Review: #1.19 Geben und Nehmen

Obwohl diese Folge den Titel Geben und Nehmen trägt, hätte ebenso gut "Die Familie ist am Wichtigsten" oder Ähnliches gepasst. Genau diese stand bei Shay und Herrmann im Vordergrund und wurde vor allem durch den besonderen Fall der Woche noch mal stärker fokussiert...

Die Wache ist unter Beschuss

Ehrlich gesagt hätte ich den Handlungsbogen rund um den Beschuss der Wache nicht wirklich gebraucht, da er für mich keine große Wichtigkeit hatte. Es ging also 'nur' um Drogen und die durch die Überprüfung der Hydranten weggespült werden könnten bzw. auch zum Teil wurden. Natürlich hat man am Ende der Folge erkannt, dass Caseys Worte bei der Gang Nachdruck gehabt hatten und jene vielleicht sogar erkannt haben, wie wichtig ein gutes Zusammenleben ist, allerdings genügte mir in diesem Fall schon die Ehrung für den verstorbenen Taye.

Bezüglich der Gang und der Tatsache, dass die Wache beschossen wurde, dachte ich erst, man wolle sich für Flacos Tod rächen. Dies fände ich sowieso recht interessant, ob seine Gangmitglieder davon wissen und sich vorstellen können, wer für den Tod verantwortlich ist. Für mich hätte der Beschuss aus diesem Aspekt dann doch wesentlich mehr Sinn gemacht, muss ich sagen. Aber wer weiß, vielleicht wird eine ähnliche Handlung nochmals aufgegriffen. Ebenso interessant war auch die Theorie mit Voight, der ja einen Gefallen eingefordert hat.

Ehrung für Taye und Familienzugehörigkeit

Der Fall der Woche war sehr ergreifend und hat auch die Truppe bewegt. Vor allem hat er aber auch dafür gesorgt, dass Herrmann wieder einen Schritt auf seine Familie zugeht. Doch erst einmal zurück zu Taye. Für mich sah schon schon bei der Rettung aus dem Schacht so aus, als würde der Junge nicht überleben, umso schlimmer war es dann, als der Gedanke wahr wurde. Zudem muss ich zugeben, hatte ich vollkommen verdrängt, dass man ihn bereits in der Pilotfolge sah. Umso berührter war ich dann von Mills, der sich den Besuch des Jungen dann nochmals ins Gedächtnis rief und somit Chief Boden auf diese wunderbare, schöne und sehr emotionale Ehrung für Taye gebracht hat. Ich muss sagen, dass ich den Tränen recht nahe war, als die Truppe in Reih und Glied zum Abschied gestanden hat. Ich denke, diese Szene hat Tayes Mutter und Bruder den Gang zum Grab leichter gemacht. Überhaupt muss man hier sagen, dass der Tod des Jungen die Gemeinschaft zusammengeschweißt hat, denn auch die Gang, die die Wache beschossen hat, erwies Taye die letzte Ehre. Es könnte zwar sein, dass es nur daran gelegen hat, weil sie selbst farbig sind, allerdings denke ich wirklich, Caseys Worte haben die Gang zum Nachdenken angeregt.

Zum Nachdenken wurde auch Herrmann angeregt und diesen Handlungsbogen fand ich sehr gut inszeniert. Durch den Tod eines ehemaligen Kollegen wurde in Herrmann etwas ausgelöst, was ihm Angst machte. In gewisser Weise ist diese Angst sogar verständlich, denn immerhin schien der Kollege noch nicht so alt gewesen zu sein. Vielleicht war dies aber nötig, um Herrmann dazu zu bewegen, wieder Kontakt zu seinem Vater zu suchen. Dabei erschien es bald logisch, dass von diesem keine Reaktion kommt, um die Spannung aufrecht zu halten. Zum anderen gefiel es mir hier sehr gut, dass Mouch der Drahtzieher gewesen ist und so Herrmann mit seinem Bruder Larry zusammen zu bringen. Jedoch war dies es nicht alleine, was mir sehr gut gefallen hat. Vielmehr gefiel es mir, dass Herrmann endlich erkannt hat, von seinem Vater in Form der Bildergalerie Anerkennung zu bekommen. Ich denke damit wird sich das eingeschlafene Verhältnis zwischen Vater und Sohn positiv verändern. Damit dürfte auch seine Angst abgeebbt sein, keine Ehrung nach seinem Tod zu bekommen. Diese Storyline zeigte ihn von einer sehr verletzlichen Seite und somit wird einem auch klar, welch weicher Kern doch in seiner Seele steckt. Ich bin sehr froh über diesen positiven Ausgang, denn irgendwie hatte ich den Verdacht, dass der Vater verstorben ist. Dies hätte Herrmann in ein sehr tiefes Loch gestürzt.

Die Familienplanung nimmt Gestalt an

Ich hätte ja wirklich nicht erwartet, dass Severide zustimmt, sich als 'Samenspender' für Shay zur Verfügung zu stellen bzw. mit ihr eine Familie zu gründen. Aber vielleicht ist es gerade diese enge Freundschaft, die ihn dazu bringt, seiner besten Freundin diesen Herzenswunsch zu erfüllen – dies machen ja beste Freunde füreinander. Seine Entscheidung könnte aber auch etwas damit zu tun haben, weil Shay zu Beginn der Staffel ihren Job für ihn riskiert hat. Gut vorstellbar ist es schon, dass Severide so seinen Dank zum Ausdruck bringen möchte.

Ein wenig seltsam war Shays Vorschlag schon, mit ihm Sex haben zu wollen. Die Art und Weise wie sie diesen vollführen wollte, wäre sicherlich genauso merkwürdig gewesen, wie Shays Erklärung dazu. Gut, dass man uns dies erspart hat. Allerdings habe ich die Befürchtung, dass es nicht mal zur Schwangerschaft kommt, aber warten wir mal ab.

Was da noch zwischen Casey und Heather laufen wird, vermag ich noch nicht sagen. Allerdings könnte es auch hier sehr gut sein, dass Casey ein Ziehvater für Heathers Kinder werden wird. Ein bisschen schade finde ich die Reaktion von Severide. Eigentlich müsste er seinen Kollegen so gut kennen, damit er Casey eben keine Liebschaft oder Affäre unterstellt. Hier wird uns sicher noch die ein oder andere Überraschung erwarten.

Ähnliches könnte ich mir auch bei Dawson und Mills vorstellen. Jetzt macht es sich immer sichtbarer, wie verschieden die beiden sind und dies geht bestimmt nicht mehr lange gut, da Dawson schon bemerkt hat, dass Mills ihr etwas verschweigt. Zumal hat jene schon mehrmals bewiesen, dass sie sich nicht hinters Licht führen lässt.

Fazit

#1.19 Geben und Nehmen hat sehr schön gezeigt, wie wichtig Zusammenhalt und Familie ist. Letzteres wurde vor allem sehr schön durch die Storyline von Herrmann in Szene gesetzt. Ebenso streute man schöne Momente zwischen Shay und Severide ein. Jedoch war der Höhepunkt dieser Folge die Geste der Truppe für den verstorbenen Taye. Interessant wird es sicher auch mit Tara, welche noch keinen bleibenden Eindruck hinterlassen hat.

Daniela S. - myFanbase

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