Bewertung

Review: #9.17 Lebe lang und in Frieden

Foto: Jim Parsons, The Big Bang Theory - Copyright: Warner Bros. Entertainment Inc.
Jim Parsons, The Big Bang Theory
© Warner Bros. Entertainment Inc.

Es gibt Grund zum Feiern bei "The Big Bang Theory", denn die Episode #9.17 ist tatsächlich die insgesamt 200. Episode der Serie und eine solche Anzahl ist ein beachtlicher Erfolg. Bedeutungsvoll widmet man diese Episode dann Sheldon und seinem Geburtstag. Doch ein Highlight wird die Episode leider nicht.

"You know, this is fun. Let's do more. Someone else say something wonderful about me."

Sheldon hat seit langer Zeit nicht mehr seinen Geburtstag gefeiert, weil er als Kind eine traumatische Enttäuschung erlebt hat, doch Amy möchte jetzt endlich mal seinen Geburtstag feiern. Das ist durchaus überfällig und passt zur 200. Episode durchaus gut. Nur macht man meiner Meinung nach viel zu wenig daraus, weil die Episode eigentlich gar nichts mit der Staffel zu tun hat und sich zu sehr auf Sheldon fokussiert. Nun mag er eine der Stärken der Serie sein, nach neun Jahren ist sein Habitus aber auch schon sehr breit getreten und seine Figur leidet darunter, dass man inhaltlichen Fortschritt zugunsten von plumpen Gags gerne auch mal wieder negiert.

Statt also eine realistische Geburtstagsparty für Sheldon zu organisieren, bei dem alle Freunde was Schönes machen (mal davon abgesehen, dass Amy ja auch zu zweit mit Sheldon hätte feiern können), wird jeder eingeladen, der nicht bei drei auf dem Baum ist. Ein Meilenstein wie die 200. Episode berechtigt natürlich dazu, viele Gaststars wieder auftreten zu lassen, aber man kann das auch etwas realistischer gestalten. Leslie Winkle ist völlig fehl am Platze. Dass Leonards Mutter kommt, Sheldons Mutter aber nicht dabei ist, hinterlässt auch einen komischen Beigeschmack, zumal beide Mütter einfach so tolle Charaktere sind und in der Serie bestens funktionieren. Die kleinen Sprüche für Sheldon waren dann insgesamt sehr nett, aber in Summe auch dick aufgetragen und bei Wil Wheaton und Leslie oder auch Kripke irgendwie verlogen, auch wenn das beim Geburtstag nun mal so ist. Dass Howard wieder als Idiot hingestellt wird, ist auch so ausgelutscht, dass ich es nur noch peinlich finde, wie stark man hier diese alten Kamellen benutzt. Kurzum. Die Gästeauswahl hat mehr mit der 200. Episode als mit Sheldons Geburtstag zu tun. Das ist viel zu offensichtlich und daher ein Defizit der Episode.

"Everyone knows you're weird, but they're all still here because they care about you so much."

Wirklich gelungen bei all den eher plumpen Ereignissen ist der Dialog zwischen Penny und Sheldon, als dieser von den vielen Gästen überfordert flüchtet. Das tolle daran ist, dass Pennys Aussage so grundauf ehrlich ist, nicht gezwungen auf Lacher abzielt und damit absolut glaubhaft ist. Auch passt die Aussage vollkommen zur Entwicklung der Freundschaft von Sheldon und Penny. Es ist so seltsam, dass mitten in einer Episode, die über weite Strecken sehr aufgesetzt wirkt, plötzlich solche schönen Zeilen folgen. Sofort hat man den Wunsch, dass sich alle Charaktere alleine in einem Raum mit Sheldon befinden und ehrlich mit ihm reden und seine Stärken herausstellen und nicht nur allgemeines Blabla labern, auch wenn das immer noch nicht rechtfertigt, warum die Jubiläums-Episode so sehr auf Sheldon abzielt.

"I never had to say I'm Batman. I showed up. People knew I was Batman."

Immerhin hat man in der Episode auch dem Nerdaspekt einen Schwerpunkt verliehen und viel über das Thema Batman diskutiert, insbesondere über die Reihenfolge der überzeugendsten Batman-Darsteller. Nun habe ich dazu keine Meinung, fand die Listen-Diskussion im Auto insbesondere durch die Berücksichtigung der Lego-Batmans sehr unterhaltsam und kurzweilig. Es hätte eventuell noch ein bisschen nerdiger sein können, indem man auch Details aus den Batmanfilmen noch einbaut, weil man die Dartellerdiskussion auch als Batman-Laie führen könnte, wenn man einfach nur die Filme gesehen hat, ohne dafür zu begeistern zu sein. Aber so fügt es sich eben auch gut zu dieser Episode, die meiner Meinung nach einfach auch zu viel wollte und dabei zu selten Tiefe geboten.

Fazit

Mit dem Wissen, dass diese Episode das 200.-Folge-Jubiläum darstellt, kann man die Umsetzung akzeptieren und die Ungereimtheiten einfach vergessen. Im Kontext der Staffel wirkt die Episode aber fehl am Platze. Die Zentriertheit von Sheldon ist übertrieben und irgendwie auch ungerecht und irgendwie fehlt es an Tiefe, weil man unbedingt jeden noch zu Wort kommen lassen musste.

Emil Groth – myFanbase

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