Bewertung

Review: #3.24 Mexiko

*Gähn* Oh, das Finale ist ja schon vorbei. Ich war zwischendurch wohl eingeschlafen, denn so lahm war eine Folge "Brothers & Sisters" selten, da können auch die humoristischen Szenen nicht helfen. Den grandiosen Sprung vom letztem Jahr zu hoher Qualität im Finale schafft man dieses Jahr leider nicht. Dieses Finale war irgendwie keins...

Tommy

Das wichtigste Element dieser folge war Tommy, der verlorene Bruder respektive Sohn. Ich hatte des Öfteren den Eindruck, dass alle vergessen haben, was Tommy sich alles geleistet hat in letzter Zeit, und ihn um jeden Preis zurückholen möchten. Der einzige, der es annähernd rational betrachtet, ist Kevin. Und da überraschte mich Tommy, das muss ich gestehen: Er sieht es genauso wie Kevin und möchte daher in Mexiko bleiben und weiter Rohre verlegen. Ein sehr guter Ansatz, den dann auch der Rest der Familie verstehen muss. Auch wenn die Idee an sich, einfach zu verschwinden, als durchaus hirnverbrannt angesehen werden darf.

Nora war mir in dieser Story viel zu dick aufgetragen, was in letzter Zeit öfter passiert. Ich verstehe ihre Sorge um ihren Sohn, doch das Ausmaß in dem sie jammert ist schlichtweg grausam. Wo ist eigentlich Roger? Ich dachte von ihm wird wenigstens mal gesprochen. Oder hab ich da was verpasst und die Beziehung der beiden ist schon wieder vorbei? Es wäre doch toll gewesen, wenn Roger von Europa in die USA herübergeflogen gekommen wäre und seine Nora, die er ja so liebt, tröstet. Aber Pustekuchen! Und was ist jetzt mit dem "Center"? Da wäre ein kleiner Verweis im, ich betone es besonders, Finale ganz gut gewesen, vor allem, da es eine der wenigen Storys war, die auch tatsächlich zielstrebig betrieben wurde. Auch interessant fand ich, dass Sarah sich bei ihrer eigentlich so stressigen Arbeit mal eben für ein paar Tage nach Mexiko abseilen konnte, ohne dass Holly einen Aufstand macht und ihr sagt, dass Ojai ja nun kein Familienunternehmen mehr sei. Das hätte man ruhig noch einmal erwähnen können, nicht dass man das irgendwann vergisst! Ähnlich sieht das ganze bei Kevin aus: Er hat zwar einen schwerbeschäftigten Chef, aber selbst nichts zu tun. Komisch.

Der Ausgang der Story war leider zu klar, denn Balthazar Getty ist nun mal gefeuert. An sich fand ich es schön, dass die Familie ihren Frieden mit ihm gemacht hat und auch die witzigen Szenen waren es wert. Doch musste es in Mexiko sein? Die Tischszene war wohl dann doch großes "Brothers & Sisters"-Kino. Ganz ungewohnt wird beim Essen geschwiegen und da die Worte fehlen wird kurzerhand Zeichensprache verwendet. Sehr witzig. Leider einer der viel zu wenigen tollen Momente in dieser Folge.

Robert & Kitty

Ist es jetzt wirklich vorbei? Das Ende ist ja noch offener als letzte Folge – und da mussten wir nur eine Woche warten und nicht vier Monate. Außerdem ist es irgendwie aberwitzig, dass Kitty sich immer mehr von Robert entfernte, beinahe Ehebruch beging, eine Trennung wollte und nun plötzlich merkt, dass sie Robert nicht gehen lassen kann. Der lange, musiküberspielte Lauf Kittys zum Helikopter war auch sowas von drüber, dass ich gar nicht hinschauen konnte. In keiner Sekunde dachte ich, dass sie es rechtzeitig schafft. Und selbst wenn: Wäre sie dann Robert um den Hals gefallen und alles wäre wieder gut gewesen, oder wie?

