Bewertung

Review: #6.05 10:00 - 11:00 Uhr

Jack trifft nach neun Jahren auf seinen Bruder Graem, der gar kein Unbekannter ist. Das alles verspricht eine Anzahl guter Storylines und diese Episode legte einen guten Grundstein für diese.

Es ist unbegreiflich

Besser hätte es Morris nicht ausdrücken können, da die Nerven verständlicherweise bei allen blank liegen. Curtis' Tod wurde durch Chloe nur noch einmal thematisiert, ansonsten nicht mehr, was ich auch nicht anders erwartet habe. In der fünften Staffel befasste man sich ebenfalls nicht lange mit Michelles, Edgars oder Tonys Tod. Da es eine Echtzeitserie ist und sich somit alles in Stunden abspielt, ist das für mich oft schwer zu verstehen, doch bei dieser Serie muss man bei vielem wegsehen, da einfach so viel suspekt erscheint und im Vergleich zu meiner Welt zu unreal wirkt. Wenn Chloe meint, sie allein verliert nur Menschen, die sie liebt - was soll denn bitte erst Jack sagen, der von der ersten Staffel an wichtige Menschen verliert?

Das Ausmaß der Explosion wurde sehr real dargestellt, es war nämlich das reinste Chaos und mitten darin Fayed und Jack Bauer. Fayed hat ein Problem. Er braucht einen Techniker, der die weiteren Bomben aktivieren soll und McCarthy soll ihm einen beschaffen, der anfangs jedoch nur weg will, wie die meisten Bürger auch, da er stinksauer auf ihn ist, da Fayed nicht vorher Bescheid gesagt hat, dass eine Atombombe in seinem Wohnbereich hochgeht. Doch das lässt sich schnell mit Geld regeln. Die Welt ändert sich wohl nie.

Kurze Verschnaufspause

Jacks Rücktrittsgesuch ist nicht von langer Dauer. Ob er auch mal ohne diesen Job kann? Er rettet sofort wieder Leben und jemand, der dazu gehört, hielt ihn wahrscheinlich anfangs für sehr verrückt, als der ihm erzählte, dass ihr Hubschrauber von einer Schockwelle, die von einer Atombombe stammte, getroffen wurde.

Das Weiße Haus

Aus Sicherheitsgründen regiert der Präsident ab sofort aus einem Bunker und berät sich mit seinem Stab, was man in dieser heiklen Situation machen könnte, wobei ein Admiral bei dieser Konferenz sogar schon so weit geht und einen Luftangriff vorschlägt. Eine gute Szene fand ich die mit Tom Lennox, als er dem Admiral ins Wort fällt, weil dieser Wayne Palmer unterbrach. Nur ist Lennox keinen Deut besser. Diese Szene war die Ironie pur. Lennox ist für mich noch ein offenes Buch. Allerdings bin ich der Überzeugung, dass er scharf auf Palmers Posten ist. Warum soll er sonst so ein Ekelpaket sein? Wie ein Berater kommt er mir seit Beginn der Staffel nicht vor, eher wie jemand, der seine eigenen Interessen vertritt und nur auf einen günstigen Zeitpunkt wartet, diese durchsetzen zu können.

Assad bei der CTU

Bill, eigentlich niemand, empfängt Assad nicht mit offenen Armen, da sie immer noch misstrauisch ihm gegenüber sind, was wohl auch verständlich ist. Einem Terroristen, der plötzlich seinem Wahn, dem Terrorismus, abgeschworen hat, würde ich ebenfalls nicht so mir nichts dir nichts glauben - wenn überhaupt. Assads Geste, Buchanan die Hand zu reichen, hielt ich für sehr groß, vor allem seine Worte Bill Buchanan gegenüber, da er spürte, Buchanan vertraut ihm nicht. Tja, Bill hat seine Geste nicht angenommen, was solls... So ist das eben mit dem Misstrauen und den Vorurteilen.

Morris brachte es später ganz anders auf den Punkt. Er versteht es nicht, warum man Assad wie einen VIP behandelt. Assad ist geschockt, als er erfährt, dass Fayed noch vier weitere Atomwaffen besitzt, doch er kann der CTU wieder helfen und ihnen einen Namen nennen: Dmitri Gredenko. Nachdem Nadia ihn weiterhin verhört, glaubt sie ihm, dass er Frieden will, was sie Bill Buchanan mitteilt. Bei der Verabschiedung reicht dieser ihm dieses Mal die Hand, aber wohl nicht aus Überzeugung, sondern abgeleitet von dem Urteilsvermögen seiner Kollegin, was ich für sehr billig halte. Desshalb hatte der Moment auch mehr Bedeutung für Assad als für Buchanan.

Noch ein Bauer

Mit Gredenkos Namen wurde es so richtig interessant und spannend, da sich die Episode jetzt auf Jacks Verwandtschaft konzentrierte. Bisher kannte ich, wenn man von Kim und Terri absieht, keinen weiteren Angehörigen von Jack Bauer, deshalb lohnte sich diese Story um so mehr. Wenn man bedenkt, dass Jack seit über neun Jahren nicht mit seinem Vater geredet hat, hat er sich vermutlich ebenfalls von seinen anderen Verwandten zurückgezogen. Das finde ich traurig. Als Phillip Bauer als Verdächtiger auf einer Liste aufkreuzt, nimmt Jack das natürlich sofort in die Hand. Also nach neun Jahren hätte ich nicht den Mut, sofort wieder auf meinen Vater zuzugehen. Aber ich weiß schließlich auch nicht, was zwischen den beiden vorgefallen ist.

