Bewertung

Review: #21.15 Bust Your Windows

Foto: Alexis Floyd, Harry Shum Jr. & Niko Terho, Grey's Anatomy - Copyright: 2024 Disney. All rights reserved.; Disney/Anne Marie Fox
Alexis Floyd, Harry Shum Jr. & Niko Terho, Grey's Anatomy
© 2024 Disney. All rights reserved.; Disney/Anne Marie Fox

"Grey's Anatomy" behält seinen aktuellen Trend bei und nimmt deutlich Tempo aus den Storylines heraus. Während es in den letzten Folgen zumindest noch mehrere große Erzählstränge waren, die man weiter vorangebracht hat, so ist es in #21.15 Bust Your Windows lediglich die Geschichte um Lucas Adams' Kampf um seine Karriere, die im Zentrum steht. Diese wurde auch wirklich gelungen ausgeführt, trotzdem war mir das doch etwas wenig für eine ganze Episode, nachdem die anderen Nebengeschichten jetzt nicht allzu viel hergegeben haben.

Richard Webber hat eine Mission (Lucas helfen) und geht dabei richtig schlau vor. Ihm ist natürlich bewusst, dass man Catherine Fox nicht ebenso lieb darum bitten kann, ihre beruflichen Entscheidungen zu überdenken. Catherine ist Businessfrau durch und durch, da helfen auch ein paar gut gemeinte Worte von ihrem Ehemann nichts. Taten braucht es. Und genau deswegen fädelt es Richard geschickt ein, dass Lucas ganz zufällig in der Klinik eingeteilt wird – genau da, wo auch Catherine ist (seit wann die freiwillig Stunden in der Klinik übernimmt, sei mal dahingestellt). Wenig verwunderlich, dass Lucas seine Chance sofort nutzt und etwas übereifrig Catherine helfen möchte. Ebenso war es klar, dass sie ihn erst einmal nicht sehr ernst nimmt, trotzdem muss man ihr lassen, dass sie ihm ermöglicht, um seinen Job zu kämpfen. Und siehe da - Lucas schafft das Unmögliche: Er stimmt Catherine um. Interessanterweise war es aber nicht der alternative Eingriff, den er gefunden hat, was ja eigentlich das perfekte Setup war. Es war sein Umgang mit Navy, die ja echt einen ganz miesen Tag hatte. Absolut verständlich, dass sie als junge Teenagerin so eine intime Operation nicht unbedingt von dem süßen jungen Doktor durchgeführt haben möchte. Während sich Catherine sofort auf die Bedürfnisse des jungen Mädchens eingestellt hat, hat Lucas ein wenig gebraucht, um das Medizinische beiseitezulassen und sich auf seine Patientin zu konzentrieren. Da hat er dann aber sofort geschaltet, nicht gezögert und seine Chance auf eine OP und Catherines Wohlwollen zurückgestellt. Und genau das war letztlich für Catherine das Ausschlaggebende, um ihm seinen Status zurückzugeben. Ich muss sagen, dass mir dieser Aspekt viel besser gefallen hat, als dass Lucas einfach nur eine tolle Operation findet und die eben erfolgreich durchzieht. Die persönliche Ebene, das Verstehen seiner Patienten und das Eingehen auf die Wünsche von ihnen, ist ein wichtiger Teil der Arbeit eines Arztes. Besonders wo doch gerade die Ausbildungszeit geprägt ist von Kämpfen um den cooleren Fall, die beste OP oder den schwierigsten Eingriff, war es schön, auch diese Seite mal wieder in den Fokus zu stellen.

Insofern gönne ich Lucas seinen Sieg vollkommen – mal ganz abgesehen davon, dass es die zukünftigen Storylines um einiges erleichtert, wenn er auf einer Höhe mit dem Rest des Teams bleibt. Wobei ich etwas über Simone Griffiths Reaktion verwundert war. Denn eigentlich müsste jetzt doch alles perfekt sein. Lucas ist seinen zusätzlichen Stress und die automatischen Vergleiche mit seinen Kolleg*innen los, wieso also scheint Simone jetzt irgendwie auf die Bremse zu treten? War sie nur überfordert, als sie ihm den Einzug anbieten wollte, er aber schon munter in die weitere Zukunft plant? Oder steckt da mehr dahinter?

Simones Streiterei mit Benson 'Blue' Kwan war dagegen einfach nur nervig und unnötig. Ich kann total verstehen, dass Simone keine Lust auf Blue als chaotischen Mitbewohner hat, aber so etwas hätte als kleine Nebengeschichte gereicht und nicht so groß aufgeblasen werden müssen. Es war richtig von Richard, sie im Operationssaal deutlich zurecht zu weisen und Blue rauszuwerfen, denn seine bissigen Zwischenbemerkungen waren nicht nur unpassend, sondern auch ablenkend für Simone. Das einzig gute an dem Ganzen war ihr Versöhnungsgespräch. Ich hoffe echt, dass Blue bald wieder in die Spur kommt. Ähnlich nebensächlich (aber um einiges unterhaltsamer) waren Ben Warren und Taryn Helm, die erst zu Superhelden werden müssen, bevor sie feststellen, dass sie als Team viel besser arbeiten können. Wobei diese Erkenntnis eher von Taryn kam, denn schließlich war es von vornherein Bens Plan, sich an sie zu hängen, um einen Lernpartner für die Abschlussprüfungen zu finden. Vielleicht ist das jetzt ja die Chance, wieder mehr von Taryn zu sehen zu bekommen, nachdem Ben ja fester Teil des Casts ist.

Eine Mini-Überraschung gab es dann doch noch. Nachdem Jules Millin Winston Ndugu erst heldenhaft vor dem Fensterputzer in Sicherheit geschubst hat, beginnt damit eine ganze Kettenreaktion an romantischen Tropes. Jules, die Winstons chirurgisches Können bewundert, die Schmeichelei, dass er nicht so "Old School" ist, wie er immer tut, seine Höhenangst, der er sich mit ihrer Hilfe stellt, die Aussicht genießen (und dabei demonstrativ Jules anschauen), Jules, die friert und Winston, der ihr seine Jacke gibt. Da wurde viel in eine Episode gepackt. Zu viel, um nichts daraus entstehen zu lassen. Ich will ja auch nicht abstreiten, dass ihre Szenen echt süß waren, nur wäre es mir einfach lieber, wenn man diese Beziehung rein beruflich gelassen hätte. Was ist denn so falsch an einer reinen Mentor-Assistenzarzt-Beziehung? Noch dazu, weil ich Winston leider nicht so recht zutraue, sich endlich aus seinem Schattendasein in der Serie zu lösen. Naja, vielleicht werde ich ja noch überrascht.

Fazit

Das war eine leichte, kurzweilige Episode, in der leider relativ wenig passiert ist. Nachdem gerade die erste Hälfte der Staffel mit Volldampf verschiedenste Handlungsstränge erfolgreich parallel geführt hat und man sich vor neuen Entwicklungen kaum retten konnte, wirken die letzten Folgen daher etwas blass. Immerhin hat man es geschafft, Lucas wieder zurück in sein Team zu bringen. Ansonsten wird es Zeit, dass die Serie endlich wieder Fahrt aufnimmt. Es sind schließlich nur noch ein paar Episoden bis zum Staffelfinale und bei vielen Geschichten strecken wir noch mittendrin.

Denise D. - myFanbase

Die Serie "Grey's Anatomy - Die jungen Ärzte" ansehen:

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