zeitsprung zu Lux' Abschlussfeier. Ausgerechnet sie ist diejenige, welche die Abschlussrede hält, was angesichts ihrer erheblichen Schwächen in der Schule nicht unbedingt ein realistisches Szenario ist. Natürlich wird uns auch offenbart, wer denn nun letztendlich mit wem zusammen ist: Da gibt es zum einen Matt und die hochschwangere Alice, was ebenso wie das Zusammenkommen von Lux und Jones eine ganz süße Angelegenheit ist. Viel spannender ist natürlich die Frage, was aus Cates Beziehung zu Ryan geworden ist. Wir erfahren, dass sie mittlerweile mit Baze zusammen ist und Ryan wiederum der glückliche Familienvater seines gemeinsamen Sohnes mit Julia ist. Letztendlich ist das für alle Shipper des Paares Cate und Baze natürlich eine schöne Angelegenheit, aber in Anbetracht dessen, dass die letzten beiden Staffeln doch die ganze Zeit an dem Paar Cate und Ryan gearbeitet wurde, die viele Probleme überwinden konnten, inklusive dem Verlust ihres ungeborenen Kindes, ist es schon ein ziemlicher Schlag ins Gesicht, dann plötzlich doch Cate und Baze als Endgame präsentiert zu bekommen.

Doch damit nicht genug. Auch die Frage, warum Tasha noch die beste Freundin von Lux ist, nachdem sie wegen dieser nicht nur in eine Erziehungsanstalt musste, sondern sie ihr auch noch ihren Freund ausgespannt hat, bleibt ungeklärt. Und selbst wenn es aus welchen Gründen auch immer dazu kommen sollte, dass Ryan wieder mit Julia zusammenkommt, warum sollte er dann zu Lux' Abschlussfeier erscheinen? Grundsätzlich spricht nichts gegen Happy Ends, ebenso wenig wie gegen Zeitsprünge zum Serienende, doch ohne jegliche Herleitung plötzlich alle Gegebenheiten zu ändern, ist sicher nicht der richtige Weg, um die Fans der Serie glücklich zu machen. Mich jedenfalls konnte dieses Friede-Freude-Eierkuchen-Szenario nicht überzeugen.

Fazit

Die Folge hätte sicherlich ein tolles Staffelfinale abgegeben, doch durch den Zeitsprung und die gegebenen Umstände lässt #2.13 Alte Wunden, neue Wege einen doch sehr enttäuscht zurück.

Laura Krebs – myFanbase

Die Serie "Life Unexpected - Plötzlich Familie" ansehen:


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