Bewertung

Review: #1.07 John May

Foto: V - Die Besucher - Copyright: Warner Bros. Entertainment Inc.
V - Die Besucher
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Jeder Widerstandskampf fordert früher oder später seinen Tribut und mit Georgie Sutton verlässt in dieser Episode ein Charakter die Serie, der nicht unbedingt essentiell für die Geschichte ist, aber doch ungeheuer wichtig für die Moral der Gruppe war. Schließlich war er so etwas wie das Bindeglied zwischen Ryan Nichols und den anderen der Gruppe.

Georgies Tod war am Ende wohl unausweichlich. Er hatte sich geopfert, damit Ryan vom Schiff fliehen und sich in Sicherheit bringen konnte. Er wusste, dass Ryan für den Widerstandskampf wesentlich bedeutsamer war als er selbst und nahm sein Schicksal in Kauf. Dass er selbst unter grausamer Folter nicht verraten hat, wer Teil des Widerstandskampfes ist, zeigt, dass er eine stärkere Persönlichkeit war, als es zunächst den Anschein hatte. Sein bewegendes, wenn auch recht kurzes Gespräch mit Jack am Ende über das Kommunikationsgerät lässt jedoch erahnen, dass er kurz vor seinem Tod mit sich selbst im Reinen war. Er hat sein Bestes gegeben und war dann bereit, endlich seine Familie wieder zu sehen, die ihm von den Besuchern entrissen worden waren. Natürlich trifft es die Gruppe, dass sie Georgie verloren haben. Durch sein Opfer jedoch ist es ihnen nun möglich, weiter zu kämpfen.

Im Zuge der Suche nach einer Möglichkeit, um Georgie doch noch irgendwie zu retten, gesteht Ryan schließlich der Gruppe, was es mit dem mysteriösen John May auf sich hatte. Anscheinend war er einer der ersten Schläfer, die von Anna auf die Erde gesandt wurden. Er hatte sich unter die Menschen gemischt und irgendwann gelernt, was es heißt, menschliche Emotionen zu empfinden. Er hat sich verliebt und wurde für einen kleinen Jungen ein Vater, bis eines Tages Ryan auftauchte und ihn aus dem Verkehr ziehen sollte.

Es ist schon interessant, dass die Besucher anscheinend schon seit über zehn Jahren den Planeten auskundschaften. Die Invasion war von langer Hand geplant, was jedoch der Beweggrund für Anna ist, die Erde übernehmen zu wollen, bleibt weiterhin im Dunkeln. Dass es ihr jedoch allmählich ernst wird und sie nicht länger nur zusehen will, wie die Menschen auf die Besucher reagieren, wird spätestens dann klar, als Anna am Ende der Episode in ein großes Wasserbecken steigt und ablaicht. Sie legt hunderte von Eiern, aus denen wohl nun ihre Armee schlüpfen soll.

John May ist ein wunder Punkt in Annas Geschichte. Er hat den Weg für einen Widerstand geebnet, denn wie Ryans Wandel bestätigen kann, ist es jedem Besucher möglich, menschliche Emotionen zu empfinden. Und sobald man den Wert von Liebe und Familie erkannt hat, beginnt man, Annas Schreckensherrschaft, die aus Gewalt und Gedankenkontrolle besteht, zu hinterfragen und die Einzigartigkeit der Menschen und ihres Planeten zu schätzen. Das lässt doch hoffen, dass die Menschheit noch nicht verloren ist.

An anderer Stelle erfährt nicht nur der Zuschauer, sondern letztendlich auch Tyler, dass Joe gar nicht wirklich sein Vater ist. Leider sind es nicht seine Eltern, die Tyler diese Nachricht mitteilen, sondern Lisa, die zufällig mitangehört hatte, wie Joe und Erica sich am Telefon darüber streiten, dass Tyler endlich Bescheid wissen sollte, was sie damals auseinander gebracht hatte. Natürlich erzählt sie es Tyler brühwarm und treibt damit einen weiteren Keil zwischen ihn und seine Familie. Damit isoliert sie ihn immer mehr. Tyler sucht zwar die Aussprache mit seiner Mutter am Ende, doch er ist tief verletzt, dass sie ihn all die Jahre angelogen hat. All ihre Versuche, sich bei ihm zu entschuldigen und ihre Beteuerungen, dass Joe wirklich sein Vater ist, stoßen deswegen auf taube Ohren.

Es ist schon interessant, dass Erica immer und immer wieder beteuert, dass es unmöglich ist, dass Joe nicht der Vater von Tyler ist, da sie ihren Mann nie betrogen hat. Natürlich glauben weder Tyler noch Joe ihr. Ärzte machen schließlich niemals Fehler und wenn der Vaterschaftstest per Blutgruppe quasi ausschließt, das Joe der Vater ist, dann muss es so sein. Fragt sich dann nur, wie Erica an das Kind gekommen ist. Ich habe da ja schon einen Verdacht...

Auch eine andere junge Familie steht auf der Kippe. Val findet durch Zufall einen Safe in ihrer Wohnung, in der Ryan verschiedenste Dokumente aufbewahrt, unter anderem einen falschen Pass, eine Waffe und die Ultraschallbilder von ihrem ungeborenen Baby. Als Ryan am Abend nach Hause kommt und ihr endlich reinen Wein einschenken will, wer er wirklich ist, ist Val spurlos verschwunden.

Fazit

Zwar bietet die Episode nicht sonderlich Bewegung in Sachen Widerstand, aber es macht vor allem Ryan für den Zuschauer etwas greifbarer. Die Geschichte um John May weckt schließlich in allen Beteiligten einen kleinen Hoffnungsschimmer, dass man gegen Anna doch eine Chance hat. Irgendwie.

Melanie Wolff - myFanbase

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