Bewertung

Review: #2.20 Sweet Sexteen

Die neueste Folge schlägt sich ziemlich gut im Vergleich zu den miesen Vorgängerepisoden. Zwar wurde es im Mittelteil wieder sehr anstrengend, doch dafür hat sich die Serie nach langer Zeit nicht durchgehend langweilig präsentiert...

Nate was my destiny.

Blair und Nate haben für mich bis dato wirklich keinerlei Chemie gehabt, man hat die Beziehung aus wenigen Perspektiven gesehen und auch sonst haben sich die Schreiberlinge verhältnismäßig wenig angetan... Erfreut bin ich jetzt auch nicht unbedingt, aber so überraschend gut die Episode war, so überraschend positiv geht es mir auch mit Blair und Nate. Das liegt insbesondere an der entzückenden Leighton Meester, die wieder einmal das Beste aus dem Drehbuch herauszuholen versucht hat. Das Drehbuch selbst macht zwar stellenweise einen mehr oder weniger stümperhaften Eindruck – die Metapher mit Jennifer, Brad und Angelina musste doch nicht unbedingt sein -, aber es gab Momente, in denen ich auf jeden Fall schmunzeln musste, wenn die beiden im Bild waren. Es ist ziemlich schade, dass die beiden nicht nur Freunde sein können, aber da es mit Blair und Nate höchstwahrscheinlich in den kommenden Folgen bzw. anzunehmend im Staffelfinale schon wieder vorbei sein wird, stehe ich der Sache eigentlich ganz gefasst gegenüber.

Großartig und absolut anbetungswürdig war dagegen auf's Neue Zuzanna Szadkowski alias Haushälterin, Ersatzmama und Schoßhündchen Dorota. Schon äußerst amüsant war die Info, dass Lilys Penthouse-Portier an Dorota Gefallen gefunden hat, davor aber noch der Wortaustausch zwischen ihr und Blair, als die um 10:13 abends noch nichts von Nate gehört hat:

Blair: "What took him so long?"

Dorota: "Maybe girl from Brooklyn criy, Mister Nate, nice boy, he wipe tears, he touch her hair, she touch his..."

Blair: "Dorota!"

Dorota: "Not that this ever happened to me..."

Was mir momentan viel mehr wehtut, sind Chuck und Vanessa. Es ist einfach furchtbar, wie die Serie möglichst schnell, dabei aber natürlich total ungeschickt vorgeht, versucht, jeden mit jedem einmal miteinander zu verkuppeln. Was dabei rauskommt, sind nämlich nicht nur schlimme Episoden, sondern auch Figuren, die man so gar nicht kannte. So, wie Vanessa sich in dieser Folge gegeben hat, entsprach es nicht ihrem Charakter. Klar, sie ist enttäuscht, aber muss das dann so weit gehen, dass sie mit Chuck zusammen im Bett landet? Ich erinnere mich an Tage, da hat sie Nate für einen verwöhnten Schnösel gehalten, so langsam wird sie selbst zu solch einer Person. Es macht einfach keinen Sinn und ich frage mich, worauf die Serie hinaus will, wenn sie ihre Figuren permanent nur unsympathisch macht.

Is S gonna be the old S again?

Schon inhaltlich wesentlich interessanter finde ich dagegen die Storyline um Serena, die ausgelöst durch das Auftauchen von Busenfreundin Poppy Lifton, scheinbar zu Altbewährtem zurückkehrt. Es stimmt schon, dass wir das in ähnlicher Ausführung bereits am Ende der letzten Staffel hatten, als Georgina versuchte, ihre ehemals beste Freundin auf den wilden Weg zurückzuführen, aber ich glaube, dass diese neue Storyline auf etwas anderes hinauslaufen könnte – ob Queen S in dieser Staffel dann doch noch einmal in große Schwierigkeiten geraten wird? Ob das etwas mit Poppys Freund Gabriel zu tun hat? Er selbst sagt, dass er Serena bereits vor gut einem Jahr getroffen habe, doch sie erinnert sich so gar nicht... Ich bin jedenfalls sehr gespannt und hoffe ja noch auf die ein oder andere Überraschung von Seiten der Autoren...

Ansonsten war der Plot nicht unbedingt bewegend, vor allem Serenas kindisches Getue, als Penelope eine eigene Party schmeißen will, und, als sie davon erfährt, erst recht die beste Fete zum Sweet Sixteen planen möchte... Die Botschaft (was auch mal vorkommen soll) des Plots war jedenfalls klar und einigermaßen verständlich. Man will eben nicht immer für Dinge beschuldigt werden, durch einen Stempel, dem man einem aufgedrückt hat, nur weil man in der Vergangenheit so manche Fehler begangen hat. Change happens und Serena hat sich doch ganz eindeutig in den letzten zwei Jahren verändert, weshalb ich Lilys Reaktion nicht ganz verstehen kann. Zumindest sollte Serena mal schauen, dass sie sich nicht automatisch wieder in den Ärger hineinmanövriert, nun, wo sie mit ihren Freunden ab nach Spanien ist, um "Party zu machen", wie das so schön heißt...

