Review: #1.10 Reise durch die Welten
Als ich die Beschreibung der Folge gelesen habe, war mir sofort klar, dass #1.10 There's A World Where Your Dreams Came True für mich was Lizzie angeht eine Hop- oder Top-Sache werden würde. Entweder man überzeugt mich doch noch von ihrem Charakter, indem man eine ganze Geschichte nur auf sie zurechtschneidet, oder ich gebe endgültig auf, mit ihr warm werden zu wollen. Daher gehe ich mit gemischten Gefühlen aus dieser Episode. Auf der einen Seite hat Lizzie in nur einer Folge gigantische Fortschritte gemacht, was ihr egozentrisches Weltbild angeht, auf der anderen Seite wurde all das wieder damit zu Nichte gemacht, dass sie sich an ihren Ausflug in die Traumwelt nicht mehr erinnern kann. Auch wenn ein paar Gedankenfetzen zurückgeblieben sind, frage ich mich also, was das alles gebracht haben soll.
Der Aufbau der Folge an sich hat mir sehr gut gefallen. Dschinns sorgen eigentlich immer für interessante Fantasieszenarien und auch in "Legacies" konnte er voll überzeugen, angefangen vom tollen Design bis hin zur herrlich schnippischen Art. Es war eine passende Wahl, dass dieses Mal nicht alle vom Monster betroffen sind, sondern der Dschinn sich ein spezielles Opfer aussucht. So dürfte es niemanden überrascht haben, dass seine Wahl auf Lizzie fällt, die mal wieder ihren Unmut über Hope und die Enttäuschung über ihren Vater zum Besten gibt. Ebenso selbsterklärend ist Lizzies Interesse am Dschinn und ihr Wunsch Hope loszuwerden. Der Aufbau in drei verschiedene Wünsche und folglich drei verschiedene Wunschwelten, die sich allesamt schlimmer als die vorherige herausstellen, hatte schon fast einen fabelmäßigen Charakter, in der der Protagonist durch mehrere Erlebnisse auf eine Moral gestoßen wird. Also ab ins Reich der Fantasie.
1. I wish Hope had never come to this school.
Lizzies erster Wunsch ist überraschend simpel und scheint auf den ersten Blick auch genau die gewünschten Ergebnisse zu haben. Denn siehe da, plötzlich richtet sich Alarics komplette Aufmerksamkeit auf Lizzie und Josie, sie trainieren zusammen und überhaupt ist die Beziehung zwischen ihnen viel enger und wärmer. Alles könnte so wunderbar sein, nur leider hat Hope nicht nur sich selbst, sondern auch eine ganze Menge Geld zur Salvatore School gebracht. Wir erinnern uns zurück, dass Klaus damals einen beachtlichen Scheck ausgestellt hat, um sicherzugehen, dass Hope einen Ort hat, an dem sie ausgebildet werden kann. Keine Hope, kein Geld und damit auch keine Smoothies, dafür aber staubige Hallen und folglich uncoole Mitschüler, denn wer will schon an so einer Schule bleiben? Wenig später stolpern sie bei ihrer Suche nach neuen Schülern dann doch wieder über Hope, nur ist die auf die dunkle Seite gewechselt. Schon etwas merkwürdig, denn auch wenn ihre Eltern nach wie vor tot sein sollten, gibt es da doch immer noch ein paar weitere Verwandte und Freunde, die sie auf den richtigen Weg hätten bringen können. Aber nun gut, so ist es eben wieder Ric, der nur einen kurzen Blick auf Hope werfen muss, um ihre Rettung als seine persönliche Aufgabe anzusehen. Blöd gelaufen für Lizzie und es wird Zeit für Wunsch Nummer zwei.
