Review: #12.06 Das Leben des Asa Fox
Da ist es wieder, das warme, familiäre Gefühl, das "Supernatural" ausmacht. In #12.06 Celebrating the Life of Asa Fox war das Monster nur Nebensache und die Dynamik der Jägergemeinde stand im Vordergrund. Das haben wir in diesem Ausmaß jetzt schon lange nicht mehr gesehen und erinnert einen an Roadhouse-Zeiten. Zusätzlich wird mit Marys Auftauchen auch wieder an das Gefühlsleben der Winchesters angeschlossen, was letzte Folge ja etwas untergegangen ist.
Die Hunter-Community
Endlich bekommen wir einen Einblick in die Jägergemeinde, wie wir sie bis jetzt in all den Jahren noch nicht hatten. Klar, Sam und Dean sind bei ihren Jagden hin und wieder mal auf einen anderen Jäger, oder ein Jäger-Duo gestoßen. Dann war da noch das Roadhouse, das als Schaltzentrale der Jäger fungiert hat, oder die Gruppe rund um Samuel Campbell. Aber ansonsten sind die Winchesters eher für sich geblieben. Das merkt man auch ganz deutlich, als sie dann eben doch mitten hineingeworfen werden. Während sich die anderen Jäger zu kennen scheinen und ihre Insider-Witze haben, sind die Brüder irgendwie etwas außen vor. Dafür war es schön zu sehen, dass die legendären Winchesters von anderen auch mal etwas gefeiert werden und nicht immer nur als Troublemaker abgestempelt werden. Gerade Sam ist durch die ganze Geschichte mit dem Dämonenblut und dem Starten der Apokalypse ja immer eher schlecht weggekommen.
Obwohl in der Episode natürlich keine Zeit blieb, sich näher mit den Jägern zu beschäftigen, haben sie alle doch einen sehr interessanten Eindruck hinterlassen. Zunächst einmal Asa Fox, der endlich mal ein Jäger ist, der nicht durch traumatische Familientragödien zu seinem Job gekommen ist. Nein, er hat sich aus freiem Willen dazu entschieden, einfach nur, damit es weiter Menschen gibt, die das Böse jagen. Seine kurze Geschichte am Anfang hat nur ein paar Minuten gedauert und trotzdem hat das gereicht, um einem Asa Fox nicht nur sympathisch zu machen, sondern mit dem Jungen mitzufühlen, der jahrelang Postkarten von seinen Erfolgen schreibt, auch wenn die nie abgeschickt werden. Ein bisschen ironisch ist es schon, dass Mary damit ohne es zu wollen noch einen Jungen zum Jäger gemacht hat. Von den anderen Jägern dürften wohl Max und Alicia das größte Potential gehabt haben. Die Zwillinge, die von einer Hexe aufgezogen wurden und trotzdem Jäger sind. Das und ihre unglaublich charismatische Art haben sie mir gleich sympathisch gemacht und ich hoffe sehr, dass wir die beiden vielleicht noch mal zu sehen bekommen.
Es ist wohl kein Zufall, dass Sam und Dean plötzlich ein Jägertreffen besuchen. Schließlich sind die britischen Men of Letters hinter der amerikanischen Jägercommunity her und irgendwann musste da ja eine Verbindung zu den Winchesters aufgebaut werden. Da kann man nur hoffen, dass Mr. Ketch die Brüdern nicht auch dieses Mal verfolgt hat, denn sonst sehe ich schwarz für meine übernatürlichen Zwillinge.
"If you want to talk about anything - anything at all - I'm there."
Sheriff Mills ist wieder da und mit ihrer lebhaften, knallharten Art wie immer ein Genuss. Dabei war es sehr auffällig, dass sich Sam und Dean bei Jody wohler fühlen als bei Mary. Kein Wunder, schließlich müssen sie sich erst noch richtig kennenlernen. Trotzdem hat es gut getan, die beiden so entspannt und fröhlich bei Jody Zuhause zu erleben. Dieses familiäre Gefühl hat einen an ihre Zeit bei Bobby erinnert. Auch sonst merkt man, wie gut es Sam und Dean tut, Jody wiederzusehen. Gerade Dean braucht hin und wieder jemanden, der durch seine Schutzmauern bricht und ihm einfach sagt, was er hören muss. Denn während Dean immer gerne alle Gefühle wegschließt, ist Jody bereit, über ihre Familie zu sprechen, egal wie schmerzhaft es auch ist.
