Ghosts - Review Staffel 2

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Jetzt hat es doch eine ganze Weile gedauert, bis man die zweite Staffel von "Ghosts" hierzulande zu sehen bekam. Das hat der Staffel aber absolut keinen Abbruch getan. Beim Schauen gefiel mir immer wieder, wie sich die Charaktere immer mehr entwickelt haben. Warum mir das so gut gefallen hat, das erfahrt ihr jetzt.

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Ghosts
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Manche Serien haben die Angewohnheit, einen Cliffhanger nicht direkt mit Beginn der neuen Staffel aufzulösen. Bei "Ghosts" war das nicht der Fall, auch wenn natürlich klar war, dass nachdem der Boden unter Sam (Rose McIver) und Jay (Utkarsh Ambudkar) zusammengebrochen ist, nicht wirklich was Schlimmes passiert sein konnte. Ich fand es zwar logisch, dass Jay zeitweise auch die Geister bzw. Pete (Richie Moriarty) sehen konnte. Dass es nicht von langer Dauer war, war absehbar, sonst hätte man meiner Meinung nach nicht mehr so witzige Momente gehabt. Wie ich in meiner Einleitung schrieb, haben sich die Charaktere entwickelt, dazu zählt für mich auch, dass sie sich auch miteinander entwickelt haben, was bedeutet, dass man auch Jay besser ins Geschehen eingebunden hat. In der ersten Staffel wirkte er wie der Depp vom Dienst, wenn es Geistersachen gab, was sich jetzt geändert hat und mir gefällt das. Ich hatte sowieso schon lange die Befürchtung, dass er sich irgendwann danach sehnt, sich wieder mal mehr mit 'richtigen' Menschen zu unterhalten und abzugeben. Ich fand es daher auch nachvollziehbar, dass es gleich zweimal in der Staffel zur Sprache kam. Es ist auch sinnig gewesen, dass es recht zu Beginn war und einmal zum Ende hin, weil es dadurch eine Zeitspanne gab, in der sich die Dinge entwickelt haben. Wobei zu Beginn, mit dieser Sektengruppe, war sichtbar, dass man Jay als 'Opfer' gesehen hat, den man leicht manipulieren konnte, weshalb er auch schnell auf die Gruppe angesprungen ist und er sich das Ganze nicht richtig durch den Kopf gingen ließ. Zum Ende der Staffel verspürte Jay nochmals den Wunsch unter andere Menschen zu kommen und mit ihnen zu kommunizieren. Es hatte diesmal alles Hand und Fuß und Jay hat seinen Wunsch und seinen Beruf als Koch miteinander verbunden. Ich halte das auch noch für immer möglich, dass Jay zeitweise bzw. für mehrere Episoden in einem Restaurant als Koch arbeitet und dann aber bemerkt, dass die Geister einfach mittlerweile zu seinem Alltag gehören und sich daher auch etwas anderes einfallen lässt.

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Foto: Asher Grodman & Rebecca Wisocky, Ghosts - Copyright: 2022 CBS Broadcasting, Inc. All Rights Reserved; Bertrand Calmeau/CBS
Asher Grodman & Rebecca Wisocky, Ghosts
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Das B&B hat sich auch prima entwickelt oder zumindest soweit, dass es etwas abwirft. Dass ihr Mitarbeiter schneller gekündigt hat, als man gucken konnte, war beim zweiten Mal zwar nicht mehr so witzig, aber mir gefiel, dass man zumindest weitere Charaktere auf eine eher längere Sicht eingebunden hat, auch wenn sie natürlich nicht lange dabei waren, aber das könnte man in der neuen Staffel nochmal in Angriff nehmen. Das soll nicht heißen, dass mir die sonstigen Geschichten nicht gefallen haben – ganz im Gegenteil. Ich fand sie sogar noch besser und unterhaltsamer als zum Start der Serie. Das hängt wohl damit zusammen, dass sich die Geister und Sam angenähert haben und das geht uns Zuschauer*innen ja genauso. Wir haben die Charaktere nun noch besser kennengelernt, weswegen man jetzt auch noch die Geschichten besser erzählen kann und vor allem weitererzählen kann. Da möchte ich gleich auf Alberta (Danielle Pinnock) zu sprechen kommen. Wie wir in der ersten Staffel erfahren haben, wurde sie ermordet und natürlich will sie herausfinden, wer sie getötet hat. Ich fand daher auch gut, dass man da sehr behutsam damit umgegangen ist und vor allem dass man verschiedene Wege dafür gegangen ist. Während wir von anderen wie beispielsweise Pete bereits in der Vergangenheit Familienmitglieder kennengelernt haben, ist es nun auch bei Alberta soweit. Wir haben es zwar auch nur mit einem Gastauftritt zu tun, aber der hat unterstrichen, dass Alberta auch mütterlich veranlagt ist und Angst hatte, dass ihre Großnichte selbst auch durch die harte Schule wie sie damals gehen musste. Aber zurück zu ihrem Mörder. Mit dieser Auflösung habe ich ehrlich gesagt nicht gerechnet, vor allem, wenn man die Zeitspanne bedenkt und auch Hetty (Rebecca Wisocky) tat mir leid. Dass ihr Sohn derjenige war, hat sie natürlich dazu gebracht, vollkommen zwischen den Stühlen zu sitzen und ich konnte auch nachvollziehen, warum es dann dieses Zerwürfnis zwischen den beiden Frauen oder vielmehr Freundinnen gab und es tat auch etwas weh, diese Zerrissenheit besonders bei Alberta zu sehen, aber auch die Verzweiflung bei Hetty war sehr berührend.