2. I wish there was never a Salvatore School to begin with.
Ohne die Salvatore School müssen Lizzie und Josie an die Mystic Falls High gehen und dabei die gleichen Regeln beachten, wie es damals bei den Charakteren von "Vampire Diaries" der Fall war. Sprich: Keine Magie und unauffällig bleiben. Nur dass in Lizzies Fall das unauffällig großgeschrieben ist, denn plötzlich ist sie nicht mehr das It-Girl, sondern ausgerechnet Josie. Josie hat den coolen Typen abgekommen und ist Anführerin der Mädchen-Clique, während Lizzie nur der Freak ist, der von allen anderen belächelt wird. Kurz gesagt Lizzies absoluter Schulhorror. Der Gedanke hinter dem Rollentausch war, dass sich Josie in dieser Welt nicht in den Schatten von Lizzie stellt und klein bei gibt. Währenddessen leidet Alaric unter seinem langweiligen Job, der ihn nicht erfüllen kann. Und noch einen Nachteil hat die Normalo-Schule: Hier gibt es keine Möglichkeit, mal die Kontrolle zu verlieren. Als dann plötzlich Hope zusammen mit den anderen Schülern im Superhelden-Outfit cool vor der Tür aufgetaucht ist, musste ich mir ein Lachen verkneifen. "Legacies" hat an sich schon mehr als auffällige Parallelen mit den "X-Men", aber das war dann doch etwas zu viel des Guten. Nicht zu vergessen, dass auch in dieser Realität Alaric auf Hope trifft.
3. I wish Hope Mikaelson was never born.
Spätestens hier fängt es an unlogisch zu werden. Klaus Mikaelson mag vielleicht machthungrig und eingebildet sein, aber er ist definitiv nicht so größenwahnsinnig, praktisch einen Weltkrieg vom Zaun zu brechen, um eine Herrschaft der übernatürlichen Wesen zu erlangen. Egal, ob er seine Menschlichkeit nun abgeschaltet hat oder nicht. Auch hier wandert die Serie wieder zu sehr ins "X-Men"-Territorium ab, um glaubhaft zu sein. Das hat natürlich dabei geholfen, eine passend apokalyptische Szenerie aufzubauen, die sich nochmal schön von den noch recht harmlosen früheren Welten abgegrenzt hat. Plötzlich werden die übernatürlichen Wesen von Triad gejagt und nur eine kleine Rebellion leistet Widerstand. Gemeinsam mit dem abschließenden Kampf im Wald hat das einige tolle Szenen abgegeben, trotzdem war es nicht der Krieg, der Lizzie zum Umdenken gebracht.
Denn hier findet man wieder die Brücke zum eigentlichen Plot und spricht endlich den Zwillingsfluch direkt an, der auf allen Geminis lastet. Diese Geschichte schwelt nun schon länger im Hintergrund und scheint nun wohl langsam an die Oberfläche zu gelangen. Wobei es in diesem speziellen Fall ja gar nicht zur Verschmelzung der Geschwister gekommen ist, da sich Lizzie schon vorher ihrer Schwester entledigt hat. Ein recht brutaler Weg, der hier gewählt wurde. In Anbetracht von Lizzies Gefühlsschwankungen und wütenden Magieausbrüchen jedoch durchaus ein realistisches Szenario. Während Josies Tod Lizzie endlich die Augen geöffnet hat, gehe ich allerdings davon aus, dass diese Geschichte damit noch nicht vergessen ist. Lizzie erinnert sich zwar nicht mehr an den Fluch oder ihre drastische Entscheidung in der Traumwelt, doch es ist gut möglich, dass die Geschichte in der Realität einen ganz ähnlichen Weg einschlägt. Immerhin sind die Zwillinge noch viele Jahre von ihrem 22. Geburtstag entfernt und falls man hier nicht einige Zeitsprünge einbaut, würde sich die ganze Geschichte viel zu lange ziehen, bis man dann tatsächlich beim Fluch ankommt. Von dem her würde es mich nicht wundern, wenn man weiter den Weg des Traumes geht, noch dazu da sich der reale Alaric ebenfalls wieder dagegen entschieden hat, seine Töchter über den Fluch aufzuklären. Und dann ist da noch die Tatsache, dass Alaric den Namen Kai Parker in seinem Notizbuch stehen hat. Ja, ich glaube wirklich, dass der Geminifluch bald eine größere Rolle spielen wird.
Fazit
Die Folge hätte der große Wendepunkt für Lizzie werden können, indem sie in sich geht und ihre Prioritäten anders setzt. So jedoch bleibt die Episode nur als "was wäre wenn..." in Erinnerung, während sich bei Lizzie auf den ersten Blick nichts geändert hat. Immerhin scheint man nun allmählich den Gemini-Fluch stärker zu thematisieren, der großes Potential hat, da er die Hauptcharaktere auf noch viel persönlicherer Ebene fordern könnte.
Denise D. - myFanbase
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Informationen zur Episode
Englischer Titel: There's A World Where Your Dreams Came TrueErstausstrahlung (US): 07.02.2019
Erstausstrahlung (DE): 23.01.2020
Regie: John Hyams
Drehbuch: Brett Matthews & Josh Schaer
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