Bewertung

Review: #3.23 Das Party-Desaster

Eine weitere Folge "Brothers & Sisters", die es ganz gut schafft, mich bei Laune zu halten. Doch es gab, wie so oft, auch so einige Kritikpunkte. Zumindest ist inzwischen wieder folgenübergreifendes Erzählen und Charakterentwicklung sichtbar.

Let's call the whole thing off!

Hoffentlich tut man das auch mit dem Gezeter zwischen Sarah und Holly, das nun schon drei Staffeln überdauert. Zumindest ist Hollys kleine Intrige recht schnell aufgeflogen, die aus ihrer Sicht wohl begründet ist – Holly-Logik eben. Dass Sarah gerade vor ihrem Auftritt mit Holly, zu dem sie in einer wirklich guten Szene überredet wurde, davon erfährt, bringt dem Zuschauer eine witzige Szene auf der Bühne und einen sehr bizarren, weil öffentlichen, Streit der beiden. Irgendwie grandios, sieht man von so einigen Umständen ab. Denn der Friede könnte bei Ojai zumindest zwischen den beiden Streithähnen Sarah und Holly mal einkehren, denn langsam ist der Zwist wohl ausgereizt. Was ich nicht damit meine, sind kleinere Streitigkeiten über Ojai, nein, ich meine das stete Misstrauen, das zwischen den beiden steht und nicht wirklich zum Erfolg der Firma führen kann. Zudem ist auch irgendwie alles gesagt in diesem Streit, inzwischen reiten beiden Seiten nur noch auf uralten Argumenten herum und das stört einfach.

You want a separation? – I...I guess so...

Bei Kitty geht es voran. Nach wochenlangen Heimlichtuereien erfuhr letzte Folge also Robert von Alec. Doch nach den doch guten Szenen in den letzten beiden Folgen geht es in dieser Story nun bergab. Kittys Flashbacks waren sowohl interessant als auch zuweilen amüsant und brachten uns die enge Beziehung zwischen ihr und ihrem Vater näher. Bis dahin gefällt mir das noch. Doch wie genau haben diese Szenen Kitty geholfen? Ihr Vater hat sich alles vom Hals geschafft, was ihm zu kompliziert wurde. Und zieht Kitty jetzt den Schluss das gleiche zu tun? Und wenn ja: War Alec dann das Komplizierte, oder wird es Robert sein?

Robert ist in dieser Staffel vom Sympathieträger zum Buhmann geworden, zumindest in meiner Gunst. Bei seinem Erscheinen in der Serie wurde er zu perfekt dargestellt, zwischendurch zu farblos und jetzt zu egoistisch. Wie kann er nur vor Kitty stehen und ihr praktisch die ganze Schuld an ihrer Ehekrise geben, ohne einen Ton davon zu erwähnen, dass er Entscheidungen traf, die Kitty zwar etwas angingen, er sie aber nicht nach ihrer Meinung fragte? Ein wenig Einsicht täte ihm ganz gut, auch wenn man sicherlich nicht Kitty übermäßig verteidigen sollte.

Doch die Story hatte auch gute Seiten, da sie uns einige sehr schöne Szenen zwischen Kevin und Kitty brachte. Er lässt sich von Kitty alles erklären, sagt ihr, dass es falsch war und – so erkennt man gute Geschwister – stellt sich trotzdem auf ihre Seite. Kevin rettet sogar fremde Storys! Auch sein Gespräch mit Robert gefiel mir. Kevin poltert nicht herum wie früher, sondern ist in seiner Direktheit sensibler geworden. So sagt er Robert schließlich, dass er ihn inzwischen in sein Herz geschlossen haben sowie seinen Job liebt, doch im Falle des Falles auf Kittys Seite stehen wird. Das muss auch Robert verstehen und nun hoffe ich, dass Robert und Kitty wieder zusammenfinden werden, denn eine weitere gescheiterte Ehe kann diese Serie nun wirklich nicht vertragen!

I had a weird dream last night...

In den letzten Folgen wurde die ganze Story um Justin und Rebecca wieder aufgegriffen und wirklich langsam angegangen, was mir durchaus gefiel. Justin entschuldigt sich. Pause. Rebecca vertraut ihm wieder und erzählt ihm etwas. Pause. Die beiden haben plötzlich Sex miteinander und wollen heiraten. HALT! Wie bitte? Ein typischer WTF?!?!-Moment, der für mich völlig unnötig und überzogen war. Warum so plötzlich? Denn mal ganz ehrlich: Die Probleme, dass ihre Familien zwischen ihnen stehen, sind noch nicht wirklich gelöst und die nächste Krise kommt bestimmt. Da scheint es schon überstürzt. Ich hoffe mal, die Hochzeit wird dann nicht gleich in alter "Brothers & Sisters"-Manier im Staffelfinale stattfinden, das wäre ja noch schöner.

