Einstieg in die Serienwelt

Es gibt viele Dinge die einen über kurz oder lang von sich überzeugen – und im Falle des myFanbase-Teams gibt es ein paar Serien, die jeden einzelnen ganz besonders begeisterten. Unsere Autoren werfen einen Blick zurück, welche Serien sie dazu veranlassten, sich mehr über diese zu informieren und einen schließlich dazu führten, über neue Shows zu stolpern und eine Serienleidenschaft zu wecken.


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Natürlich bin ich mit den Klassikern "Das A-Team", "Knight Rider", "Roseanne" etc. aufgewachsen und habe jede Minute gemeinsam mit meinem großen Bruder am Wochenende vor dem Fernseher genossen. Jedoch war dies keinesfalls eine echte Leidenschaft, denn ich habe jedes Mal den Fernseher sofort links liegen gelassen, um nach Draußen zu gehen und mit meinen Freunden zu spielen. Eine wirkliche Leidenschaft für eine TV-Serie habe ich erst entwickelt, als ich 13 Jahre alt war und am Sonntagnachmittag das erste Mal "Willkommen im Leben" ("My So-Called Life") auf RTL2 lief. Angela Chase (Claire Danes) sprach meine Gedanken aus und ich war binnen Sekunden in Jordan Catalano (Jared Leto) verliebt, Rayanne Graff (A.J. Langer) wäre eine Freundin gewesen, von denen auch meine Eltern nicht unbedingt begeistert gewesen wären und Brian Krakow (Devon Gummersall) erinnerte mich nur zu sehr an den von mir nicht sonderlich gemochten Nachbarsjungen… Zum ersten Mal fand ich mich in einer Serie wirklich wieder und zum ersten Mal hatte ich eine Serie gefunden, die nicht wie bspw. "Beverly Hills, 90210" ein Leben nachzeichnete, welches so ungemein weit weg von meinem eigenen war. Und das Schönste an all dem ist, dass ich die Episoden noch heute auf DVD gucken kann und mich gleich wieder in meine Jugend versetzt fühle, da die Themen aktueller denn je erscheinen. Doch auch wenn "Willkommen im Leben" mein Einstieg in die Serienwelt gewesen ist, so war es schließlich die Serie "Roswell", die mir drei Jahre später zeigte, dass das Internet der perfekte Ort ist, um seine Leidenschaft auszuleben. Erstmals habe ich mich über Serieninhalte informiert, die in Deutschland nicht zur Verfügung standen, ich habe Nächte lang FanFiktion gelesen, Video- und Audioauschnitte quasi aufgesaugt, habe mich im Forum über meine Lieblingsszenen und –zitate ausgetauscht, mich über Klatsch und Tratsch der Schauspielern informiert, etc.. Trotz eines zur damaligen Zeit noch nicht vorhandenen DSL-Anschlusses, der Abwesenheit von Web 2.0 sowie der Problematik keinen eigenen PC gehabt zu haben, war es ein absoluter Genuss im Internet auf Gleichgesinnte zu treffen. Und wahrscheinlich ist genau dies der Grund, warum ich eine solche Leidenschaft für TV-Serien entwickelt habe – weil ich Leute gefunden habe, mit denen ich dies teilen kann. | Annika Leichner

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Foto: O.C., California - Copyright: Warner Bros. Entertainment Inc.
O.C., California
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Fernsehserien begleiten mich schon seit meiner frühesten Kindheit, angefangen mit "Heidi" und "Nils Holgersson" – und ja, die wurden schon damals auf Videokassette aufgenommen und immer wieder angeschaut. Die Möglichkeit, in fremde Welten und fremde Leben einzutauchen, hatte schon immer einen großen Reiz für mich, egal ob in Form von Büchern, Filmen oder eben Serien. Dass letztere nun so exzessiv mein Leben bestimmen, hat aber einen ganz bestimmten Grund: "O.C., California"! Davor waren Serien für mich nette Unterhaltung und Ablenkung vom Alltag, aber mit Ryan, Seth, Summer und co. begann etwas, für das der Begriff Sucht fast ein Euphemismus ist – und dabei habe ich nur durch Zufall in die morgendliche Wiederholung (Studentenleben sei Dank) des Piloten geschaltet, der es irgendwie geschafft hat, mein Interesse zu wecken. Vielleicht war es Seths Wortwitz, vielleicht die knisternde Chemie zwischen Ryan und Marissa, vielleicht die großartige Musik (Jeff Buckleys "Hallelujah"!!), ich kann es nicht mal genau definieren. Fakt ist, dass aus Interesse innerhalb von fünf oder sechs Folgen absolute Leidenschaft wurde, die bewirkte, dass mittwochs alle abendlichen Unternehmungen ohne Fernseher tabu waren, dass ich unbedingt direkt nach Erscheinen die DVD-Boxen haben und sofort noch einmal anschauen musste (erst auf Deutsch, dann auf Englisch) und dass ich anfing, die aktuelle US-Ausstrahlung zu verfolgen, als in Deutschland nach den ersten beiden Staffeln erst mal Sendepause war. Ich fing an, mich über das reine Anschauen hinaus mit der Serie auseinander zu setzen, habe Spoiler und Episodenbeschreibungen bei Television Without Pity verschlungen und stolperte daraufhin natürlich auch ziemlich schnell über myFanbase – und der Rest ist, wie man so schön sagt, Geschichte. Auch wenn ich seitdem unzählige andere Serien gesehen und geliebt habe, so wird "O.C., California" immer einen ganz besonderen Platz in meinem Serienjunkie-Herz haben. Was man schon allein daran sehen kann, dass ich auch noch vier Jahre nach der Absetzung an meiner Tradition festhalte, jedes Jahr an Silvester #1.14 Countdown anzuschauen – einmal ein O.C.-Freak, immer ein O.C.-Freak… | Lena Stadelmann

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