Die verstörendsten Momente 2015/2016
How to Get Away with Murder, #2.14 Mein Kind

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Bisher ging "How to Get Away with Murder" sehr sparsam mit Enthüllungen aus der Vergangenheit der Hauptfiguren um, weshalb es um sie immer spannend bleibt und man sich über jedes Bröckchen freut, das man erfährt. In der zweiten Staffelhälfte baute man nun eine Reihe von Flashbacks ein, die uns einen wichtigen Teil aus Annalise Keatings Leben zeigten. Man dreht das Rad der Zeit zehn Jahre zurück, in eine Zeit, als Annalise schwanger war. Allein die Tatsache, dass Annalise einst ein Baby von Sam Keating erwartete, war eine große Überraschung, wussten wir doch aus Staffel 1, dass sie und Sam lange versucht haben, ein Kind zu bekommen, es jedoch nicht geklappt hat. Annalise nun hochschwanger zu sehen, lies daher nichts Gutes erahnen, da in der Gegenwart nie die Rede davon war, dass Annalise Mutter ist. Man fragte sich daher die ganze Zeit, wie die Geschichte sich entwickeln wird, was mit dem Baby geschieht und wann die große Enthüllung sich wohl ereignen wird.

Nach und nach erzählte man uns etwas mehr über Annalises Vergangenheit mit Wes' Mutter Rose Edmond und zeigte uns ihren Gegenspieler Wallace Mahoney, der von Anfang an eine äußerst bedrohliche Rolle einnahm. In jeder Episode spitzte sich die gefährliche Lage daher etwas mehr zu und man konnte spüren, wie Annalise sich der Gefahr immer weiter annäherte.

Indem Annalise dann vor Wallace nicht klein bei geben wollte, schien ihr Schicksal besiegelt und wenig später ereignete sich dann der folgenschwere Autounfall, in dessen Nachspiel Annalise und ihr ungeborenes Baby ins Krankenhaus gebracht wurden.

Uns Zuschauern war klar, dass es für das Baby keine Chance gibt, obwohl man um Annalises Willen hoffte, dass ihr kleiner Schatz doch nicht dem Tode geweiht ist. Erst kurz zuvor gestand Annalise gegenüber Eve, dass sie nicht recht wisse, ob sie eine gute Mutter sein wird, doch Eve konnte Annalise davon überzeugen, dass ihr Baby es gut haben würde. In Annalises Augen konnte man in diesem Moment zum ersten Mal sehen, dass sie sich auf die Mutterrolle freut, auch wenn sie ihr mit Ehrfurcht entgegen blickt.

Im Krankenhaus will Annalise daher unbedingt, dass man alles für ihr Baby tut, doch die Ärzte können nicht mehr viel machen, als den Säugling tot zu entbinden. Bereits zuvor zeigte uns Viola Davis, dass sie eine ausgezeichnete Schauspielerin ist und auch in diesem bitteren Moment enttäuscht sie nicht. Als Annalise ihren toten Sohn in den Armen hält und dies auch noch in dem Glauben, dass sie für sein tragisches Schicksal verantwortlich ist, indem sie sich Wallace in den Weg stellt, bricht wohl jedem ein wenig das Herz. Die Qualen, mit denen Annalise auf ihr lebloses Baby niederschaut, sind unvorstellbar und die Szene wird dann davon gekrönt, dass die Krankenschwester ein Foto von der kleinen zerrütteten Familie schießt. Sam, der das Ganze viel besser wegzustecken scheint als Annalise, die vollkommen entsetzte Annalise und ihr toter Sohn geben einen furchtbaren Anblick ab und stellen für mich die grausamste Szene der Serie bisher dar. Diesen Eindruck unterstrich Annalise dann auch noch wunderbar, indem sie schrill verlangt, dass ihr jemand den toten Säugling aus den Armen nimmt, da sie mit dem Schmerz, dem Entsetzen und der Erschütterung einfach nicht mehr umgehen kann. Mit dieser Szene ist es den Autoren wunderbar gelungen, Emotionen hervorzurufen, die nicht nur glaubhaft durch die Schauspieler verkörpert werden, sondern auch sofort auf den Zuschauer übergreifen. Es ist wahrhaft entsetzlich, was uns hier geboten wird.

Marie Florschütz - myFanbase

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