Review: #11.24 Die Hochzeitsüberraschung

Für das Staffelfinale haben die Autoren noch mal alles rausgehauen, was möglich ist. Gaststars wie Kathy Bates, ein inhaltliches Highlight mit Sheldons Hochzeit und reichlich Emotionen. Es geht also doch noch. Die Serie kann richtig gut sein.

"There is nothing in the world that would stop me from marrying you tomorrow"

Ein Hochzeit bringt zwangsläufig immer neue Charaktere mit sich, weil Familie und Freunde zu solch einem Event geladen sind. Insofern ist das Staffelfinale dann auch eine große Zusammenkunft fast aller zuletzt relevanten Charaktere. Hinzu kommen Sheldons Geschwister, Amys Eltern und Mark Hamill, der hier als weiteres Highlight für die Hochzeit dabei ist. Und mit all diesen Leuten konnte man natürlich eine großartige Episode kreieren, weil man sehr viel Abwechslung, sehr viel Qualität und somit sehr viel Humor verteilt auf die Charaktere präsentieren konnte, so dass gute Witze im gefühlten Sekundentakt kamen. Kathy Bates als Amys Mutter war natürlich phänomenal, wobei der Vater als Leidtragender auch gut besetzt wurde. Durch "Young Sheldon" war es zudem eine Freude Georgie erneut zu sehen, auch wenn dessen emotionales Highlight schon in der letzten Folge war. Missy war leider etwas blass, was aber auch daran gelegen haben könnte, dass sie mir als Kind viel schlagfertiger vorkam und sie hier nicht so viel zu tun bekam. Ansonsten war das schon ein amüsanter erster Teil der Episode mit all den neuen Gesichtern und vielen guten Gags.

"Sheldon loves Amy, and he would never hurt her on her wedding day or any other day, so park it!"

Zu einer guten Hochzeit gehört es auch, dass die Gäste warten müssen, weil man plötzlich nicht mehr ganz sicher sein kann, ob alles nach Plan verläuft. Sheldon hat in gut aufgebauten kleinen Momenten für sich akzeptiert, dass nicht immer alles perfekt sein muss im Leben. Durch seine Mutter kommt er dann auf die Idee, dass für seine Arbeit diese Ansicht entscheidend sein könne. Voller Eifer will er zu Amy und weiß gar nicht, was er zuerst denken soll. Er ist von Amys Kleid geplättet und kann sich fast nicht konzentrieren. Toller Moment, wie so viel andere auch. Jedenfalls vergessen sie die Hochzeit vollkommen, weil sie mit ihrer Asymmetrie-Theorie einen Durchbruch geschafft haben könnten. Selbst Leonard ist gleich Feuer und Flamme. Hier hat dann Penny ihren großen Auftritt. Zunächst weist sie Amys Mutter großartig in die Schranken, dann lässt sie Sheldon wieder zur Besinnung kommen, der hier wieder sehr schöne Worte findet. Es kann also losgehen. Ich hoffe, dass die Idee mit der Asymmetrie wieder aufgegriffen wird. Eigentlich müsste es ein Thema für den Großteil der nächsten Staffel sein. Vielleicht bekommen die Autoren das ja hin. Bis auf ein paar seltsame Entscheidungen hat man in dieser Staffel die Hochzeit ja auch gut vorbereitet und dann in Szene gesetzt.

"Sheldon, I don't know what the future holds, but I know that I've never been happier than I am in this moment marrying you."

Zur Hochzeit muss man dann natürlich noch mal ein paar Worte verlieren. Sowohl Amys als auch Sheldons Worte waren ganz hervorragend und hochemotional. Was alles möglich ist, wenn die Autoren sich wirklich Gedanken machen und nicht nur auf Quantität, sondern auch auf Qualität setzen. Dass, was sich eigentlich seit vier Jahren wirklich abgezeichnet hat, nämlich dass Amy und Sheldon einfach füreinander geschaffen sind, hat man hier noch mal toll in Worte gepackt. Einfach nur toll und man konnte Mark Hamill voll verstehen. Es war rührend.

"I don't think of you as a man either."

Die Wartezeit wurde übrigens recht geschickt dafür genutzt, dass man Überraschungspriester Mark Hamill für ein Frage-und-Antwort-Spiel missbrauchte. Dieser hat aber natürlich gar nicht so viel Ahnung wie die echten Fans. Man hat also die Szene genutzt, um Stuart mal einen tollen Auftritt zu ermöglichen. Er weiß alles, beantwortet quasi alle Fragen und kann dadurch auch bei seiner Mitarbeiterin punkten, die tief beeindruckt ist. Ich habe es Stuart richtig gegönnt, diese Genugtuung genießen zu können. Hoffentlich wird etwas aus den beiden. Stuart darf gerne mal eine Weile glücklich sein, was Beziehungen angeht.

Fazit

Mit der Hochzeit von Sheldon und Amy bekommt die Serie ein inhaltliches Highlight, auf das man schon einige Jahre hingearbeitet hat. Entsprechend wohl durchdacht und emotional gelungen kommt dieses Staffelfinale daher und verdient sich eine volle Punktzahl. Man könnte das halbe Skript rezitieren, so viele gute Sätze waren dabei. Die zahlreichen Schwächen der Staffel macht sie aber natürlich nicht wett.

Emil Groth - myFanbase

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