Bewertung

Review: #1.18 Das Ungleichgewicht der Kräfte

Foto: Britt Robertson, The Secret Circle - Copyright: Warner Bros. Entertainment Inc.
Britt Robertson, The Secret Circle
© Warner Bros. Entertainment Inc.

Obwohl mit John Blackwell ein interessanter neuer Charakter in die Geschichte eingeführt wurde, gefallen mir die Änderungen nicht, welche die Autoren an der Dynamik des Zirkels durchführen.

"I'm grateful that I never have to see Adam bat his oversized lashes at her undersized head ever again."

Nachdem die tragische Liebesgeschichte zwischen Cassie und Adam nun endgültig Geschichte ist, versuchen die Autoren, dass Verhältnis der beiden durch ein paar leichtfüßige Momente aufzulockern. Dabei bedenken sie allerdings nicht, dass die Liebe, die schon immer "written in the stars" war, dadurch einen neuen Tiefpunkt erfährt. Schon zuvor konnten Britt Robertson und Thomas Dekker in ihren Rollen nicht überzeugen, was eigentlich Grund zur Freude bieten sollte, da man den fatalen Liebesakt nun bei Seite legt. Doch leider bleibt die unerfüllte Liebe der beiden die gesamte Episode über präsent und stellt dabei einen erheblichen Störfaktor dar, da Robertson und Dekker uns in letzter Zeit oft genug bewiesen haben, dass sie es nicht auf die Reihe bekommen, ihre Figuren zu dem ultimativen Liebespaar zu vereinigen.

"I'm on edge!"

Auch in Sachen Zirkelmagie schlagen sich die Autoren ein Schnäppchen und ganz nach dem Motto "weniger ist mehr" bekommen wir in #1.18 Das Ungleichgewicht der Kräfte unsere Lieblingshexen zu sehen. Was sich schon in den letzten Episoden anbahnte, wird nun auf eine neue Stufe gestellt, da sich die Hexen immer mehr auseinander leben. Dazu trägt nicht nur die Tatsache bei, dass Diana die Schnauze gestrichen voll hat (da sie seit langem keine eigene Storyline mehr verpasst bekam), auch Faye, Melissa und Adam scheinen ihre eigenen Wege zu gehen und sich lediglich am Rande mit der Zirkelmagie zu befassen. Einzig Cassie und Jake sind in dieser Episode fokussiert und treten den neuen Gefahren entschlossen entgegen.

Obwohl man versucht, Cassie nach dem Bruch mit Adam ein wenig umzustrukturieren, gefällt mir die Zusammenarbeit mit ihrem Vater nicht recht, da mir das Ganze viel zu einfach dargestellt wird. Blackwell scheint alle Probleme des Zirkels hinfort zu fegen und obwohl er zugibt, seine Tochter wegen seiner magischen Fähigkeiten belogen zu haben, vergibt Cassie ihm, ohne mit der Wimper zu zucken.

Von Beginn an wurde Blackwell als ein mächtiger schwarzer Magier präsentiert und nun, da die Stunde geschlagen hat, sollen wir ihn (ähnlich wie die leichtgläubige Cassie) als ein niedliches Schmusetier abtun? Ich glaube nicht. Man hat sich zuvor zu viel Mühe gegeben, uns Blackwell als das ultimative Böse darzustellen und klarzumachen, dass von ihm eine gewaltige Bedrohung ausgeht, als dass wir nun leichtfertig damit abschließen könnten.

Ebenso seltsam empfinde ich den Entschluss der Autoren, den Kreis der Hexen immer mehr von einander zu entfremden. Durch die unterschiedlich ausgeprägten separaten Storylines haben die Hexen kaum noch Kontakt zu einander und finden nur noch dann zusammen, wenn extreme Not am Mann ist.

Den ersten Schritt zur endgültigen Separierung macht in diesem Folge Diana, gefolgt von Faye und Melissa, die ebenfalls nur noch ihr eigenes Wohl im Sinn haben. Dadurch wird die gesamte Serie auf eine sehr unschöne Weise auseinander gerissen, die nur hoffen lässt, dass sich die Autoren schnellstmöglich besinnen und wieder daran denken, dass es hier eigentlich um einen geheimen Hexenzirkel gehen sollte und nicht um ein paar abstruse Teenie-Geschichten.

Dieses Bild wird aber leider von Adam unterstrichen, der sich nun von Cassies Liebe lossagen konnte. Anders als erhoffte, findet sich Thomas Dekker nun aber nicht in seine unabhängige Rolle hinein, sondern mutiert zum überheblichen Zauberer, der mit einem einzigen Wimpernschlag alles abtun kann. So furchtbar wie in dieser Episode fand ich Dekker noch nie, auch wenn er fraglos eine andere Rolle als sonst verkörpert hat. Doch die überhebliche Art und das enorme Ego gehen mir erhebliche gegen den Strich, obwohl ich dachte, dass es nach seiner Liebe Cassie gegenüber eigentlich nur bergauf gehen könnte. Mit dieser Episode beweist mir Thomas Dekker allerdings das Gegenteil, wodurch ich nun offizielle bestätige, dass ich denke, dass Adam den allertiefsten Stand erreicht hat, den ich ihr bei ihm jemals vorstellen konnte.

"So drawing some lines in the dirt... that's supposed to keep us safe?"

Da konnte auch die Schlachtszene nicht mehr viel rausreißen, da die Hauptcharaktere so planlos auftragen, wie schon lange nicht mehr. Auch ihre Leichtgläubigkeit Blackwell gegenüber war höchst seltsam, da Cassie erst Sekunden zuvor erfuhr, dass ihr Vater sie seit seiner Ankunft belogt. Ebenso einfach kommt mir die Entschuldigungsszene zwischen Diana und Grant vor, da sie durch ihn nun einen echten Fluchtweg aus der Magie hatte, der durch seine Unehrlichkeit gleich wieder zerstört wird. Es ist nicht so, dass ich mir wünsche, dass sich der Zirkel auseinander lebt, aber durch die neusten Geschehnisse wird klar, dass dies den Autoren eher im Sinn schwebt, als dass sich die sechs Jugendlichen als eine Einheit betrachten.

Fazit

Die gesamte Episode kommt mir viel zu improvisiert vor und verdeutlicht eigentlich nur, dass sich die Hexen auseinander leben und lieber ihren Nicht-Magischen-Aktivitäten nachgehen. An sich beinhaltet die Episode durch Fayes kecke Sprüche wie immer ein paar schöne Momente, entspricht aber leider nicht dem, was uns die Serie eigentlich bieten sollte.

Marie Florschütz - myFanbase

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