Bewertung

Review: #1.16 Der Deal

Foto: Jericho - Copyright: Paramount Pictures
Jericho
© Paramount Pictures

Ich habe in dieser Episode damit gerechnet, dass die Situation um Sarah zu Ende geführt wird und sich darüber hinaus ein neuer Handlungsstrang ergibt. Und in der Tat geht es ganz schön rund in Jericho: Hawkins verwischt letzte Spuren, April mit dem Kind geht es schlechter, ein neuer Antagonist trumpft auf und das Duo Dale-Skylar entwickelt sich weiter. Doch der Reihe nach.

Hawkins und seine neue Patchwork-Familie

Bei Hawkins bin ich mir mittlerweile sicher, dass er zu den "Guten" gehört und warum auch immer er in die Anschläge verwickelt ist, es wird seine Gründe haben. Und die werden wir auch bald erfahren. Denn nachdem Sarah und ihr glatzköpfiger Komplize aus dem Weg geräumt sind, kann es nicht mehr lange dauern, bis übergeordnete Kräfte versuchen das "Paket" zu erhalten. Die fast schon tragische Komik zwischen dem netten Jimmy und Robert Hawkins finde ich unterhaltsam und witzig. Und oft habe ich Mitleid mit Hawkins, da Jimmy übertrieben freundlich und nervig sein kann. Dass er Darcy und die beiden Kinder zu sich und seiner eigenen Familie mit aufnimmt, in der Hoffnung Robert so Schützenhilfe zur Beziehungsrettung zu geben, finde ich bemerkenswert. Ohne Hintergedanken werden sich die Serienmacher aber nicht zu diesem Entschluss durchgerungen haben. Ich bin daher gespannt, was sich aus der neuen Patchwork-Familie alles ergibt.

April - The last stand

Schade. April und das Kind sterben. Ich vermute, eine elegantere Lösung ist den Drehbuchautoren nicht eingefallen. Und in der Tat ist dieser Tod eine interessante Lösung, die Problematik um April und das Kind aus der Serie zu schreiben. Meiner Meinung nach hätten beide noch Potential gehabt. Allerding kann sich Eric nun langfristig auf eine Frau und eine Familie fokussieren und auch im Hause Green gibt es weniger Fronten. Kurzfristig wird sich dieser Schicksalsschlag jedoch negativ auswirken. Aprils Tod bringt pikanterweise im Krankenhaus wieder mehr Leben in die Bude. Dr. Kenchy Dhuwalia, seit seiner Ankunft in Jericho lediglich als Trunkenbold auffällig, ist wieder zurück. Seine innere Zerrissenheit und Job-Müdigkeit werden super dargestellt und glaubhaft vermittelt. Die Schockstarre und Verzweiflung der Familie Green sind ebenfalls gut inszeniert. Nebensächlich, aber nicht weniger eindringlich, sind die Szenen zwischen Mimi und Bonnie. Die beiden finden bei der Arbeit im Krankenhaus einen immer besseren Draht zueinander und sind in dieser Episode sehr schön anzusehen.

Der Deal mit New Bern

New Bern unter der Führung des unsympathischen und psychopathischen Constantino wird wohl neben Räubern, Söldnern und Terroristen der neue Antagonist werden. Constantino spielt sein eigenes Spiel. Ein Spiel, das mir nicht gefällt. Dass Johnston und Gray zähneknirschend auf den Deal eingehen, zeigt die Unausweichlichkeit des Ganzen und die Notsituation, in der sich Jericho befindet. Sollten wir uns um Heather Sorgen machen, da sie nicht zurückkam? Ich behaupte ja. Mit New Bern und dem psychopathischen Constantino ist der letzte Drops sicherlich noch nicht gelutscht. Stanley und Eric gehen mit nach New Bern, um die Windräder fertig zu stellen. Die Abschiedsszenen zwischen Eric und seiner Familie sind rührend und gefühlsecht. Nachvollziehbar, dass er nach dem Tod seiner Noch-Frau und seines zukünftigen Kindes einen Tapetenwechsel bevorzugt. Stanley hinterlässt mit seinem Weggang eine große Lücke und eine große Liebe. Wer hätte in der Pilotfolge gedacht, dass Stanley und Mimi unser Traumpaar werden? Ich bin auf alle Fälle gespannt, wie Mimi und Bonnie Stanleys Lücke auf der Farm schließen. Zusammenarbeiten können sie ja, wie wir in dieser Episode sehen.

Dale und Skylar in Action

Die nachvollziehbare Weiterentwicklung von Dale im Schatten der großen Hauptstorys ist sagenhaft. Mittlerweile ist er zum Mann gereift, der kompromisslos sein Geschäft führt und Eier zeigt. Als Belohnung bekommt er das Weibchen samt innigem Kuss. Skylar, die zu Beginn der Serie noch Welten zu Dale trennte, läuft nun ihm hinterher. Welch eine Entwicklung. Was für eine Wandlung. Ich hoffe, Dale übersteuert nicht und weiß auch in Zeiten wie diesen, dass es noch richtig und falsch gibt. Dennoch für den Moment: Chapeau!

Fazit

Spannung liefern die Storylines um Hawkins und Jimmy sowie der Deal mit dem neuen Antagonisten aus New Bern. Drama und Emotionen bieten die Szenen um April, dem Kind, Eric, den Greens, Dr. Kenchy Dhuwalia, Mimi-Bonnie, Stanley-Mimi und Dale-Skylar. In dieser Episode werden die einzelnen Handlungsstränge sehr gut miteinander verwoben. Alte enden glaubhaft (Sarahs Ermordung, Hawkins Familienstreit oder Aprils Tod) und neue werden spannend inszeniert aufgemacht (Hawkins neue Patchwork-Familie oder Erics Weggang). Der Schnitt, die Kamera, die Atmosphäre; einfach alles wirkt in dieser Episode noch ein wenig perfekter als sonst. Daher zum einen volle Punktzahl und zum anderen die glasklare Aufforderung: Dranbleiben - in Jericho tut sich was!

Alexander L. - myFanbase

Die Serie "Jericho - Der Anschlag" ansehen:


Vorherige Review:
#1.15 Semper Fidelis
Alle ReviewsNächste Review:
#1.17 Sie oder wir?

Diskussion zu dieser Episode

Du kannst hier mit anderen Fans von "Jericho" über die Folge #1.16 Der Deal diskutieren.