Insgesamt ist bei diesem Plot wieder ein bisschen das Feeling aus der letzten Hälfte der ersten Staffel zu Tage gekommen, ein gutes, nebenbei bemerkt, und es ist gut und recht, dass wir endlich wieder besser unterhalten werden. Es war zwar meistens unterhaltsam in letzter Zeit, aber der Geduldsfaden reißt irgendwann, denn nur schön aussehende Darsteller, die ein paar Witzchen reißen, reichen selbst hier nicht. Ein annähernder Hauch von Tiefe könnte man diesmal schon in minimalistischer Hinsicht beim Serena-Plot vernehmen – ich hoffe, dass das in den nächsten Folgen noch mehr ausgebaut wird...

Social Suicide

Also ein wenig ulkig fand ich es schon, als Poppy mit ihrem "Any sixteen-year-old girl would love that kind of party..." kam, dann ging ich würgen und es wurde besser... Nein, ernsthaft. Es ist schön zu sehen, dass Jenny wirklich gelernt hat, das zu schätzen, was sie hat, nicht das, was andere haben. Dass Serena als reiches, verwöhntes Mädchen aus der Upper East Side das nicht versteht, ist noch verständlich, aber dass sie dann etwas macht, wovon sie doch weiß, dass es nicht Jennys Wunsch entspricht, ist reiner Schwachsinn. Und wenn Jenny gar den Wunsch nach einer Riesenfete verspürt hätte, hätte sie in erster Linie mal gar nicht so unbeeindruckt reagiert, als Lily und Serena ihr davon erzählten, oder hätte Serena später auch noch einmal danach gefragt...

Damit wären also auch schon bei der Storyline, die im Mittelteil recht langweilig war, weil es außer Jennys böser, böser Rache an ihrer Fast-Stiefschwester und davor einem kleinen Streit zwischen den beiden, nicht zu viel mehr kam. Dennoch muss ich auch sagen, dass ich mir generell weniger von der Episode erwartet hätte, nachdem der Titel schon verraten hat, wer wohl größtenteils im Mittelpunkt stehen wird. Trotzdem empfand ich es nicht so nervig wie beim letzten Mal mit Nate, als er ausnahmsweise ein bisschen mehr sagen durfte.

Money, Money, Money

Rufus selbst hat also Geldsorgen, denn er hat nie was auf die Seite gelegt und möchte nun seinen Loft verkaufen, um Dan das Yale-Studium finanzieren zu können. Es war dann ziemlich vorhersehbar, dass er Lilys Angebot, sich von ihr ein paar Scheinchen zu borgen, nicht annehmen würde und stattdessen lieber selbst damit fertig werden möchte, aber das spricht für ihn und hat ihn einmal mehr sympathisch gemacht. Insgesamt hat man den Plot dann auch noch recht süß aufgezogen, aber ich hoffe, dass Rufus nicht zu illegalen Mitteln zurückgreifen wird, um das Geld zusammen zu bekommen. Denn wenn wir eine Sache in den letzten zwei Jahren gelernt haben, dann ist es die Tatsache, dass er wirklich alles für seine Kinder tun würde - bedingungslos.

Schnipsel

- Hm, nun wird also wieder der Plot um Rufus' und Lilys Kind aufgenommen, was natürlich gegen Ende der Staffel zu erwarten war. Das Folgenende war dann auf jeden Fall packend und ich bin interessiert, wie es diesbezüglich weitergeht. Ich rechne mal damit, dass in der großen Lily-Episode der Plot erneut aufgegriffen wird, spätestens dann aber im Staffelfinale, wo es womöglich zur großen Konfrontation zwischen den leiblichen Eltern und ihrem Sohn kommen könnte. Ich bin gespannt!

- Was ist denn nun mit Nates Großvater, Opi Van der Bilt? Nicht, dass es mich groß interessieren würde, aber taucht der noch einmal auf, weil der Senior doch so viel mit seinem Enkel vorhat?

- Das Staffelfinale ist ja selbst nicht mehr weit und ich hoffe, dass wir in Richtung "Bart Bass und der mysteriöse Unfall" noch mehrere Informationen bekommen. Weiterhin bin ich mir einfach sicher, dass das nicht nur ein Unfall war, sondern Mord. Mein Hoffnungsschwerpunkt liegt also bei einer Rückkehr des bösen Bruders, was demnächst (endlich!!!) zur Aufklärung dieser Storyline führen könnte.

- Weitestgehend unbeachtet lassen könnte man ruhig die wirre Story um Fran Fine alias The Nanny Elle, die mich zur Ausstrahlung einfach verrückt gemacht hat, aber dennoch ein Teil von Barts mysteriösem Leben ist.

Fazit

Mein Vertrauen in die Serie ist wieder gestärkt, die wahrscheinlich besten Episoden mit den weltbesten Storylines, die man uns das gesamte Jahr vorenthalten hat, in den Startlöchern, um endlich über die Bildschirme zu flimmern. Bis dahin fünf von neun möglichen, erreichbaren Punkten – Tendenz steigend...

Niko Nikolussi - myFanbase

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