Robert ist übrigens so eine Sache. Er wird mir immer unsympathischer, am Anfang dieser Folge war es einfach nur schlimm. Wie er bei allem, was er sagte, nur an seine Kandidatur als Gouverneur dachte. Und dann kam die Wende, die ich ihm leider nicht ganz abnehme. Er möchte nicht, das Kitty auszieht, da sie dann nie mehr zurückkäme? Wohl eher weil er schon die Schlagzeilen vor Augen hat. Überhaupt hatte ich den Eindruck, dass es ihm herzlich egal ist, ob er weiterhin mit Kitty verheiratet ist, nur der Zeitpunkt schien ihm nicht zu passen. Kann sein, dass ich ihm da etwas unterstelle, doch es ist schade, dass man so ein Gefühl überhaupt erst bekommt.

Rebecca & Justin

Nun ja, was soll ich sagen? Ich war anfangs kein Fan dieser Verbindung, bin dann jedoch recht schnell ganz gut damit zurecht gekommen. Alles verlief in dieser Staffel etwas schleppend und es folgte eine Trennung. Folgenlang wurde langsam wieder aufgebaut, was zerbrochen war und dann in einer völlig übereilten "Marry me!"-Szene mit dem Hammer auf den Zuschauer eingeprügelt. Und nun kommt, praktisch eine ganze Season zu spät, doch noch die Storyline, die ich in 3.01 Glass Houses vermutete: Wann sagen wir es den Walkers? (Nur das "es" diesmal die Verlobung und nicht das bloße Zusammensein ist.)

Ich fand ehrlich gesagt schon, dass es ein komischer Moment gewesen wäre, einfach so ins Gespräch einzuwerfen, dass die beiden heiraten wollen. Ich verstand also Justin, als er noch warten wollte. Was genau mit Rebecca los war, weiß ich nicht. Auch diese ganzen Andeutungen, die man in der Szene zwischen Holly und David gebracht hat, fand ich etwas suspekt. Zumal Rebecca ja ziemlich übersteigert reagiert hat, als Holly sich etwas zu verhalten für sie freute. Ich muss zugeben, dass ich noch nicht ganz sicher bin, ob ich wissen will, was nun mit ihr los ist.

Saul & Ryan

Was soll man dazu sagen? Damit William Walker nun doch nicht der böse Mann ist, der einfach so Frauen in den Tod treibt, wird Saul auserkoren, diese Rolle zu spielen. Er hatte wahrscheinlich zu wenig zu tun in letzter Zeit und musste daher für diese schockierende Story herhalten. Der arme. Denn ich fand die Suizid-Story von Ryans Mutter schon immer, ich entschuldige mich für den Ausdruck, beknackt!

Nun möchte sich Saul um Ryan bei Ojai kümmern. Moment? Heißt das etwa, dass Ryan bleibt? Ich dachte er vertraut keinem der Walkers (und Holly sicherlich auch nicht mehr) und packt endlich seine Koffer und verschwindet. Am besten ohne das Geld, das Sarah ihm anbot. Und wieder vermasselt Saul einen einfachen Botengang, den ihm Sarah aufträgt. Ich finde es, völlig objektiv betrachtet, auch tatsächlich komisch, dass Ryan so lange bleiben kann, denn war er nicht auf irgendeinem College und hatte einen Job? Ist schon komisch, dass er das alles aufgibt, nur um sich ein bisschen an den Walkers zu rächen. Also ehrlich, wer schreibt nur so etwas zusammen?

Fazit

Die finale Episode ist wie die gesamte Season: Äußerst durchwachsen, langweilig und nur mit kleinen guten Ansätzen bestückt. Der Walker-Charme hat sich in den letzten zwei Episoden wieder verdrückt und wartet sehnsüchtig auf eine hoffentlich bessere Season 4. So recht los komme ich von den Walkers nicht, doch dieses Finale war leider kein Grund für mich, unbedingt weiter gucken zu müssen. Diese Serie bleibt ein Schatten ihrer ersten Staffel, so schade wie es ist.

Christian Bönisch - myFanbase

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