Bewertung

Review: #8.16 Mein Chefchirurg

Ein Gastauftritt und wichtige, inhaltliche Entwicklungen bestimmen diese drittletzte Episode der achten Staffel und es wird offenbart, wo die Reise wohl hingehen wird.

Doppeldate

Mit großer Überraschung darf man gleich zu Beginn der Episode feststellen, dass Kim seit einem Monat mir Sean zusammen ist und sich dort etwas Ernstes entwickelt. Dieser Seiferoperschachzug ist nicht besonders originell, bringt aber Scott Foley als Sean gekonnt wieder ins Spiel, sind die Differenzen mit J.D. durch die Vergangenheit mit Elliot nicht einfach unter den Teppich zu kehren. Hier entwickeln sich dann auch gleich ein paar kleinere, amüsante Momente aus den Dialogen und der Situation heraus, die nicht aufdringlich sind und unaufgeregt zum Schmunzeln animieren. Sei es Seans erste Reaktion auf Sam, Elliots Versuch, J.D. zu besänftigen, weil sie Sean und Kim vorstellte, das Treffen in der Cafeteria (good) oder die Teilung in Männer und Frauen, wobei hier vor allem Elliot und Kim mit ihren Mordträumen punkten konnten. Was mir zudem gefällt, ist die Tatsache, dass man Kim auch wieder eine Geschichte verleiht. Sie ist nicht einfach nur die Mutter von Sam, sondern entwickelt sich auch weiter und hat ein Privatleben. Das ist zwar sicherlich in erster Linie der Tatsache geschuldet, dass man in dieser Staffel noch mal möglichst viele Gastdarsteller zurückholen wollte, aber mir gefällt es einfach, kurz etwas über den Fortgang älterer Charaktere zu erfahren. Insgesamt ist dieser Part also auch irgendwie ein Selbstläufer gewesen, den man im richtigen Maß umgesetzt hat.

Make it happen

Im Sacred Heart selbst ist derweil ein Kampf zwischen Cox und Turk im Gange. Cox wollte auf seine Art und Weise mal wieder zur Geltung bringen, wie abgöttisch er doch alle Chirurgen hasst und als neuen Chef nur einen Affen als beste Besetzung in Aussicht hat. Turk lässt sich auf solche Beleidigungen gar nicht mehr ein, ist überzeugt, dass er als Chefchirurg gut geeignet wäre und lässt sich von Carla dazu bringen, sich dafür auch einzusetzen. Fortan sammelt er zahlreiche Argumente, die an Cox genauso abprallen wie dessen eindeutige Absagen an Turk. Der Ausgang der Geschichte war schon klar, als Cox überhaupt nur bei Turk die Affennummer aufführte. Auch dass Carla letztlich wohl das Zünglein an der Waage spielen könnte, war nicht besonders überraschend. Das kleine Streitgespräch war inhaltlich dafür aber sehr gelungen, weil Carla natürlich wieder die Erwachsenere von beiden ist und Cox so auf den Zahn fühlt. Als Kelso dann auch noch einstimmt und wieder an sein Verhältnis zwischen ihm und Cox erinnert, ist die Sache gegessen. Ein unspektakulärer aber trotzdem gelungener Handlungsstrang, weil der Part insgesamt genau die richtige Länge hatte und es mich sehr freut, dass Turk den Job bekommen hat. Die kleine Szene mit dem Nähen der Orange hat doch gezeigt, wie natürlich und glücklich Turk in der Lehrerrolle ist. Dass Howie derart schnell so gut nähen kann, ist zwar etwas übertrieben, aber darüber kann ich gerne hinwegsehen. Die Zukunft von Turk liegt also eindeutig im Sacred Heart.

Teilzeitvater

Die Zukunft von J.D. könnte sich unterdessen woanders hin verlagern. Auch wenn Sam nur deshalb immer weinen musste, weil J.D. ein widerliches Parfum getragen hat, ist ihm selbst doch klar geworden, wie viel ihm sein Sohn bedeutet und dass er ihm gar nicht nah genug sein kann. Die teilweise witzige Eifersucht auf Sean war zudem unglaublich nachvollziehbar und neben J.D.s eigenen Kindheitserfahrungen ein weiterer Grund. J.D. will eben kein guter sondern ein großartiger Vater sein. Kim kann ihm da noch so sehr deutlich machen, dass er dies schon längst sei, denn J.D. wird doch klar, dass dies in seinen Vorstellungen noch nicht reicht. Damit er also nicht ständig was verpasst, muss er in die Nähe ziehen um öfter bei Sam sein zu können. Da J.D. schon immer nach Perfektion gestrebt hat und mit seinem Vater viele Probleme hat, ist dies eine fast schon überfällige Entwicklung, die durch und durch Sinn macht. Man darf nun gespannt sein, was diese Veränderung für weitere Veränderungen mit sich bringen wird.

Eigenbehandlung

Nebenbei wird auch Kelso mal wieder etwas mehr in den Mittelpunkt gerückt, nachdem er längere Zeit doch nur als Muffinmampfer oder Alkoholiker auftrat, der sich über alles amüsiert hat. Durch einen Virus werden ihm die Muffins dieses Mal zum Verhängnis und aus dem ehemaligen Chef wird ein Patient, der sich natürlich nicht zurückhalten kann. Er wird richtig kreativ, um die Situationen so zu kreieren, dass er sich selbst behandeln kann. Was zunächst einfach nur wie ein witziger Part aussieht, der neben den kurzen Auftritten des Hausmeisters die Haupthandlungen auflockern sollte, wird zum Schluss aber doch zu einer wichtigen Geschichte, die noch ein Nachspiel haben wird. Kelso hat so sehr Gefallen daran gefunden, dass ihm die Entlassung richtig schwer fällt. Das kam dann doch etwas überraschend, fügt sich aber auch ganz gut zu diesem Charakter, der nach seiner Pensionierung schon immer im Krankenhaus verweilte und einfach nichts Besseres mit sich anzufangen weiß. Der kleine Schnupperkurs hat ihm dann jetzt wohl doch klar gemacht, dass er seiner Berufung nicht entfliehen kann. Die Rente muss schon hart sein.

Fazit

Diese Episode bietet uns schlüssige Geschichten, die viele Veränderungen in die Wege leiten, die auch im Hinblick auf das baldige Staffelfinale sicherlich nicht unbedeutend sind. Es fehlte aber auch der letzte Tick, um dieser Episode die ganz große Punktzahl geben zu können.

Emil Groth – myFanbase

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