Bewertung

Review: #4.02 Der erste Tag

Foto: Alexis Bledel, Gilmore Girls - Copyright: Warner Bros. Entertainment Inc.
Alexis Bledel, Gilmore Girls
© Warner Bros. Entertainment Inc.

Diese Episode stellt einen Wendepunkt innerhalb der Serie dar. Rory zieht von zu Hause aus und geht nach Yale, womit die unzertrennlichen Gilmore Girls nicht mehr unter einem Dach leben und eine neue Atmosphäre entsteht. Die Universität Yale wird zu einem neuen Handlungsschauplatz, der neue Charaktere mitbringt.

Rorys Verhalten in dieser Episode finde ich allerdings etwas merkwürdig. Ihre Heimwehattacke schon nach knapp zwanzig Minuten in Yale erscheint mir doch leicht übertrieben. Natürlich eilt Lorelai ihrer Tochter sofort zu Hilfe und bringt das Wohnheim mit lustigen Ideen in Schwung. Man hat den Eindruck, dass Lorelai auf diese Weise noch einmal als Supermama präsentiert werden soll, bevor Rory sich endgültig ins Collegeleben verabschiedet. Wenn man bedenkt, dass Rory auch schon auf eigene Faust nach New York gedüst ist, um Jess zu sehen, und auch sonst oft ihre Selbstständigkeit und ihr Selbstbewusstsein unter Beweis gestellt hat, ist es schon ein wenig eigenartig, dass sie plötzlich so hilflos ist. Hinzu kommt, dass Yale nicht weit entfernt von ihrem Zuhause ist, was wäre erst gewesen, wenn sie sich für Harvard entschieden hätte? Gut, letztlich überwindet Rory ihr Heimweh mit Lorelais Hilfe schon nach einer Nacht, aber so richtig nachvollziehbar ist ihr extremer "Mami, ich brauch dich"-Anfall nicht.

Einer der neuen Charaktere, die in dieser Episode eingeführt werden, ist Tana Schrick, ein erst 16-Jähriges Wunderkind, mit dem sich Rory und Paris den Wohnraum teilen. Tana gehört zu den etwas vernachlässigten und weniger überzeugenden Charakteren der Serie. Sie soll zwar ein Wunderkind sein, wirkt aber ziemlich unbeholfen und nicht wie jemand, den man mit 16 schon auf die Uni schicken sollte. Letztlich verschwindet Tana nach der vierten Staffel spurlos und wird nie wieder erwähnt. Ja, auch bei den "Gilmore Girls" gibt es wie in vielen Serien dieses kleine schwarze Loch, in das Charaktere auf Nimmerwiedersehen verschwinden. In diesem kleinen schwarzen Loch kann Tana in aller Ruhe mit anderen plötzlich verschwundenen und nicht mehr erwähnten Charakteren wie Jason Stiles und Alex Karten spielen.

Irgendwie hinterlässt diese Folge ein Gefühl von "jetzt ist alles ein bisschen anders". Wenn ich ehrlich bin, wirkt die ganze Umgebung Yale auf mich in dieser und den meisten anderen Episoden der vierten Staffel nicht überzeugend, da Rory nicht in Hochform scheint und Yale weder die Gemütlichkeit von Stars Hollow, noch den bissigen Humor der Gilmore-Residenz in Hartford ausstrahlt. Ein Lichtblick ist da Paris, die aber leider einige Episoden später eine überflüssige Affäre mit einem Professor beginnt.

Maret Hosemann – myFanbase

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