Review: #7.02 Meine schwere Geburt

Schon wieder eine Geburt und auch J.D. ist nun unter die Väter gegangen. Nach den verheirateten Carla und Turk und den hassliebenden Cox und Jordan muss er mit Kim nun wohl die Familie repräsentieren, in der Mutter und Vater getrennte Wege gehen.

Ende und Anfang

Fast schon schneller als erwartet geht die Beziehung von J.D. und Kim in die Brüche, aber wenn wir ganz ehrlich sind, ist es auch nie eine richtige Beziehung gewesen. Erst die unerwartete Schwangerschaft, dann die Entfernung nach Chicago und schließlich die größte Lüge überhaupt. Und eine Beziehung nur des Kindes wegen hätte es auch nicht gebracht. Ein Kind spürt eine solche Unzufriedenheit und leidet sicher auch darunter, wenn ihm die heile Welt nur vorgespielt wird. Auch Kim hat gleich gemerkt, was J.D. letzte Episode für sich herausgefunden hatte. Ihr auf die Frage aller Fragen dann aber die Wahrheit zu sagen, ist absolut richtig gewesen. Die nachfolgenden Situationen hat J.D. dann erstaunlich erwachsen gemeistert, als er sich doch entschlossen hat, bei der Geburt dabei zu sein. Auch Kim hat dann einen schönen Schlussstrich gezogen und in der Geburt einen neuen, schönen Anfang gesehen. Beiden ist sicherlich irgendwie eine Last abgefallen. Ich kann mir gut vorstellen, dass Kim und J.D. trotz der Umstände hervorragende Eltern sein werden, und ich hoffe, dass J.D. viel Zeit mit seinem Kind verbringen will und kann. Trotzdem ist noch nicht gewiss, wie er mit der neuen Situation nun umgehen wird. Ihm wäre es auch zuzutrauen, dass er wie mit Dani damals plötzlich wieder mehr für Kim empfindet, jetzt wo sie getrennt sind. Ich hoffe aber, dass die Autoren J.D. auf dieser Ebene endlich vorwärts kommen lassen. Ihm gehörte abschließend dann jedenfalls die schönste Szene, als er Kim bat, das Baby zu halten und es zärtlich auf die Stirn küsste.

Du warst noch nie so sexy

Turk und Carla diskutieren fleißig weiter über ihre Aufsichtspflicht für ihre Tochter und da Turk die Lust an einem neuen Computerspiel entdeckt hat, hängt der Haussegen natürlich schief. Wie die Sucht aber nunmal ist, findet Turk trotzdem die Möglichket zu spielen und wird prompt ertappt. Und dann kommt etwas, wovon wohl schon viele geträumt haben und es nie wahr werden glaubten: Auch Carla erwischte das Fieber und sie erweist sich als sehr hilfreiche Spielpartnerin. Computerspiele sind eben doch nicht nur was für Männer. Was dann aber aus Sicht des Mannes gar nicht sein darf, ist die Einsicht, dass die Frau erfolgreicher ist. Gerade für den ehrgeizigen Turk muss das vernichtend gewesen sein. Es hat also durchaus was Gutes, wenn sich Frauen aus diesem Hobby heraushalten, damit Mann dann nicht so eine Niederlage einstecken muss. Gefallen hat an diesem Abschnitt aber vor allem, dass Carla ebenso fehlerhaft wie Turk sein kann, was für ihre Beziehung auch immer mal wieder wichtig zu sehen ist.

Kinderspritze

Ganz andere Kindersorgen hat Cox. Er soll seiner Tochter eine Spritze verpassen, will aber verständlichweise nicht, dass sie sein Gesicht mit dem Schmerz der Spritze verbindet. Witzigerweise will ihm keiner diese Aufgabe abnehmen, weil sie entweder zu beschäftigt sind oder sich ebenfalls nicht mit Schmerz in Verbindung bringen lassen wollen. Die Idee ist wirklich gut, aber ob die Ausführung wirklich solche nachhaltigen Auswirkungen hat, bezweifle ich schon. Ich kann mich jedenfalls nicht mehr erinnern und meiner Mutter zufolge war sie beim Erhalt einer Spritze immer anwesend. Der Plot ist also sicherlich etwas übertrieben dargestellt, zeigt aber, wie fürsorglich und väterlich Cox geworden ist und dass ihm die Meinung seiner Kinder über ihn sehr viel bedeutet.

Gaststars

Was gibt es Schöneres als das Auftauchen von Personen, die in früheren Episoden schonmal eine Rolle gespielt haben. In der ursprünglich als letzte geplanten Staffel von "Scrubs" kann man sich auf mehrere solcher Begegnungen freuen und hier wurde nun der Anfang gemacht. Colin Hay trat unverhofft in Szene und durfte wieder singen. Schön, dass man gerade ihm, einer wirklich kleinen Rolle, einen erneuten Auftritt gönnte. Die zweite Person war nur ein paar Sekunden zu sehen, aber auch J.D. ist sofort aufgefallen, dass sie ihm bekannt vorkommt. Aloma Wright ist wieder da, aber da man Laverne nicht einfach wieder zum Leben erwecken kann, hat sie nun eine neue Rolle, die in den nächsten Folgen noch ausgebaut wird. Vorfreude auf das, was da noch kommen möge, macht sich bei mir breit. Hoffentlich macht der Autorenstreik keinen Strich durch die Rechnung.

Fazit

Noch nicht grandios, aber diese Episode macht Lust auf die weiteren Folgen.

Emil Groth - myFanbase

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