Sandra und das FBI

Walid soll als Spion benutzt werden und Sandra wird mal wieder nicht für voll genommen. Dass sie auf ihre Fragen keine plausible Antwort erhielt, fand ich vom FBI total respektlos. Die Show des FBI war echt überzeugend, jedenfalls jagte sie Walid zunächst Angst ein. Walid, den die FBI-Leute wohl nicht nur zur Show zusammenschlugen, lässt sich aber nicht einschüchtern und weiß, dass er nur so seinem Land helfen kann. Das Beste war mal wieder, als Agent Samuels Sandra Palmer Redeverbot erteilen wollte, was aber nicht gelang, doch Sandra realisierte, dass die Schläge nicht nur Show waren. Das FBI würde meiner Meinung jeden benutzen, um an Informationen zu kommen. Ich musste allerdings herzlich lachen, als das FBI dann behauptete, dass es Walids Entscheidung war, als Spion zu arbeiten, da das nur zur Hälfte stimmt. Er wollte zwar weiterhin im Gefängnis bleiben, nachdem er einen arabischen Satz immer wieder hörte, doch auf der anderen Seite kann man das wohl so nicht stehen lassen. Verkabeln ließ er sich nicht freiwillig, er hatte gar keine andere Wahl.

Sandra Palmer vergisst aber auch in dieser Situation nicht, ihre Position als Schwester des Präsidenten deutlich einzusetzen, was ich langsam für lächerlich halte. Sie widerspricht sich ständig.

Familie voller Überraschungen

Schließlich erfährt man, dass es zu einem Bruch zwischen Vater und Sohn Bauer kam, doch warum und weshalb, darüber wurde noch nichts verraten. Wer weiß, vielleicht erfahren wir es auch gar nicht. Sehr mysteriös erschien mir dann der Securitychef, der das Telefonat von Jack abhörte und sofort Jacks Bruder Graem verständigte. Apropro Bruder: Als ich den sah, hätte ich fast einen Herzinfakt bekommen, da dieser doch in der fünften Staffel bereits zu den Bösen gehörte und im Hintergrund agierte und schließlich dafür verantwortlich war, dass Jack zwei Jahre ins chinesische Gefängnis musste. Plötzlich hat dieser Typ einen Namen. Als Graem Bauer erfährt, dass Jack ihn wohl anrufen wird, war dieser jedenfalls nicht gerade begeistert darüber und ich war schon sehr gespannt auf die Konfrontation zwischen den Brüdern. Ein guter Schauspieler ist Graem schon mal, als sein Bruder ihn anrief und er den besorgten Bruder vortäuschte, genauso als Jack bei ihm zu Hause aufkreuzte und Graem Jack umarmte.

Dann sind da noch Josh und Marilyn, Graems Sohn und Ehefrau. Aus einem Gespräch hört man heraus, dass Marilyn entweder auf Jack stand oder etwas mit ihm hatte - sehr interessant. Wann war denn das? Sicher wird man darauf noch das eine oder andere Mal eingehen, wenn Marilyn weiterhin mitwirkt.

Bauer vs. Bauer

Da ist wirklich so einiges schief gelaufen in der Familie. Die haben sich das letzte Mal auf Teris Beerdigung gesehen, trauriger geht es echt nicht. Graem Bauer halte ich für eine gefährliche Witzfigur, der aber, so wie es aussieht, mehr auf dem Kerbholz hat, genauso wie Tom Lennox. Ich habe mich schon sehr erschrocken, als Jack seinen Bruder niederschlug, frage mich aber, ob Jack einfach die Faxen dicke hatte von Graems Getue oder bereits weiß, dass er für Jacks unfreiwilligen China-Aufenthalt verantwortlich ist. Jack sah, wenn man es genau nimmt, die ganze Zeit aus, als ob er gleich explodieren würde, was wohl auch daran lag, dass er unter Zeitdruck stand. Okay, da würde mich so ein nervender Zwerg ebenfalls sehr reizen.

Da Graem bereits im Hintergrund in der fünften Staffel für die böse Seite arbeitete, sehe ich keinen Grund, ihm jetzt ein Wort zu glauben. Ich war allerdings ziemlich fassungslos, dass Jack ihn gleich knebelt und fast foltert. Zwischen den beiden muss sich wohl auch etwas abgespielt haben, dass Jack kein Vertrauen hat. Doch wie es mit den beiden weitergeht, wird vermutlich erst die nächste Folge zeigen. Ich bin sehr gespannt, in der Story der Brüder liegt noch sehr viel Potential.

Fazit

So richtig gereizt hat mich diese Folge ab dem Zeitpunkt, als klar wurde, dass Jack außer seiner Tochter Kim noch weitere Verwandte hat und sein Vater vermutlich in der ganzen Sache mit drin steckt. Mit der vorherigen Episode konnte sie zwar nicht mithalten, hielt aber die Spannung, schon aufgrund der neuen Wendungen. Außerdem brachte sie gut zum Ausdruck, dass ein Präsident ebenfalls Angst haben darf. Insgesamt eine gute Folge.

Dana Greve - myFanbase

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