Foto: Ghosts - Copyright: 2020 CBS Broadcasting Inc. All Rights Reserved.; Cliff Lipson/CBS
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Wo ich doch schon mal bei Hetty bin, bleibe ich doch gleich bei ihr. Für mich persönlich hat sie mit am meisten die größte Entwicklung durchgemacht. Vor allem, wenn man bedenkt, wie 'verbissen' und teilweise auch arrogant sie gewirkt hat und vielleicht auch unsicher, eben weil sie aus einer völlig anderen Zeit kommt bzw. kam, wo die Dinge und Ansichten noch anders waren und auch die Frauen an sich anders behandelt worden sind. Hetty ist in sich aufgegangen und zugänglicher geworden. Das darf man jetzt auch gerne doppeldeutig sehen, wenn man es will. Sehr überraschend war dann auch für mich, dass sie und Trevor (Asher Grodman) was miteinander haben. Wie ich schon sagte, kommt sie aus einer anderen Zeit und Trevor ist der Jüngste der Verstorbenen, was es wahrscheinlich auch so außergewöhnlich macht und ich hoffe, wir bekommen in der nächsten Staffel mehr davon.

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Foto: Devan Chandler Long & Sheila Carrasco, Ghosts - Copyright: 2023 CBS Broadcasting, Inc. All Rights Reserved; Bertrand Calmeau/CBS
Devan Chandler Long & Sheila Carrasco, Ghosts
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Einer der neuen Paare sind auch Thorfinn (Devan Chandler Long) und Flower (Sheila Carrasco), die auch ähnlich wie Trevor und Hetty Probleme haben. Sie kommen aus unterschiedlichen Zeiten und haben auch unterschiedliche Manieren, was besonders krass bei Thorfinn auffällt. Seine Ausbrüche sind durchaus gewaltig, aber man merkt ihm einfach auch immer wieder an, dass er es nicht so meint und man ihm deswegen auch nicht allzu lange böse sein kann. Vielleicht ist es auch seine … Geistervaterschaft, die ihn etwas ruhiger gemacht hat und natürlich Flower. Apropos Flower. Sie wirkt zwar immer so hippelig und verwirrt, aber es ist eben manchmal Fassade, was ich ebenso gut nachvollziehen konnte und warum sie Zweierbeziehungen meidet. Wie gesagt, Thorfinn kann ziemlich einfühlsam sein und ich hoffe einfach, wir bekommen noch etwas mehr davon. Gerne auch mehr von Isaac (Brandon Scott Jones) und Nigel (John Hartman). Hier ist man auch sehr behutsam vorgegangen, vor allem, warum Isaac es meidet, Nigel zu küssen. Man hat auch bei ihm eine deutliche Entwicklung bemerkt, was vor allem damit zu hat und hatte, dass man eine Erklärung bekommt, warum er so agiert, wie er es tut. Besonders bei Isaac hat man unterstrichen, wie wichtig es ist, Dinge auszusprechen, die einen belasten, damit man sie verarbeiten kann. Genauso ergeht es Sasappis (Roman Zaragoza) und auch Stephanie (Nichole Sakura). Bei Ersterem ist es aber für mich persönlich eher die Schüchternheit, die vieles verhindert, während Stephanie vielleicht eher verunsichert ist. Dennoch ist es schön, dass man beiden zeitweise eine Person an die Seite gestellt hat.

Gerne möchte ich noch kurz auf den Humor und die Emotionalität zu sprechen kommen. Diesmal beginne ich mit Letzterem, denn es hat was mit Trevor zu tun. Ich hatte ja schon bei Staffel 1 geschrieben, dass er doch nicht so oberflächlich ist, wie er scheint. Schön, dass man in dieser Staffel nochmal näher drauf eingegangen ist und man es mit seinen Eltern (Laraine Newman und Chip Zien) und der Beerdigung untermauert hat. Zum Ausgleich gab es immer auch den tollen Humor, den ich einfach toll finde und der auch gut auf die einzelnen Charaktere abgestimmt ist. Allerdings muss ich den highen Jay erwähnen, was einfach ein Genuss war und ihn noch mehr in die Gruppe eingebunden hat. Aber auch Sam, die von Thorfinn besetzt war... es war ein Genuss, das zu sehen und es hat mich zum Lachen gebracht. Weniger zum Lachen hat mich leider Elias (Matt Walsh) gebracht. Ich hätte ja nicht gedacht, dass man ihn noch einmal wiedersieht... und es war natürlich klar, dass er nichts Gutes im Sinne hat. Gut, dass er wieder in der Hölle ist. Da fällt mir ein: Ich bin auf die Auflösung aus dem jetzigen Finale gespannt und was das für die Charaktere bedeutet.

Fazit

Die zweite Staffel von "Ghosts" hat mir persönlich sogar noch besser als die erste gefallen, weil man die Charaktere besser kennt, aber auch, weil diese sich weiterentwickelt haben, was einfach Spaß macht und der Humor ist noch immer wahnsinnig toll. Ich freue mich auf Staffel 3 schon jetzt.

Die Serie "Ghosts" ansehen:

Daniela S. - myFanbase

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