Review: #7.01 Mein voller Durchblick

"Scrubs" geht in die inzwischen siebte Staffel und die erste Folge machte sich direkt daran, den Cliffhanger der letzten Staffel aufzulösen.

Doppelte Abfuhr

Elliot erkennt, dass sie nur unbedingt heiraten will und Keith eher nichts damit zu tun hat. Irgendwie musste es so kommen, aber Elliot hat sich in dieser Folge als sehr egoistisch erwiesen. Ich will ihn nicht heiraten, aber alles soll trotzdem wie früher sein. Sie schafft es mal wieder, genau die falschen Sachen zu sagen und alles nur noch schlimmer zu machen, obwohl sie es gut meint. Auch wenn Keith’ Reaktion auch nicht so fair war, sie immer nur noch zu beschimpfen, ist ihr Verständnis doch sehr gering. Und als sie ihn dann mit ihren Witzen aufzuheitern versucht, kann man zwar als Zuschauer auch lachen, aber die Situation ist extrem bitter und ich möchte mit Keith nicht tauschen. Dass die beiden dann nochmal die Vergangenheit aufleben lassen, ist wohl auch sowas Typisches. Dass Keith denkt, dass nun alles in Ordnung ist, halte ich für sehr naiv und das muss er auch schnell feststellen. Der Ärmste bekommt gleich nochmal eine Trennung serviert. Doppeltes Leid macht es nicht besser. Er kann einem nur Leid tun, zumal ich Keith immer gemocht habe.

Bis zum bitteren Ende?

Auch J.D. hat eine sehr wichtige Feststellung getroffen. Zunächst wollte er sich einreden, dass er seine Beziehungen einfach boykottiert, aber Turk hat nunmal recht und er ist nur mit Kim zusammen, weil sie ein Baby von ihm bekommt. Er will also bei ihr bleiben, egal ob er sie nun liebt oder nicht. Na das kann doch nicht gut gehen. Ich bin ziemlich überzeugt, dass J.D. und Kim unter diesen Umständen nicht zusammen bleiben werden. Entweder J.D. findet noch einen richtigen Grund, warum er sie vielleicht liebt oder er trennt sich früher oder später. Er ist einfach nicht der Typ, der sowas durchzieht. Die Zeichen stehen somit ein bisschen auf eine zukünftige Konstellation Elliot und J.D. und ich bin mir noch nicht sicher, ob mir das wirklich gefallen würde. Allerdings bin ich davon überzeugt, dass sich die Autoren eine gute Geschichte ausdenken, die mich zufrieden stellen wird. Hier darf man also auf zukünftige Episoden gespannt sein.

Netter Patient

Die Story um Turks Schokoriegelauswahl hat mich weniger begeistert und lief auch irgendwie nur im Hintergrund. Viel netter war die Abwechslung dann schon mit Joe. Dass Dr. Cox und Dr. Kelso derart von einem Patienten berührt werden und krampfhaft sogar zusammen arbeiten, war mal eine tolle Idee, die man fast ein bisschen zu wenig behandelt hat. Da könnte man doch noch viel mehr draus machen. Auf jeden Fall hat es dafür gesorgt, dass die Episode nicht so beziehungslastig und ernst war und diese Lockerheit hat ihr wirklich gut getan. Vollendet wurde die unterhaltsamen Abschnitte der Folge dann mal wieder durch den Hausmeister, der mit seiner neuen "Freundin" namens Lady J.D. durcheinander bringt.

Preisverleihung

Besondere Erwähnung muss das absolute Highlight der Folge hier noch finden. Die "Preisverleihung" war gleich in zweierlei Hinsicht großartig. Zum einen ist die Szene hervorragend inszeniert worden. Wie die Nominierten ihre typischen Gesten ausführten, die gekreuzten Finger, das verlegende Lächeln, der optmistische Daumen, das war einfach nur genial gespielt und auch die Reaktionen auf den Sieg von J.D. hatten Hollywoodreife. Da steckt meiner Meinung aber auch noch etwas anderes dahinter. Die Serie "Scrubs" und Hauptdarsteller Zach Braff wurden trotz zahlreicher Nominierungen nie mit dem Golden Globe ausgezeichnet. Den allemal verdienten Sieg hat er nun auf diese Weise davon getragen. Das ist natürlich überhaupt nichts wert, aber die Anspielung gefällt mir und in gewisser Weise bringen die Autoren so zum Ausdruck, dass er einen Preis bekommen sollte und man ihm den notfalls eben selbst gibt. Das ist typisch "Scrubs" und ein Grund, warum ich die Serie so liebe. Es geht doch nichts über Anspielungen.

Fazit

Ein gelungener Auftakt, der aber auch noch Potenzial nach oben lässt. Die Storylines waren etwas unausgeglichen, wurden aber durch kreative Ideen sehr gut umgesetzt.

Emil Groth - myFanbase

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