Das ganze Drumherum mit Ryan gefiel mir ebenso wenig. Justin mutiert in Ryans Gegenwart zum Angeber und reibt ihm ständig unter die Nase, dass er und Rebecca wieder zusammenkämen. Und so ist es dann auch in dieser Folge. Diese Konfrontation war mir zu konstruiert oder wie Kevin einst sagte: "Sorry, I’m not feelin‘ it!".

I don't trust any of you!

Wird Ryan gehen? Ganz spannende Frage! Denn wenn ja, dann würde es mich tierisch freuen! Nun soll man ja den Tag nicht vor dem Abend loben und so warte ich das Staffelfinale ab. Die Umstände seiner Beinahe-Abreise sind mir allerdings äußerst zuwider: Zuerst küsst Ryan Rebecca, dann ruiniert er die Familienszene nach Sarahs Streit mit Holly und zu guter Letzt bekommt er Mitleid von Kitty. Doch das schlimmste an Ryans Geschichte ist, dass man William Walker vom notorischen Ehebrecher indirekt zum Mörder macht. Sehr geschmacklos, was man da mit einem verstorbenen Charakter treibt.

Ansonsten war Ryan angenehm wenig präsent, was auch schon in der letzten Folge der Fall war. Da scheinen die Autoren bemerkt zu haben, dass der Charakter nicht so gut ankommt. In dieser Folge zeigt man erneut, wie unglaublich eindimensional dieser Charakter ist: Ein rachesuchender Sohn, der keinerlei Anstalten macht, auch nur einen der Walkers wirklich kennen zu lernen, aber trotzdem einen unglaublichen Hass auf alle hat. Man bedenke, dass Williams Kinder auch aus allen Wolken fielen, als sie von Ryan erfuhren, auch sie waren geschockt.

So gegen Ende der Staffel erlaube ich mir mal einen Rückblick: In den ersten Folgen fieberte ich Ryan entgegen, dachte mir, dass er frischen Wind in die etwas stockenden Storys zwischen den anderen Walkers bringen könnte. Nachdem sein unglaublich unsympathischer Vater auftauchte und ständig seine Meinung änderte, ob er es seinem (nun nicht mehr) Sohn sagen solle, wurde Ryan mir egal und als er schließlich doch noch kam (ich hatte Zweifel), gefiel mir nicht, wie und was mit ihm getan wurde. Kurzum: Ich fand ihn überflüssig. Wenn man an Rebecca denkt, merkt man, dass sie im Gegensatz zu Ryan fast schon unabkömmlich geworden ist.

Fazit

Lange habe ich überlegt, wie viele Punkte diese Episode denn nun verdient hat. Grundsätzlich unterhält mich "Brothers & Sisters" wieder ganz gut, doch es stört mich einfach zu viel. Diese Folge kommt keinesfalls an die letzten beiden heran, weil so vieles einfach ungünstig aufgelöst wird. So kann es für diese Episode nicht mehr als fünf Punkte geben, schließlich muss man auch mal bedenken, dass wir uns kurz vorm Finale befinden. Nun hoffe ich auf selbiges, dass letztes Jahr trotz einer durchwachsenen Season einfach nur genial war.

Christian Bönisch - myFanbase

Die Serie "Brothers & Sisters" ansehen:

myFanbase integriert in diesem Artikel Links zu Partnerprogrammen (bspw. Amazon, Apple TV, WOW, RTL+ oder Joyn). Kommt es nach dem Aufruf dieser Links zu qualifizierten Käufen der Produkte, erhält myFanbase eine Provision. Damit unterstützt ihr unsere redaktionelle Arbeit. Welche Cookies dabei gesetzt werden und welche Daten die jeweiligen Partner dabei verarbeiten, erfahrt ihr in unserer Datenschutzerklärung.


Vorherige Review:
#3.22 Julia
Alle ReviewsNächste Review:
#3.24 Mexiko

Diskussion zu dieser Episode

Du kannst hier oder in unserem Forum mit anderen Fans von "Brothers & Sisters" über die Folge #3.23 Das Party-Desaster diskutieren.