Review: #2.21 Wendepunkte
"Im Leben eines jeden Menschen gibt es Wendepunkte. Sie prägen ihn für seine weitere Entwicklung. Manchmal kommt es vor, dass man sie kaum bemerkt und manchmal sind sie nicht zu übersehen."
So beginnt diese Folge. Zum ersten Mal werden wir in die Vergangenheit, genauer gesagt ins Galway 1753, geschickt, um etwas über Angel zu erfahren, als dieser noch ein Mensch war. Diese Art von Folge finde ich einfach wunderbar! In jeder Serie, sei es nun "Charmed" oder "Nip/Tuck" (bei letzterem wird dann schon eher einmal in die Zukunft gesehen), reist man in der Regel einmal in eine andere Zeit oder auch Dimension. In diesem Falle reist man also in Angelus' menschliche Vergangenheit. Sehr lange als Mensch sieht man ihn nicht, was ich sehr schade finde. Das, was man sieht, stellte Angel in ein eher negatives Licht. Er ist eingebildet, herrisch und ein richtiger Casanova. Doch ein Lügner ist er keinesfalls. Ich meine mich zu erinnern, dass er Buffy einst erzählte, wie wunderschön Darla früher war. Und ich kann ihm nur zustimmen. Mit dieser hochgesteckten Frisur und dem wunderschönen Ballkleid sieht Julie Benz einfach fantastisch aus!
Obwohl Angel im 16. Jahrhundert noch nicht wirklich interessant war, so wurde er es doch auf jeden Fall später. Schon mit Seele gefiel er mir super. Doch unschlagbar ist er, wenn er so richtig böse ist. So zum Beispiel, als er mit seinem speziellen Blick über den Friedhof schlendert und Buffy beim Kampf zusieht. Ich verstehe wirklich, was Buffy an Angel gefunden hat, schließlich wäre es mir vermutlich genauso gegangen. Doch nun ist ja alles anders. Einerseits ist das natürlich schade für Buffy, doch andererseits wird es hoffentlich bald einen Endkampf zwischen den beiden ehemaligen Geliebten geben, was natürlich irrsinnig spannend werden wird.
Nach kurzer Zeit kam dann der zweite Rückblick, diesmal ins London 1860, wo sich Angelus und Drusilla vermutlich das erste Mal trafen. Als Priester macht sich Angelus auch gar nicht mehr schlecht, da er voller Ironie redet, schließlich verachtet er alles, was mit Gott oder der Kirche zu tun hat. Noch toller wird es dann, als er Drusilla beauftragt, einfach böse zu sein, wie es ihrer wahren Natur auch entspricht. Und dass Drusilla böse ist, wissen wir ja nun wirklich. Einfach herrlich wie sie zu Spike kommt und ihm erzählt, dass sie unterwegs einen Greis getroffen hat, der wahnsinnig eklig schmeckte. Und dann kam auch schon Angelus rein und machte die Szene noch besser, als sie ohnehin schon war, in dem er zunächst Spike einen leichten Schlag an den Kopf verpasst (á la Gibbs aus NCIS) und dann zu Drusilla weitergeht und mit ihr flirtet, während sie ihr von dem Ding im Museum erzählt, den sie schließlich später auch stehlen.
Ein wenig enttäuscht war ich schon, dass Willow die Diskette mit dem Zauberspruch darauf gefunden hat, mit deren Hilfe Angelus seine Seele zurückbekommen kann. Denn wenn das wirklich klappt, sieht es für Angelus schlecht aus, beziehungsweise für seine sexy böse Seite, die mir mittlerweile sehr ans Herz gewachsen ist. Aber bislang hat Willow das noch nicht hinbekommen. Möglicherweise war sie auch einfach viel zu abgelenkt von Oz. Man denke nur einmal an die Szene in der Cafeteria, als sie auf seinem Schoß saß und Snyder sie deswegen anmachte. Mit dem ist wirklich nicht gut Kirschen essen. Schade, dass Flutie und nicht Snyder von den Hyänen aufgefressen wurde.