"Then I guess you just gonna have to wait."
Mary taucht auf und erneut ist es Sam, der auf sie zugeht, während Dean sich zurückzieht. In gewisser Hinsicht sind hier die Rollen in der Winchester-Familie vertauscht. Während Dean immer den Vermittler zwischen John und Sam spielen musste, ist es nun bei Mary genau umgekehrt. Denn Sam versteht beide Seiten, Mary, die sich einfach nur schwer tut, ihren Platz in der neuen Welt zu finden und Dean, der panische Angst davor hat, sie wieder zu verlieren. Die beste Szene der beiden war aber gar kein Gespräch, sondern als sie sich von Asa verabschieden wollten. Das war eine fesselnde Parallele zur allerersten Folge, als Asa das Blut auf die Stirn getropft ist und Sam und Mary gleichzeitig nach oben geschaut haben. Da hat man schon fast einen brennenden Körper an der Zimmerdecke erwartet.
Und dann ist da natürlich noch Billie. Ihr Auftritt lässt Raum für einige Spekulationen. Grundsätzlich gehe ich davon aus, dass Mary nur eine Zwischenstory ist und Sam und Dean früher oder später verlassen wird. Schon in der heutigen Folge habe ich kurz befürchtet, dass es genau darauf rauslaufen würde. Aber dafür wäre es dann doch noch zu früh. Deswegen kann ich mir gut vorstellen, dass Mary das Angebot von Billie im Hinterkopf behalten und irgendwann darauf zurückkommen wird. Vielleicht, weil sie einsieht, dass sie sich in der Gegenwart niemals wohl fühlen wird. Vielleicht, um ihre Söhne vor etwas zu retten. Vielleicht aus ganz anderen Gründen. Aber die Storyline um Billie ist einfach zu verlockend, als dass sie die Autoren nicht aufgreifen würden. Schließlich ist der Winchester, der von ihr geholt wird, für immer im Jenseits und da sie selbst niemanden aktiv umbringen kann, muss das von jemand anderem übernommen werden. Oh, ich sehe das Drama jetzt schon.
Randnotizen:
- Der Dämon mag vielleicht nur die Randgeschichte gewesen sein, aber bei der Suche haben sich die Jäger doch etwas merkwürdig angestellt. Warum haben sie nicht einfach "Christo" gesagt, um den Dämon ausfindig zu machen? Und wieso haben nicht alle Jäger so ein Tattoo wie Sam und Dean, das sie vor Besessenheit schützt?
- Wieder wird mit Fotos und Geschichten gearbeitet. Zusammen mit Johns Tagebuch und den ganzen Andeutungen an frühere Momente, scheint das Thema Erinnerung ein Leitmotiv von Staffel 12 zu sein.
- Kim Rhodes hat als besessene Jody eine richtig tolle Show abgeliefert!
Fazit
Was der letzten Folge an Herz gefehlt hat, hat die Serie hier wieder aufgeholt. Die Monster-Storyline ist ziemlich in den Hintergrund gerückt, um Platz für die Charakterszenen zu schaffen. Dabei sehen wir endlich das Aufeinandertreffen mehrerer Jäger und bekommen ein Gefühl für diese ganz spezielle Gemeinschaft. Bleibt nur abzuwarten, ob diese Folge nur eine weitere Filler-Episode war, oder ob sie noch eine Rolle in den Haupthandlungssträngen spielen wird, die wir jetzt hoffentlich bald wieder aufgreifen werden.
Denise D - myFanbase
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Informationen zur Episode
Englischer Titel: Celebrating the Life of Asa FoxErstausstrahlung (US): 17.11.2016
Erstausstrahlung (DE): 12.11.2018
Erstausstrahlung (Pay-TV): 19.11.2017
Regie: John Bedham
Drehbuch: Steven Yockey
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