Review: #8.22 Angriff der Killerdrohne

Das Ende der Staffel naht und diese Episode widmet sich wieder eher unwichtigeren Themen, kann diesen aber so viel Witz und auch Tiefe geben, dass ich endlich mal wieder sehr zufrieden bin. Aber der Reihe nach.

"I have a masters degree in engineering. I wipe my bottom with warranties."

Raj hat sich ein teures Spielzeug gekauft und Sheldon und Howard haben große Lust, damit zu spielen. Nur leider funktioniert die Installation nicht einwandfrei, was der Beginn einer überaus witzigen Geschichte wird. Die Jungs wollen das nicht auf sich sitzen lassen und Howard will mit seinem Abschluss glänzen und den Praktiker mimen, den Hubschrauber also auseinander bauen und den Fehler beheben. Ach ja, Jungs und ihre Spielzeuge sowie diese seltsame Überzeugung, alles selbst regeln zu können. Ich hätte nicht gedacht, dass sie den Hubschrauber wieder zusammen bauen können, weil Howard selbst etwas von der Anzahl der Teile erschrocken war, aber sie hatten da offenbar auch ein gutes System. Jedenfalls war diese kleine Geschichte mal wieder auf die eher nerdigen Eigenschaften der Jungs fixiert und dabei schön kurzweilig, was dann aber in erster Linie auch an Raj lag.

"There are lots of other ways to teach me responsibility. I know! You can give me an egg and make me take care of it for a week."

Raj bekommt durch den Kauf des Hubschraubers nämlich Ärger, weil er tatsächlich noch am Portemonnaie seiner Eltern hängt. Das war für mich etwas überraschend, weil es schon etwas seltsam erscheint und schon lange kein Thema mehr war, aber man kennt es ja eventuell aus seiner eigenen Zeit, in der man sich zwar schon selbstständig durch die Welt bewegte, aber auch an den elterlichen Zuschuss gewöhnt hat. Raj hat jedenfalls kleinere Existenzängste und zieht daher alle Register. Wie er versucht den Kauf des Hubschraubers mit der Sehnsucht nach seinen Eltern zu erklären, war schon sehr witzig. Das gegenseitige Ausspielen seiner Eltern war dann aber noch besser. Die kurzzeitige Freude des Erfolges mit den immer teureren Versprechen hatte ein wirklich schönes Klimax. Raj durfte sich in den extremen Gefühlen suhlen und man hat mal wieder gemerkt, wie gut dieser Charakter mit seiner Naivität funktioniert, wenn man ihn nicht nur als Tollpatsch dastehen lässt, wenn er das Zimmer von seiner Freundin auseinander nimmt.

"When people finally do notice you, they're gonna find someone a lot cooler than they thought. And for those of you that were popular in high school, it's over, sorry."

Die Geschichte von Leonard und Penny war vom Rest der Episode eher abgegrenzt. Leonard sollte eine Rede vor Absolventen seiner alten Schule halten, doch wegen des Wetters wurde sein Flug gecancelt. Penny organisiert daraufhin eine Skype-Liveschaltung, sodass er seine Rede halten kann. Bis dahin war die Geschichte eher mau, aber als Leonard seine sexy Robe anzog und mit Penny flachste, konnte man als Zuschauer die Eingespieltheit des Paares genießen. Dass man dann auch noch Tiefgang in die Geschichte hinein bringt, fand ich auch angemessen. Leonards Rede war über weite Strecken eher bescheiden und man kann sich fragen, ob auf der anderen Seite der Schaltung nicht Langeweile, sondern wildes Gemurmel ausgebrochen sein muss. Die abschließenden, spontanen Worte waren dann aber absolut hörenswert. Ich hoffe, dass sich auch Jugendliche, die die Serie schauen, das zu Herzen nehmen und eine Offenheit gegenüber anderen Interessen zeigen, statt sie abzustempeln und vielleicht sogar zu mobben.

Fazit

Diese Episode konnte mich mal wieder über weite Strecken überzeugen, weil die Charaktere allesamt nachvollziehbar agierten, die Dynamik der Geschichten stimmte und die witzigen Sprüche und Situationen wunderbar in die Szenen passten. Jetzt freue ich mich schon auf die letzten beiden Episoden der Staffel, weil die im letzten Jahr voll überzeugen konnten.

Emil Groth - myFanbase

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