Und schließlich kam auch schon der dritte Rückblick, dieses Mal ins Jahr 1898 nach Rumänien, als der Stamm der Kalderash Angelus seiner Seele beraubt. Dieser Rückblick war leider viel zu kurz, auch wenn ich nicht gewusst hätte, was ich noch gezeigt hätte. Aber Angelus' leuchtende Augen waren definitiv richtig cool. Eventuell bekommen wir die bald wieder zu sehen. Ich fand es ganz schön heftig, wie Xander reagiert hat, als er von Jennys Zauberspruch erfuhr. Wie er Cordelia noch angeschrien hat, war noch sehr lustig, doch Xander und Giles bekamen sich so sehr in die Haare, dass Buffy dazwischen gehen musste. Ich empfehle jedoch jedem, sich diese Szene sowohl im Deutschen, als auch im Englischen anzusehen, denn beide Varianten unterscheiden sich sehr! Im Deutschen ist alles ein wenig übertrieben, während Xander sich im Originalen immer mehr steigert in seinem Wutausbruch.
Total überrascht war ich dann zur Mitte der Folge hin, als Kendra auf einmal wieder in Sunnydale war. Doch noch mehr verwunderte mich, dass es in dieser Episode trotz der vielen Storylines obendrauf noch einen sehr starken und wichtigen Dämon gab, nämlich Acathla. Notwenig war ein so starker Dämon nicht unbedingt, doch machte er die Folge noch spannender und interessanter - vor allem aber wichtiger, da es sich schließlich um eine Doppelfolge und noch dazu um die vorletzte Folge der zweiten Staffel handelt.
Der für mich zweifelsfrei am interessantesten Rückblick war der, der uns ins Jahr 1996 nach Manhattan führte. Angel war echt arm dran. Das genaue Gegenteil war dann Whistler, der total lebensfroh wirkte. Fraglich bleibt, wer genau er ist, vor allem aber wieso er Angel hilft, da er doch ein Dämon ist (sowohl Whistler, als auch Angel). Und why the hell brachte er ihn zu Buffy nach Los Angeles? Nebenbei bemerkt war Buffy zu der Zeit noch total anders. In etwa wie ein blonder Zwilling von Cordelia. Es ist ziemlich Furcht einflößend, Buffy mit einem Lolli im Mund, pinkfarbenen Klamotten und langen blonden Haaren zu sehen. Sie erinnerte mich ziemlich an Barbie! Doch das sollte sich dann ändern, als Merrick, ihr Wächter, auftauchte. Dieser Rückblick gefiel mir wirklich richtig gut. So etwas sollte es viel öfter geben.
Sehr komisch fand ich Kendra in dieser Folge. Sie war total emotional, vor allem was "Van Helsing" betraf. Total anders als sonst also. Angelus war mal wieder typisch Angelus. Da lockt er Buffy so eiskalt in eine Falle, die für einige tödlich ausging. Doch besonders traurig, dass Kendra tot ist, bin ich nicht, schließlich war sie nie besonders nett. Bleibt abzuwarten, was nun geschehen wird. Also ob sich das mit den zwei Jägerinnen wieder einpendelt oder ob es weiterhin zwei bleiben werden. Die Art, wie Kendra starb, war aber erst so richtig interessant! Wer hätte noch vor einigen Folgen gedacht, dass die schwache und verrückte Drusilla eine Jägerin töten könnte! Ihr Spruch "Du bist in meinen Augen, du bist in mir!" war ebenfalls sehr amüsant. Doch geholfen hat es ihr anscheinend sehr. Denn schließlich hat sie bekommen, was sie wollte: Giles. Und Buffy sitzt dort trauernd bei Kendra, als auf einmal die Polizei reinkommt. Es bleibt also äußerst spannend. Denn vermutlich wird die Polizei Buffy verdächtigen, Kendra getötet zu haben.
Fazit
Dies ist eine tolle und spannende Episode, die vor allem durch die Rückblicke Angels bislang einzigartig ist. Abzuwarten bleibt, ob das Finale die Spannung beibehalten kann. Bis zum Finale bleiben mir jedoch vermutlich Whistlers Worte am Ende der Folge in Erinnerung, denn sie waren wirklich irgendwie berührend:
"Es ist doch immer so: Selbst wenn man sie kommen sieht, ist man vor Überraschungen nicht gefeit. Wir alle wollen, dass unser Leben so bleibt, wie es ist, doch es ändert sich. Sind wir also hilflos? Nur Marionetten? Nein. Es gibt immer wieder Wendepunkte. So ist das Leben. Es kommt darauf an, was man daraus macht. In diesen Momenten erkennt man, wer man ist. Ihr werdet sehen, was ich meine."
Vivien B. - myFanbase
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Informationen zur Episode
Englischer Titel: Becoming (1)Erstausstrahlung (US): 12.05.1998
Erstausstrahlung (DE): 22.05.1999
Regie: Joss Whedon
Drehbuch: Joss Whedon
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