Valentinstag in "Glee"
#2.12 Liebeslied zum Leid

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Nach eineinhalb Staffeln haben sich in "Glee" genügend Geschichten entwickelt, um locker eine Episode zum Valentinstag zu füllen. Mit #2.12 Liebeslied zum Leid ist man dieses Unternehmen auch angegangen und hat den Kampf von Sue gegen den Glee-Club sowie das Mobbing gegen den Glee-Club komplett ausgeblendet um einzig und allein fast alle Paare zu betrachten und ihre Geschichten weiter zu erzählen. Dabei hat man sich zudem ausschließlich auf die Jugendlichen fokussiert und alle Möglichkeiten ausgeschöpft.

Foto: Cory Monteith, Glee - Copyright: 2009 Fox Broadcasting Co.; Matthias Clamer/FOX
Cory Monteith, Glee
© 2009 Fox Broadcasting Co.; Matthias Clamer/FOX

Zunächst wären da die überaus glücklichen Paare, die sich pudelwohl fühlen, keinerlei Probleme haben und in ihrer Chemie jeweils auch nicht den Eindruck machen, dass sich dies ändern könnte. Dass Mike Chang und Artie Abrams diesen Zustand regelrecht feiern, kann man verstehen, denn selbstverständlich ist es nicht, wie man an den anderen Paaren sieht. Finn Hudson hat mit dem Sieg beim Football neues Selbstvertrauen getankt und sieht somit keinerlei Gründe mehr, Rachel Berry vergeben zu müssen, könnte er doch nun jede haben. Besonders interessiert ihn nun aber wieder Quinn Fabray, nachdem diese seine Qualitäten wieder erkannt hat und einfach besser in der Schule gestellt ist, wenn sie mit dem Quarterback zusammen ist. Beide wissen eigentlich nicht wirklich, was sie gerade wollen und klammern sich an alte Emotionen. Die Liebe ist nicht einfach oder eindeutig soll wohl die Aussage sein. Dass damit andere deutlich verprellt werden, bekommen die beiden gar nicht mit.

Richtig Valentinstagsstimmung kommt dank Blaine auf, der diesen Tag liebt und seine romantische Ader extrem zum Vorschein bringt. Leider geht der tolle Auftritt für ihn in die Hose, aber manchmal ist ein ganz anderer Mensch der wirkliche Valentin. Dass man nicht unbedingt immer einen Freund benötigt, sondern auch andere Schwerpunkte in seinem Leben haben kann, ist durch Mercedes Jones repräsentiert, die leider schon lange keine eigene Storyline hatte und weit und breit kein Love Interest existiert. Gerade deshalb ist es toll, dass sie diese Stärke zum Ausdruck bringt und sogar Rachel und Kurt Hummel überzeugen kann, dass ein fester Freund nicht alles ist. Selbiges würde gewiss auch Santana Lopez sagen, nur dass sie ein anderes Leben lebt, dass ihr erstmals richtig vorgeworfen wird, letztlich aber das ist, was Santana glücklich macht. So ist sie wieder der ewige Unruheherd, der einige Storys voran treibt.

Foto: Mark Salling, Glee - Copyright: 2009 Fox Broadcasting Co.; Patrick Ecclesine/FOX
Mark Salling, Glee
© 2009 Fox Broadcasting Co.; Patrick Ecclesine/FOX

Puck ist immer auf der Suche nach der Herausforderung und für sich vollkommen unschlüssig, was er eigentlich wirklich will. Das führt dazu, dass er mit Lauren genau diejenige will, die er nicht haben kann. Lauren aber lässt sich nicht so einfach um den Finger wickeln und so ist es noch etwas hin, bis es zum Happy End kommen kann. Das ist sinnbildlich für die gesamte Episode, denn ein Happy End gibt es nirgends. Wir bekommen also keine überkitschige Valentinstagsepisode präsentiert, sondern eben eine Episode, die um den Valentinstag herum alle Paare betrachtet. Trotzdem gibt es glückliche Momente, denn so kann sich Rachel zum Beispiel aus ihrer Abhängigkeit zu Finn befreien und Kurt und Blaine machen möglicherweise entscheidende Fortschritte. Und die dauerglücklichen Pärchen genießen ihr Glück.

Diese Episode ist weit davon entfernt, eine kitschige, auf den großen Tag der Liebe einstimmende Folge zu sein. Sie nutzt den anstehenden Tag aber aus, um den Schwerpunkt für die Episode ganz klar auf die diversen Liebesbeziehungen zu legen, diese weiter zu erzählen und dabei nicht zu übertreiben sondern letztlich eine normale Episode "Glee" zu zeigen.

Emil Groth - myFanbase