Bewertung

Review: #1.15 Die erste Begegnung

Foto: Copyright: 2006 Touchstone Television. All Rights Reserved. No Archive. No Resale./Richard Cartwright
© 2006 Touchstone Television. All Rights Reserved. No Archive. No Resale./Richard Cartwright

In dieser Folge wird eine Zeitreise in Melindas Kindheit unternommen. Sie begegnet dabei dem Geist von Sarah, einem kleinen Mädchen, mit welchem sie in der Grundschule die Schulbank gedrückt hatte und welches leider damals nach einer schweren Krankheit verstorben ist. Wie wir erfahren, war der Geist von Sarah der erste, den Melinda jemals sehen konnte, was ihr allerdings seitens von Mitschülern, Lehrern und sogar ihrer eigenen Mutter als kindliche "Verrücktheit" ausgelegt wurde. Melinda hatte den Geist von Sarah damals verschreckt, weil sie sie fragte, warum sie denn in ihrem Schlafanzug in der Schule sei, seither hatte sich Sarah nicht mehr gezeigt. Nun jedoch sucht Sarah auch in der Gegenwart Kontakt zu Melinda.

Die Geschichte in dieser Folge ist sehr gelungen. Die Anknüpfung an die Geschichte von Sarah und Thematisierung der schwierigen Beziehung zwischen Melinda und ihrer Mutter passt und wird spannend erzählt. Überhaupt ist der Anfang der Folge wirklich mitreißend. An einem allerdings habe ich trotzdem etwas auszusetzen. Es ist Melindas Verfolgungsjagd im Traum, als sie Sarah vergeblich versucht einzuholen und dabei ein weißes tief, dekolletiertes Kleid trägt. Ja, es muss offenbar immer wieder sein, dass Melindas "Vorzüge" auf Biegen und Brechen zur Schau gestellt werden. Aber Gott sei Dank ist das schnell vorbei und so kann mich sich bald wieder der eigentlichen Geschichte widmen.

So spannend der Beginn der Folge ist, je mehr überrascht der kurzzeitige Spannungseinbruch zur Mitte der Folge. Ab dem Zeitpunkt, als Melinda den Vater von Sarah ausfindig macht und mit ihm das Gespräch sucht, kommt eine gewisse Langatmigkeit auf. Der Vater berichtet, dass er und Sarahs Mutter sich nach dem Tod der Tochter getrennt hätten. Zwischenzeitlich sah es so aus, als kämen beide wieder zusammen, aber Grace, seine Frau, hat den Kontakt schließlich wieder abgebrochen. Auch das anschließende Gespräch zwischen Melinda und Grace plätschert eher so dahin. Dass Grace nun an derselben Krankheit wie Sarah damals leiden soll und die Behandlung verweigere, weil sie sich nicht das zugestehen kann, was sie ihrer Tochter damals verwehrt hat, reißt mich nicht vom Hocker.

Sehr rührend ist allerdings die folgende Aussprache zwischen Sarah und ihren Eltern. Das kleine Mädchen ist wirklich sehr überzeugend. Ihre Botschaft an ihre Eltern ist, dass es o.k. sei, trotz allem, was passiert sei, glücklich zu sein. Wie sie das so sagt, ist herzerweichend und die Erleichterung ihrer Mutter ist mehr als nachvollziehbar.

Sehr interessant daneben war der Konflikt zwischen Melinda und ihrer eigenen Mutter, die sie hinsichtlich ihrer Gabe nie unterstützt hatte. Dass auch Melindas Mutter die Fähigkeit besitzt, mit den Geistern zu sprechen, stellt sich für mich in dieser Folge als die überraschendste Erkenntnis dar. Anstatt wie Melinda böse auf sie zu sein, empfinde ich es aber eher als verständlich, dass Melindas Mutter selbst nicht bereit ist, mit dieser Gabe zu leben und ihre Fähigkeit offenbar all die Jahre verdrängt hat. Wer will denn schon Geister sehen? In diesem Punkt muss ich Melindas Mutter voll und ganz zur Seite stehen. Naja, Melinda sieht das anders und so schwelt der Konflikt zwischen Mutter und Tochter weiter. Warum allerdings in dieser Folge auch noch Melindas Geburtstag thematisiert werden musste, verstehe ich nicht. Die Verbindung zu Melindas Mutter war in dieser Geschichte doch bereits dadurch gesponnen, dass letztere eine gute Freundin von Sarahs Mutter war und daher Auskunft über deren jetzigen Aufenthaltsort geben konnte. Das Geburtstagsthema hätte also für meinen Geschmack nicht aufgekocht werden müssen.

Abgesehen von dem kleinen Mädchen Sarah und Melindas Mutter waren für mich Andrea und Jim ein weiteres, zugegebenermaßen sehr "leises" Highlight. Ich finde immer mehr, dass die beiden einfach sehr gut zusammenpassen würden. Ich wäre für eine Spin-Off-Serie, in dem Andrea und Jim ihre eigene Geschichte bekommen.

Fazit

Eine schöne Geschichte und insgesamt recht spannende Folge. Nach einem guten Anfang bricht die Spannung zwar kurzzeitig ein. Allerdings ist dies nur von kurzer Dauer und so wird die Folge im Anschluss unterhaltsam und mitreißend fortgesetzt. Gespickt mit vielen kleinen Highlights, angefangen von dem kleinen Mädchen Sarah, Melindas Mutter und nicht zu vergessen dem kurzen Auftauchen der schwarzen Gestalt ohne Gesicht in Melindas Laden, avanciert diese Folge zu einer wahren Perle der ersten Staffel. Nach alledem ist diese neue Folge nach meiner Einschätzung rundum empfehlenswert.

Anne L. - myFanbase

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